Von: Michael Buchholz Was für eine Demonstration der Stärke! Mit 23:8 haben die Ringer des SV Wacker Burghausen am Samstag den SV Johannis Nürnberg vor über 800 Zuschauern im zweiten Achtelfinale von der Matte gefegt und stehen jetzt als einziger bayerischer Verein im Viertelfinale um die Deutsche Mannschaftsmeisterschaft. Dort muss die Staffel von Trainer Alexander Schrader am kommenden Samstag beim VfL Neckargartach ran, der dann am 23. Dezember zum entscheidenden Rückkampf in Burghausen antritt. ![]() Schlüsselkampf 1) Vladimir Egorov legt Stoyan Iliev unter tosendem Applaus auf beide Schultern. ![]() Schlüsselkampf 2) Benjamin Sezgin deklassiert den Bulgaren Milan Blagoev mit 17:2 ![]() Lamas Lörincz hämmerte Roland Schwarz mit einer 5-er Wertung spektakulär in die Matte und schulterte ihn wenig später. „Alle haben überragend gerungen. Jeder hat sich auf seine Stärken besonnen und so haben wir als Mannschaft perfekt funktioniert“, freute sich Schrader, der mit Genugtuung feststellen konnte: „Die Dinge, die beim 13:13 in Nürnberg gegen uns gelaufen sind, haben wir doppelt zurückgezahlt.“ Und auch Abteilungsleiter Jürgen Löblein war voll des Lobes: „Das war schon eindrucksvoll.“ Nach dem einkalkulierten 0:6-Rückstand - Hermann Turovskij musste gegen Fabian Schmitt auf die Schulter und Erik Thiele unterlag Reineri Salas Perez 1:7 - war es Vladimir Egorov im Freistil-Bantam, der mit seinem überraschenden Schultersieg gegen Stoyan Iliev die Gastgeber im dritten Kampf auf die Siegerstraße brachte. Der Mazedonier hatte sich bis zu Pause mit zwei Beinangriffen eine 4:0-Führung erarbeitet, lag in der sechsten Minute mit 7:0 in Front, ehe er mit einer blitzartigen Gewichtsverlagerung den Bulgaren in die gefährliche Lage brachte und auf die Matte nagelte. Ramsin Azizsir gelang im Greco-Halbschwer mit einem 3:0 gegen den verbissen verteidigenden Philipp Vanek der erstmalige Ausgleich, ehe Andi Maier im Greco-Leicht gegen Deniz Menekse ran musste, der ja letzte Woche Virgil Munteanu geschultert hatte. Der Burghauser zeigte eine hoch konzentrierte Leistung und ließ nach einem 0:5-Pausenrückstand im zweiten Abschnitt nichts mehr zu - das hatten sich die Nürnberger auch ganz anders vorgestellt. Richtig heftig wurde es für die Gäste gleich mit dem ersten Kampf nach der Pause, in dem Benjamin Sezgin den Bulgaren Milan Blagoev regelrecht überrumpelte und schon nach zwei Minuten mit 10:0 in Führung lag. „Benjamin hat auch mich richtig überrascht“, zeigte sich Schrader begeistert, zumal er dieses Duell als zweiten Schlüsselkampf nach dem Bantamgewicht eingeordnet hatte. Als der Deutsche Meister auf Seiten der Gastgeber fünf Sekunden vor dem Ende im Freistil-Mittel 17:2 Punkte gesammelt hatte, war bereits klar, dass es nun einen deutlichen Sieg für Burghausen geben würde. Drei weitere Mannschaftspunkte steuerte in der Freistil-Klasse bis 71 Kilogramm Magomedmurad Gadzhiev bei, der gegen Tim Stadelmann bärenstark begann, dann aber nicht mehr so recht zum Zug kam, ehe sich der Nürnberger einen Blackout leistet und schließlich mit 1:11 die Segel streichen musste. Eine grandiose Vorstellung zauberte auch Tamas Lörincz in der Greco-Klasse bis 80 Kilogramm aufs Parkett. Nach einem sensationell Wurf zu Beginn der zweiten Runde legte er Roland Schwarz, der letzte Woche noch Eugen Ponomartschuk das Nachsehen gegeben hatte, aufs Kreuz - beim Stand von 17:8 war der Burghauser Sieg vor den abschließenden Weltergewichten bereits perfekt. Mit einem blitzschnellen Armzug legte Mattias Maasch gleich zu Beginn den Grundstein zu seinem 8:0-Erfolg gegen Sven Dürmeier, den er nach der Pause auch noch ausheben und werfen konnte. Abgeklärt packte schließlich Kakhaber Khubezhty ebenfalls mit 8:0 gegen Olegk Motsalin den finalen Dreier drauf, wobei der Burghauser wesentlicher flinker und technisch feiner agierte als der 31-jährige Grieche in Diensten der gezähmten Grizzlys. Bürgermeister Hans Steindl belohnte das Aufrücken ins Viertelfinale mit einer kräftigen Finanzspritze und kündigte im Falle weiterer Erfolge nochmalige Etataufbesserungen an, doch dazu müssen die Burghauser Ringer erst einmal das starke Team um Doppel-Weltmeister Frank Stäbler aus dem Weg räumen. Schrader: „Neckargartach kann uns schon weh tun, aber wir können das schaffen. Unser erklärtes Ziel bleibt das Halbfinale.“
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