Von: Michael Buchholz Das war knapp! Mit 10:12 mussten sich die Ringer des SV Wacker Burghausen am Sonntag im ersten Viertelfinale um die Deutsche Mannschaftsmeisterschaft beim VfL Neckargartach geschlagen geben und haben so alle Chancen im Rückkampf am Samstag den Einzug ins Halbfinale auf eigener Matte perfekt zu machen. „Ich hoffe natürlich, dass wir das am Samstag rocken“, so Burghausens Trainer Alexander Schrader, der zuversichtlich bleibt, dass die Saison jetzt nicht vor Weihnachten endet: „Wir sind trotz der knappen Niederlage klar im Soll, das ist eine gute Ausgangslage. Die Jungs haben alles gegeben.“ Insgesamt konnten die Burghauser, die kurzfristig Sven Thiele und Beka Lomtadze (beide mit Fieber im Bett) ersetzen mussten, nur vier der zehn Gewichtsklassen für sich entschieden. Schrader: „Mit den Mitteln, die uns am Sonntag zur Verfügung standen, haben wir das Optimale rausgeholt.“ Anstelle von Lomtadze musste im Freistil-Leicht Enes Akbulut gegen Recep Topal in die Bresche springen, am Ende fehlten dem Burghauser acht Sekunden, um gegen den Türken über die Zeit zu kommen. Wesentlich besser erging es Benjamin Sezgin als Thiele-Ersatz im Freistil-Halbschwer gegen den knapp 18 Kilogramm schwereren Stefan Kehrer. „Beni hat sechs Minuten den Kampf gemacht, lag zur Pause mit 1:0 in Front, gibt dann unglücklich sechs Punkte ab, macht aber dann noch die Zwei“, erläutert Schrader den Kampfverlauf bei der knappen 4:6-Niederlage, die den „Red Devils“ nur einen Mannschaftspunkt brachte. Weil Doppelweltmeister Frank Stäbler noch am Abend zur Wahl des „Sportler des Jahres“ nach Baden-Baden reisen musste, erlebten die 1.100 Zuschauer in der Heilbronner Römerhalle einen etwas ungewöhnlichen Kampfablauf. Im ersten Duell des Nachmittags standen sich im Greco-Schwergewicht Ramsin Azizsir und der 30 Kilogramm schwerere Eduard Popp gegenüber: Der Olympia-Fünfte des vergangenen Jahres hatte mit dem „Leichtgewicht“ aus Burghausen seine liebe Mühe und Not, mehr als ein 5:1 kam am Ende nicht raus und so war Schrader auch voll des Lobes für Azizsir: „Er hat das richtig gut gemacht. Vor allem bin ich froh, dass Ramsin und Beni unverletzt geblieben sind.“ Im zweiten Kampf musste sich Virgil Munteanu im Greco-Bantam dem im Boden überragenden Ungarn Erik Torba nur knapp mit 4:7 beugen. Nach den Duellen von Sezgin und Akbulut durfte Matthias Maasch zum letzten Kampf vor der Pause in den „Ring“ und zeigte gegen seinen Freund Stäbler eine bravouröse Vorstellung, bei der er mit dem Pausengong sogar 2:0 in Führung ging. Außer einem Passivitätspunkt und einem Vierer ließ Maasch im zweiten Abschnitt nichts zu, so dass sich Stäbler erstmals in dieser Saison mit einem Zwei-Punkte-Sieg zufrieden geben musste. Nach einem 0:11-Pausenstand gelang Vladimir Egorov im sechsten Kampf mit einem 3:1 über Levan Metreveli Vartanov endlich der erste Punkt für die Wacker-Ringer. Ganz eng ging es dann im Greco-Mittel zwischen Pascal Eisele und Eugen Ponomartschuk zu, am Ende setze sich der WM-Dritte glücklich mit 2:1 durch, so dass die roten Teufel vor den letzten drei Kämpfen mit 12:1 in Führung lagen. Im ersten Kampf nach über achtwöchiger Verletzungspause benötigte Michael Widmayer in der Greco-Klasse bis 71 Kilogramm gegen Christian Fetzer nur eine kurze Anlaufphase, wie dominant der ehemalige Untergriesbacher bei seinem 3:1-Sieg war, verdeutlichen fünf Passivitätsverwarnungen für Fetzer, während Widmayer mit einem „P“ davonkam. Eine unglaubliche Willensleistung zeigte Kakhaber Khubezhty in der Freistil-Klasse bis 80 Kilogramm gegen Taimuraz Naskidaeva Friev, der schnell mit 6:0 führte und auch noch zur Pause mit 6:2 in Front lag. Im zweiten Abschnitt heizte der Burghauser dem bis dato erfolgreichsten VfL-Ringer aber so gewaltig ein, dass Friev regelrecht zusammenbrach, sechs Sekunden vor dem regulären Ende stand dann der 22:6-Überlegenheitssieg für Khubezhty fest. Deutlich schneller erledigte dann Magomedmurad Gadzhiev im Freistil-Welter „seinen Job“ gegen den noch angeschlagenen Christian Maier. Nach 4:15 Minuten hatte der polnische Ausnahmekönner 15:0 Punkte auf dem Konto und sein Team final auf 10:12 herangebracht. „Mit unseren Zuschauern im Rücken müssten wir das Ding schon drehen können“, freut sich Schrader schon auf den Rückkampf am Samstag in der Sportparkhalle, in der dann wohl weit über 1000 Fans die Wacker-Ringer zum Halbfinaleinzug peitschen sollen. Links: Verwandte News: Dateien: |
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