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20.11.2011
 
Die Revanche ist geglückt - Wacker-Ringer bezwingen Luckenwalde mit 23:16
 
Von: Martina Kastner


Einer fantastischen Mannschaftsleistung haben die Burghauser Ringer den überraschend hohen 23:16-Auswärtssieg im Spitzenduell der Ersten Bundesliga Ost gegen den 1. Luckenwalder SC zu verdanken. „Das war wirklich Spitze.“, freute sich Chefcoach Michael Pronold über die wohl bisher stärkste Leistung seiner eingeschworenen Truppe. Mit dem hohen Sieg machten sie die ärgerliche, da überaus knappe, 20:21-Niederlage aus dem Hinkampf vergessen und verteidigten die Tabellenführung (24:2). Die Luckenwalder rutschten auf Rang 3 ab. Als erster Verfolger der Burghauser darf sich nun der KSV Aalen 05 (22:4) bezeichnen.

Theo Tounousidis krönte seine guten Leistungen mit einem Sieg gegen Vize-Olympiasieger Mirko Englich.

Thomas Rønningen sicherte der Mannschaft mit seinem 3:0 Rundensieg gegen Emanuel Krause einen erfolgreichen Start in den Kampfabend.

Gergely Kiss siegte trotz über 25kg Gewichtsnachteil auf Grund seiner konditionellen Stärke mit 2:3.

Auch Mirolav Geshev konnte sich für die Hinrunden-Niederlage gegen Martin Obst mit einem technisch überlegenen Sieg revanchieren.

Bei der Revanche konnten sich vor rund 500 Zuschauern sieben von zehn Burghausern als Sieger feiern lassen und auch die Ringer, die Niederlagen einfuhren, durften aufgrund ihrer tollen kämpferischen Leistungen erhobenen Hauptes von der Matte schreiten. Abteilungsleiter Jürgen Löblein, den die guten Neuigkeiten via Handy erreichten, war auch ganz aus dem Häuschen: „Das war eine klasse Leistung“.

Einen Ringer besonders hervorzuheben fällt angesichts der kompakten Mannschaftsleistung schwer. Also der Reihe nach: Im Auftaktkampf beschränkte sich Wackers Thomas Rønningen (55 kg/gr.-röm.) in den ersten beiden Runden auf seine gute Bodenabwehr. Emanuel Krause, der als aktiverer Ringer die Oberlage gewählt hatte, gelang keine Wertung und so strich Rønningen je ein 1:0 ein. In Runde 3 punktete der Burghauser dann mittels Überwurf und so war der erste 3:0-Sieg im Kasten.

Im Schwergewichtsduell musste sich der Burghauser Gergely Kiss dem über 25 Kilogramm schwereren deutschen Nationalmannschaftsringer Nick Matuhin entgegenstemmen. Matuhin, der im Vorjahr verloren hatte, sinnte auf Revanche und machte seine Absichten in den ersten beiden Runden deutlich. Ihm gelang es, Kiss mehrmals zu Kippen und so sicherte er sich die ersten beiden Abschnitte mit 6:0 und 6:1. Während beim Luckenwalder ab Runde 3 die Kondition schwand, wuchs der Kampfgeist des Burghausers ins Unermessliche. Kiss entwickelte sich zu einer wahren Kampfmaschine. Er nutzte die konditionellen Schwächen seines Gegners gekonnt aus und holte sich die Folgerunden mit 4:1, 1:0 und 2:0, so dass er am Ende als strahlender 3:2-Sieger eines überaus sehenswerten Freistil-Fights feststand.

In der 60 kg Klasse Freistil gelang Martin Maier bei der 1:3-Niederlage (1:0, 1:1, 1:1, 1:1) gegen den deutschen Spitzenringer Philipp Herzog immerhin ein Rundengewinn. Anschließend traf Wackers Klassikspezialist Theodoros Tounousidis in der 96 kg auf den Silbermedaillengewinner der Olympischen Spiele 2008, Mirko Englich. Der Luckenwalder sicherte sich angepeitscht von den Sprechchören seiner beiden Kinder – „Aufgeht’s Papa, Aufgeht’s – die erste Runde mit 2:1. Da erwachte bei Tounousidis der Kampfgeist. Zwar war auch in Runde 2 Englich der aktivere Ringer. Doch „Theo“ wehrte in der Unterlage geschickt ab und gewann mit 1:0. In Runde 3 schob Tounousidis den Hausherren aus der Kampfzone, wofür er eine weitere Wertung erhielt, ehe er mit einer Einswertung in Runde 4 den Sack endgültig zumachte. Der 3:1-Sieg von Tounousidis ließ die Burghauser Führung auf 10:6 anwachsen.

Im letzten Kampf vor der Pause sprang Andreas Maier (66 kg/gr.-röm.) für den pausierenden Matthias Maasch ein. Maier durfte im Kampf gegen Marc Wentzke aufgrund der aktiveren Ringweise jeweils wählen, ob er lieber die Ober- oder die Unterlage einnehmen möchte. Er entschied sich dreimal für die Oberlage. Da ihm keine Wertung gelang, erhielt Wentzke je eine nicht-technische Wertung. Die Niederlage hielt Maier, der taktisch klug agiert hatte, daher mit 0:1 in Grenzen. Beim Stand von 10:7 für Burghausen ging es in die Pause.

Im Anschluss nahm Miroslav Geshev bis 84 kg Freistil erfolgreich Revanche am deutschen Spitzenringer Martin Obst. Hatte Geshev im Hinkampf noch mit 2:3 das Nachsehen gehabt, so dominierte er diesmal das Geschehen. In Runde 1 befreite sich Geshev geschickt aus dem Freistil-Clinch und strich ein 1:0 ein. Die weiteren Runden sicherte er sich mittels mehrere Durchdreher mit 6:0 und 4:0, weshalb er am Ende einen 4:0-Sieg dank technischer Überlegenheit feiern konnte. In der 66 kg Freistilklasse wanderten die Punkte auf das Konto der Gastgeber, da Mahmoud Karimi das Gewichtslimit überschritten hatte. Der Freundschaftskampf gegen Michel Schneider entwickelte sich dennoch zu einem heißen Duell, bei dem der nach Kampfende deutlich durch ein blaues Auge gekennzeichnete Karimi nur knapp mit 2:3 den Kürzeren zog. „Wir freuen uns, dass Burghausen trotzdem eine komplette Mannschaft gestellt hat. Das hat Seltenheitswert in der Fläminghalle.“, merkte Luckenwaldes Hallensprecher anerkennend an.

Bis 84 kg klassisch gab Wackers Eugen Ponomartschuk die erste Runde mit 0:1 an den starken Damian Hartmann ab. Am Ende konnte sich aber auch der unermüdlich arbeitende Ponomartschuk mit 3:1 (0:1, 1:0, 1:0, 1:0) behaupten. Im klassischen Stil der 74 kg Kategorie fand Mykola Daragen zunächst nicht in den Kampf. Jakub Tim, seines Zeichens Pole und somit der einzige Ausländer im Luckenwalder Aufgebot, bewies sich als ebenbürtiger Gegner. Tim holte sich die ersten beiden Runden jeweils mit 1:0. Doch dann drehte Daragan auf und holte sich mit 2:0, 5:0 und 1:0 den 3:2-Sieg. Der mit einer Fünferwertung belohnte Wurf in Runde 4 sorgte für Sonderapplaus im Burghauser Lager. Im letzten Kampf des Abends lag Wackers Nikolay Kurtev (74 kg Freistil) zunächst mit 0:2 nach Runden zurück. Doch auch er bewies Kampfgeist und so bezwang er seinen ebenbürtigen Gegner, Felix Menzel, mit 3:2 (0:1, 1:2, 2:0, 2:0, 1:0). Mit dem 23:16-Sieg im Gepäck machten sich die Burghauser dann auf den rund 600 Kilometer lagen Heimweg nach Burghausen, wo sie in den frühen Morgenstunden ankamen.



Stimmen zum Auswärtskampf gegen den 1. Luckenwalder SC


Michael Pronold (Trainer Burghausen):
„Das war der beste Kampf heuer. Rein kämpferisch war das einfach brutal stark. Wir lagen schon in drei Kämpfen mit 0:2 zurück und haben diese alle noch gewonnen. Das war der Wahnsinn. Heute waren wir einfach frischer wie die. In Burghausen war es damals umgekehrt. Positiv überrascht haben mich heute Andreas Maier und Theo Tounousidis. Bei Theo hat man wieder gesehen, dass wir ihn nicht umsonst geholt haben. Auch Gergely Kiss und Mahmoud Karimi haben super Fights abgeliefert.“

Andreas Zabel (Trainer Luckenwalde): Den Kampf habe ich mir anders vorgestellt. Viel knapper. Natürlich hätte ich gerne gewonnen und daher bin ich enttäuscht. Bei Nick Matuhin ging es gut los. Ich kann nicht verstehen, warum er nach der zweiten Runde eingebrochen ist. Das Trainingslager für die Olympiaquali im Vorfeld war wohl ein taktischer Fehler.

Mahmoud Karimi (Co-Trainer und Ringer Burghausen): Ich habe erst spät erfahren, dass ich sicher ringen muss und das Gewicht dann nicht mehr geschafft. Wir haben heute aber ein Top-Ergebnis erzielt. Unser Ziel ist es attraktiven Ringsport zu bieten und sehr viele Zuschauer nach Burghausen zu locken. Wenn wir realistisch bleiben, befinden sich in unserer Gruppe auch viele schwächere Gegner. Die andere Gruppe ist deutlich stärker. Natürlich haben auch die Geldgeber hohe Erwartungen, aber wir müssen realistisch bleiben.

Theodoros Tounousidis (Ringer Burghausen):
Ich bin sehr zufrieden. Ich habe vor langer Zeit einmal gegen Englich im Trainingslager mit 0:2 verloren. Seitdem wollte ich gerne wieder gegen ihn ringen, auch weil er der Zweite der Olympischen Spiele ist. Das ist eine gute Chance für mich zu sehen wo ich stehe. Er ist einer der besten in dieser Kategorie und daher steigert der Sieg mein Selbstvertrauen. Das Team war heute sehr gut. Das liegt vor allem daran, dass wir alle zusammenhalten. Wir haben großartige Jungs in der Mannschaft und zusammen können wir super Ergebnisse erzielen.

Eugen Ponomartschuk (Ringer Burghausen): Ich hatte noch eine Revanche offen, weil ich 2009 in Burghausen 1:3 gegen Hartmann verloren habe. Ich freue mich deswegen besonders, dass mir heute ein Sieg gelungen ist. Die Mannschaft hat heute sehr gut gerungen. Da waren super Kämpfe dabei.

Gergely Kiss (Ringer Burghausen): Ich bin zwar zufrieden, aber ein bisschen ärgert es mich, dass ich die zweite Runde nicht geholt habe. Ich lag 1:0 vorne und habe dann Blödsinn gemacht. Ich wollte immer Angriffe machen. Wenn ich nichts mehr gemacht hätte, hätte ich vielleicht schon die zweite Runde gewonnen. Mein Gegner war aber auch sehr stark. Unsere Mannschaft war heute sehr gut. Das haben alle sehr gut gemacht.

Nick Matuhin (Ringer Luckenwalde): Normalerweise muss ich diesen Kampf gewinnen. Ich habe mich eigentlich topfit gefühlt. Die ganze Woche zuvor war ich im Trainingslager in Schifferstadt. Das geht schon an die Substanz. Vielleicht liegts auch daran. Für Spitzensportler ist es nicht so einfach. Sie müssen sich vor allem auf die Olympiaqualifikationsturnier konzentrieren. Mit Gergely Kiss verstehe ich mich sehr gut. Zwar sind wir auf der Matte Konkurrenten, aber abseits der Matte nicht. In Burghausen ist es für uns gelaufen. Heute für euch. Das muss man sportlich sehen.

Mirko Englich (Ringer Luckenwalde): Er (ind. R.: Thedoros Tounousidis) hat sich ziemlich gut auf mich eingestellt. Momentan befinde ich mich in der Grundlagenvorbereitung in Frankfurt/Oder. Dort trainieren wir für die Olympiaqualifikationsturniere. Die Mannschaftsleistung war heute gemischt. Einige waren nicht unbedingt zufrieden stellend, wo ich mich auch dazu zähle. Die Jungs nach der Pause haben ihr Bestes gegeben, aber Burghausen war heute den entscheidenden Tick besser.

 

Fotos vom Auswärtskampf in Luckenwalde finden Sie >>>HIER<<<



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