Von: Michael Buchholz Die Aufgaben werden nicht leichter, aber dafür umso reizvoller: Wenn die Ringer des SV Wacker Burghausen am Samstag um 19.20 Uhr das erste Halbfinale um die Deutsche Mannschaftsmeisterschaft gegen den ASV Mainz 1888 bestreiten, ist Spannung pur angesagt. „Die Chancen stehen 50:50, aber wir sind optimistisch, dass wir ins Finale kommen“, so Burghausens Ringer-Chef Jürgen Löblein. Ausverkauftes Haus, tolle Stimmung garantiert - Mannschaft, Trainer und Funktionäre freuen sich schon richtig auf das nächste Highlight. „Wir sind sehr zuversichtlich und wollen unbedingt einen Heimsieg“, sagt Trainer Alexander Schrader und verweist auf die makellose Heimbilanz der letzten Jahre: „Für jede Mannschaft muss es eigentlich völlig ernüchternd sein, wenn sie nach Burghausen muss. Hier gab es ja die letzten fünf Jahre für die Gegner nichts zu holen.“ ![]() Ramsin Azizsir bekommt es wohl mit dem Litauer Mantas Knystautas - einen 120-Kilogramm-Hünen - zu tun. Grundsätzlich, so die Einschätzung der Experten, ist Mainz in der Vorrunde etwas stärker als im Rückkampf, deswegen will die Truppe von Trainer David Bichinashvili in Burghausen unbedingt vorlegen. Problem der Mainzer ist, dass Kapitän Konstantin Völk schon das ganz Jahr fehlt, so dass im Freistil-Mittel meist ein Ersatzmann ran muss. Zudem kann der starke Mantas Knystautas im Rückkampf nicht eingesetzt werden, weil der Litauer mit seinen 120 Kilogramm nicht aufs Halbschwer abkochen kann. Mit dem Dänen Mark Madsen fehlt dann in der Greco-Klasse bis 80 Kilogramm wohl noch ein weiterer Leistungsträger wegen anderweitiger Verpflichtungen. „Mit dem Rückkampf beschäftigen wir uns jetzt noch nicht, wir sind ganz auf den Samstag fixiert, alle sind fit und alle sind heiß“, so Schrader, der leichte Vorteile bei seiner Staffel sieht: „Alle Mann sind da und alle die abkochen müssen, werden das Gewicht haben. Wir sind extrem flexibel. Egal, was Mainz auspackt, wir können immer einen Gegner dagegenstellen, der gewinnen wird oder eben nur knapp verliert. Ich erwarte, dass wir die höheren Siege machen und deswegen den Kampf gewinnen werden. Auf jeden Fall können wir unsere beste Mannschaft ins Rennen schicken.“ Neben Knystautas, der im Schwergewicht entweder auf Ramsin Azizsir oder Armin Majoros treffen wird, dürften die Mainzer die Ausländer-Positionen mit Beka Budzhiashvili, Soner Demirtas und Balint Korpasi besetzen. Budzhiashvili, Bronzemedaillen-Gewinner der U23-EM 2015 wird sind in der Freistil-Eingangsklasse wohl mit Vladimir Egorov einen heißen Tanz liefern. Der amtierende Europameister Demirtas aus der Türkei könnte im Freistil-Welter entweder auf Magomedmurad Gadzhiev oder Kakhaber Khubezhty treffen und der Ungar Korpasi, 2016 EM-Dritter, ist wohl der Kontrahent von Matthias Maasch im Greco-Welter. Alternativ könnte auch Madsen, der Olympia-Zweite von Rio, im Greco-Mittel als Gegner von Eugen Ponomartschuk auftauchen. Großer Vorteil für die Mainzer ist, dass der Albaner Liridon Sefai und der ehemalige ukrainische Juniorenmeister Ruslan Kudrynets nicht unter das Ausländer-Kontingent fallen. Bantam-Gewichtler Sefai kam in jungen Jahren als Flüchtling nach Mainz und ringt bereits seit 2013 für den ASV, Greco-Leichtgewichtler Kudrynets hat die deutsche Staatsbürgerschaft, war lange verletzt, kam schwer in die Saison, ließ aber im Viertelfinale mit einem Sieg gegen Europameister Kristian Fris in der Klasse bis 71 Kilogramm aufhorchen. Mit den Freistil-Spezialisten Niklas Dorn und Gabriel Stark haben die Mainzer auch zwei Bayern im Team, beide kommen aus Aschaffenburg und dürften am Samstag auch im Team stehen. Der deutsche Vizemeister Dorn könnte im Leichtgewicht der Kontrahent von Enes Akbulut werden. Stark, deutscher Meister 2015, wird sich im Halbschwer mit Erik Thiele duellieren. Schrader: „Viele glauben, dass Stark gewinnt, ich bin da anderer Meinung. Erik ist der Jüngere und hat den Anspruch die Nummer 1 zu werden.“ Neben Kudrynets hat der Mainzer Trainer Bichinashvili, der unter Umständen noch mal selbst auf die Matte gehen könnte, mit dem Deutschen Meister Tim Müller noch einen weiteren Ringer im Aufgebot, der sehr variabel in verschiedenen Gewichtsklassen von 71 bis 80 Kilogramm eingesetzt werden kann. „Wir haben alles auf dem Schirm, rechnen mit allem, insofern wird uns Mainz nicht überraschen können“, gibt sich Schrader ausgesprochen optimistisch, zumal er auch auf die Unterstützung der Fans setzt: „Wir haben in Bayern mittlerweile so viele Anhänger, die werden uns alle am Samstag anfeuern. Die Zuschauer dürfen sich auf eine Vielzahl spektakulärer Kämpfe freuen. Und wenn wir gewinnen, dann ist das Finale zum Greifen nah.“ Die Kassen in der Sportparkhalle öffnen am Samstag bereits um 17 Uhr, am heutigen Freitag kann man sich, wie berichtet, ab 17 Uhr schon im Vorverkauf die begehrten Tickets sichern. Links: Verwandte News: Dateien: |
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