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18.12.2011
 
Eigengewächse überzeugen im Viertelfinal-Hinkampf gegen Weingarten mit Topleistungen
 
Von: Martina Kastner


Beim emotionalen und überaus spannenden Hinkampf des Viertelfinales haben es die Burghauser Ringer vor rund 800 begeisterten Zuschauern nur knapp verpasst, den amtierenden Deutschen Mannschaftsmeister zu bezwingen. Zwar konnten in heimischer Halle immerhin vier von zehn Burghausern ihre bärenstarken Gegner des SV Germania Weingarten besiegen. Am Ende stand aber eine 17:23-Niederlage zu Buche. Im Rückkampf, der am Freitag, den 23. Dezember in der dm-Arena im Landkreis Karlsruhe stattfindet, müsste nun ein Rückstand von sechs Punkten wettgemacht werden. Gegen die mit zahlreichen Spitzenringern besetzte SVG-Staffel hilft daher nur noch ein echtes Weihnachtswunder.

Hakan Parlar wurde zum tragischen Helden des Abends: nach zwei gewonnen Runden musste er gegen Christoph Ewald in Runde 3 auf beide Schultern.

Julian Kwit demonstrierte trotz 8kg Gewichtnachteil seine ganze Stärke gegen den deutschen Spitzenringer Rene Zimmermann.

Wieder da: Christian Maier bestritt nach 8-monatiger Verletzungspause seinen ersten Kampf in dieser Saison.

Gegen Mykola Daragan musste sich auch Altmeister Adam Juretzko klar und deutlich beugen.

Neben der sehenswerten „Pyroshow“ des SVW-Fanclubs beim Einmarsch der Burghauser Mannschaft fand das Publikum zunächst auch am Auftaktkampf Gefallen. Wackers türkischer Freistilspezialist Hakan Parlar (55 kg), der seine erste Saison in der deutschen Ringerbundesliga bestreitet, knüpfte dem Deutschen Vizemeister Christoph Ewald Runde 1 gekonnt mit 1:0 ab. Auch in Abschnitt 2 ging Parlar in Führung. Ewald erzielte jedoch mittels Durchdreher eine Zweierwertung und lag somit vorne. Angepeitscht von den Zuschauern kämpfte sich Parlar zurück und gewann auch diese Runde. Die Halle tobte zu Recht. Als der Türke auch in Runde 3 weiter Vollgas gab und sich eine Zwei gutschrieb, wurde es noch lauter. Doch mit einem Mal verstummten die Burghauser Fangesänge. Der Weingartner Mattenfuchs Ewald konterte den Neuzugang der Wackerianer geschickt aus und für den Burghauser gab es kein Entkommen mehr Ewald drückte Parlar auf beide Schultern und brachte seine Mannschaft mit 4:0 in Führung. Blankes Entsetzen und große Enttäuschung standen sowohl Parlar als auch seinen Vereinskameraden ins Gesicht geschrieben. Parlar, der noch einige Zeit auf der Matte inne hielt, konnte seine Tränen nicht unterdrücken. Zu sehr ärgerte er sich selbst über diesen tragischen Kampfausgang.

Nun lag es an Theodoros Tounousidis diese Niederlage halbwegs wieder auszubügeln. Der in Schweden lebende Grieche verbuchte im Schwergewichtskampf des klassischen Stils gegen Oliver Hassler die ersten beiden Runden mit jeweils 1:0. Runde 3 gewann Hassler mit 1:0 und auch im vierten Abschnitt wollte das Dreimannkampfgericht eine Einserwertung des Gastes gesehen haben. Wackers Freistiltrainer Mahmoud Karimi zögerte jedoch nicht lange und machte von der in den Play-Offs üblichen „Challenge“ Gebrauch. Somit wurde der Videobeweis zur Entscheidungsfindung herangezogen. Nachdem sich das Kampfrichtergespann die Szene, in der Hassler den Burghauer angeblich ins Aus befördert haben solle, noch einmal angesehen hatte, wurde die Wertung zurückgenommen. Dennoch durfte Hassler nach 1.30 Minuten Standkampf wählen. Der Germane nahm freiwillig die Unterlage ein, wehrte geschickt ab und verbuchte somit auch diese Runde. Gleiches Bild bot sich im entscheidenden fünften Abschnitt. Auch hier wählte Hassler die Unterlage, doch Tounousidis bündelte alle Kräfte in einem Durchdreher und so war der 3:2-Sieg des Sympathieträgers perfekt. Als Dank gab es Standing Ovations der Fans.

Eine ausgezeichnete kämpferische Leistung lieferte im Anschluss Wackers Eigengewächs Andreas Maier in der 60 kg Klasse griechisch-römisch ab. Der Emmertinger bot dem kleinen Rumänen Virgil Munteanu gehörig Paroli und wurde dafür mit zwei Rundensiegen belohnt. Die Niederlage hielt Maier daher mit 2:3 (0:4, 1:0, 0:3, 1:0, 0:3) in Grenzen. Sein Mannschaftskamerad Gergely Kiss fand hingegen nicht in den Kampf. Der Halbschwergewichtler gab Runde 1 mit 0:3 an Gästeringer Johannes Kessel ab. Zwar wendete Kiss das Blatt indem er sich die folgenden Runden erkämpfte und mit 3:1 (0:3, 1:0, 2:1, 3:0) gewann. Der unnötige Rundenverlust aber blieb bestehen. Eine starke taktische Leistung zeigte Martin Maier. Der Burghauser hielt gegen den bulgarischen Spitzenringer Anatoli Guidea erstaunlich gut dagegen und gab nur ein 0:3 (0:1, 0:2, 0:4) ab. Zur Pause lagen die Hausherren mit 8:13 in Rückstand.

In der zweiten Hälfte bewies der eine Gewichtsklasse aufgerückte Pole Julian Kwit auch in der 84 kg Kategorie klassisch seine Stärke. Er bezwang den deutschen Spitzenringer Rene Zimmermann mit 3:0 (4:0, 1:0, 1:0) und ließ sich anschließend von den Fans gebührend feiern. In dem mit Spannung erwarteten Duell der erfolgreichsten Punktesammler der beiden Staffeln präsentierte sich Matthias Maasch (66 kg griechisch-römisch) mit dem Rumänen Ionut Panait auf Augenhöhe. Während sich „Hiase“ Runde 2 dank guter Bodenabwehr sicherte, schrieb er sich Abschnitt 4 nach unerlaubter Beinarbeit des Gastes mit 2:0 gut. Die restlichen Abschnitte des spannenden Vergleichs verbuchte jedoch Panait und so musste sich Maasch erstmals in dieser Saison mit 2:3 (0:2, 1:0, 0:1, 2:0, 0:1) geschlagen geben.

Keinen guten Tag hatte Wackers Miroslav Geshev (84 kg Freistil) erwischt. Der Bulgare fand gegen den starken Russen Bekhan Kurkiev kein Konzept und unterlag nach einer enttäuschenden Leistung mit 0:3 (0:1, 0:1, 0:2). Mit dem gleichen Ergebnis musste auch der nach einer Verletzung wieder einsatzbereite Christian Maier die Matte verlassen. Maier musste sich im Freistilkampf der 74 kg Kategorie der taktischen Meisterleistung des Weingartners Szabolcs Laszlos beugen.

Auch Klassiker Mykola Daragan gab die erste Runde des Weltergewichtsduells zunächst an Gästeringer Adam Juretzko ab. Doch „Kola“ bewies erneut sein Kämpferherz, erarbeitete sich Wertung um Wertung und begeisterte am Ende gar mit einer Fünferwertung. Da Daragan eine Differenz von elf Punkte erzielte, wurde er mit einem 4:1-Sieg (0:1, 2:0, 3:0, 7:0) belohnt. In den nächsten Tagen heißt es nun heißt es Kräfte sammeln, um im Rückkampf das Unmögliche vielleicht doch noch Möglich zu machen.

 

Stimmen zum Viertelfinal-Hinkampf gegen die SV Germania Weingarten:

(von Martina Kastner)


Frank Heinzelbecker (Cheftrainer Weingarten): Unser Plan war natürlich, dass wir hier keine Punkte liegen lassen. Super war heute der starke Auftaktsieg. Nachdem Ewald schon hinten lag, war es sensationell, dass er noch ein 4:0 geholt hat. Diese Differenz wirkt sich bei der hohen Leistungsdichte natürlich gewaltig aus. Begeistert war ich auch von der Konsequenz und der konzentrierten Leistung von Szabolcs Laszlo. Auch die Kampfrichterleistung war heute durchgängig gut. Wenn man unseren Fanclub sieht, hatten wir ja hier schon einen Heimkampf. Das wird extrem schwer für Burghauen im Rückkampf. Das wird die Hölle (lacht). Wir haben uns einen gesunden Punktevorsprung erarbeitet und im Rückkampf stehen wir auch nicht schlechter.

Michael Pronold (Cheftrainer Burghausen): Unsere Taktik wäre schon aufgegangen. Aber dann geht der 55er auf Kreuz und Kiss hätte meiner Meinung nach ein 3:0 holen müssen. Geshevs Kampf war heute auch eine Katastrophe. Ein Sonderlob muss ich Andi Maier, Martin Maier und Matthias Maasch aussprechen. Auch Kwit hat unwahrscheinlich gut gerungen. Wenn jeder diese Einstellung hätte, wäre das natürlich super. Im Rückkampf hilft uns jetzt nur noch ein Wunder.

Martin Maier (Eigengewächs Burghausen): Ich bin schon zufrieden mit meiner Leistung. Schließlich habe ich gegen einen Spitzenringer kämpfen müssen, der bisher erst einen Kampf in der Weststaffel verloren hat. Das ist heute blöd gelaufen in 55. Die vier Punkte tun natürlich weh, das kann man nicht abstreiten. Aber ihm (Anm. d. Red.: Hakan Parlar) allein kann man auch nicht die Schuld geben. Jetzt wird’s schon echt schwer. Bestimmt könnte man sogar gewinnen, aber ob man die Punkte aufholen kann ist fraglich.

Andreas Maier (Eigengewächs Burghausen): Im Prinzip bin ich mit meinem Kampf zufrieden. Wenn es so knapp ist, möchte man aber auch gewinnen. Es darf mir nicht passieren, dass er mich im Boden zweimal aufstellt. Ich habe zuvor extra noch Videos angeschaut und gewusst, dass er das oft macht. Es ärgert mich, dass er es trotzdem wieder geschafft hat. Unsere eigenen Leute haben heute sehr überzeugend gerungen. Von ein paar „Eingekauften“ bin ich eher enttäuscht. Jetzt werden wir wohl eher ruhige Weihnachten haben, aber vielleicht gibt es ja doch eine Überraschung.


Stimmen zum Viertelfinal-Hinkampf gegen die SV Germania Weingarten:

(von Franz Aichinger, Alt-Neuöttinger und Burghauser Anzeiger)


Hans Steindl (Burghauser Bürgermeister): Da ist alles gegen uns gelaufen. Uns haben wichtige Leute gefehlt. Man hat aber auch gesehen, dass Weingarten nicht umsonst Deutscher Meister ist. Noch ist im Kampf um das Halbfinale nichts verloren, aber es wird schwierig. Wenn es heuer nicht klappt, dann müssen wir es halt im nächsten Jahr wieder probieren.

Jürgen Löblein (Abteilungsleiter Burghausen): Wir haben zwei völlig gleichwertige Mannschaften gesehen. Die Niederlage in 55 kg darf uns nicht passieren. Schaffen wir hier das 3:0, dann gewinnen wir mit 20:19. Mich haben vor allem unsere drei Eigengewächse begeistert. Nun müssen wir probieren, in Weingarten das Unmögliche möglich zu machen. Wir werden mit einer starken Truppe hinfahren.

Hakan Parlar (Burghausen): Mein Gegner ist mir ins Bein gesprungen und hat dann Druck gemacht. Ich hatte große Schmerzen im Bein und konnte nichts mehr machen. Ich bin ziemlich enttäuscht, denn so etwas ist mir zum ersten Mal passiert. Das Umfeld und die Fans hier sind super. So etwas kenne ich aus der Türkei nicht.

Matthias Maasch (Burghausen): Das war wirklich ziemlich knapp. Bisher habe ich gegen Ionut Panait zwei Mal 0:3 verloren. Das 2:3 jetzt hat mir gezeigt, dass ich zur Spitze gehöre. Mein Gegner hat sehr gut gerungen, war vor allem äußerst konditionsstark. Wenn man verliert kann man zwar nie zufrieden sein, aber wir waren absolut auf Augenhöhe.

Christian Maier (Burghausen): Das war mein erster offizieller Kampf seit acht Monaten und nach zwei Schulteroperationen. Ich kann nicht zufrieden sein, denn ich lag komplett unter meinem Maximum. Ich dachte, dass ich fit wäre und weiß nicht, woran es gelegen hat.

 

Eine extra große Fotogalerie zum Heimkampf gegen Weingarten finden Sie >>>HIER<<<

 

Eine weitere Bildergalerie von Andreas Wittenzellner finden Sie >>>HIER<<<



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