Von: Michael Buchholz „Ein unangenehmes Los, das wir einfach so annehmen müssen“, kommentiert Burghausens Ringer-Trainer Alexander Schrader die Aufgabe im Achtelfinale gegen den SV Johannis Nürnberg. Nach der 17:18-Niederlage in Aue am Samstag richten Burghausens Bundesliga-Ringer den Blick natürlich jetzt nach vorne, denn am Samstag geht es in Nürnberg ja schon weiter, ehe am 9. Dezember der Rückkampf gegen die Grizzlys auf dem Programm steht. Dass sich die Burghauser ausgerechnet im letzten Rundenkampf in Aue die erste Niederlage fingen, ist aus Sicht von Schrader verschmerzbar: „Wir hatten eben einige Verletzungsprobleme und noch dazu die Abstellungen für die U23-WM in Polen.“ Dort sicherte sich der Burghauser Mikyay Naim in der Klasse bis 57 Kilogramm die Vizeweltmeisterschaft im freien Stil. Der Bulgare musste sich lediglich dem Kubaner Reineri Andreu Ortega geschlagen geben, dagegen landete Vladimir Egorov, der bislang in den Bundesliga-Kämpfen so auftrumpfen konnte, nur aus Rang acht. Für Erik Thiele lief es im Freistil-Halbschwer überhaupt nicht: Nach seiner Erstrundenniederlage blieb im nur Rang 15. „Wir haben Nürnberg in der Runde zwei Mal geschlagen, also sind wir der Favorit für das Achtelfinale. Aber ich gehe davon aus, dass uns die Nürnberger richtig ärgern wollen“, rechnet Schrader damit, dass der Tabellenzweite einige seiner Athleten abkochen lässt, um sich gerade in den unteren Klassen Vorteile zu verschaffen. Dass es überhaupt zu dieser Paarung kommen konnte, ist freilich das eigentliche Ärgernis - schließlich wäre es ein Leichtes gewesen nicht nur die Staffelsieger, sondern auch die Zweiten und die beiden besten Dritten zu setzen. In Aue fehlten den Oberbayern in einigen Kämpfen nur wenige Sekunden, um zumindest ein Unentschieden zu holen und damit ungeschlagen zu bleiben: So kassierte Thiele-Vertreter Armin Majoros drei Sekunden vor dem Ende den entscheiden Punkt zur 0:8-Niederlage gegen den starken Mateusz Filipczak, der eben drei Punkte aufs Mannschaftkonto der Erzgebirgler brachte. Und in der Freistil-Klasse bis 71 Kilogramm, in die erneut Enes Akbulut aufrückte, fehlten dem Burghauser elf Sekunden, um über die Zeit zu kommen. So aber stand am Ende ein 17:2 für William Stier zu Buche, der über sechs Kilogramm mehr auf die Waage brachte. „Das war schwer für Enes. Ihm fehlte ja nicht nur das Gewicht, sondern auch die Routine, um so einen Gegner besser lesen zu können“, befand Schrader, der in der Eingangsklasse von Mariusz Los nicht überzeugt war: „Das war ein ganz komischer Kampf. Ich hatte mir schon drei Punkte erhofft.“ Im Duell gegen seinen Landsmann Adrian Hajduk lag der Pole schon zur Pause mit 5:0 in Front, war aber im zweiten Durchgang zu passiv und holte am Ende mit 6:0 nur zwei Mannschaftspunkte. Einen starken Kampf machte hingegen Andi Maier im Greco-Leicht, musste aber in der zweiten Runde bei einer 14:2-Führung hohes Risiko gehen, um einen möglichen Vierer zu sichern, das machte sich Philipp Herzog zu Nutze und kam mit 15:5 über die Zeit. Vier Punkte lieferte Kakhaber Khubetzhty im Freistil-Welter im Schnelldurchgang mit einem 16:0 gegen Brian Bliefner, Benjamin Sezgin gewann im Freistil-Mittel ebenfalls vorzeitig mit 16:0 gegen Franco Büttner. „Im Hinblick auf die Endrunde sollte er etwas ausprobieren, das hat er ganz stark gemacht“, lobte Schrader, der im Greco-Halbschwer „einen überragenden Kampf“ von Ramsin Azizsir gesehen hat, der Rolf Linke in dreieinhalb Minuten mit 16:0 auspunktete. „Kopfklammer, Heben, Rollen, da war sowohl im Stand als auch im Boden alles dabei“, freute sich der Trainer. Weniger gut erging es Maxi Lukas in der Greco-Klasse bis 80 Kilogramm bei seiner 0:12-Niederlage gegen Gabor Madarasi. „Maxi braucht nach seiner langen Pause noch etwas“, so Schrader, der von vornherein wusste, dass die Ersatzleute Herrmann Turovskij und Konstantin Kainhuber nichts holen würden: „Sie haben sich tapfer in den Dienst der Mannschaft gestellt.“ Links: Verwandte News: Dateien: |
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