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28.08.2011
 
Burghausens Ringer nach Heimsieg gegen Nürnberg an der Tabellenspitze
 
Von: Martina Kastner


Bei den Burghauser Ringern läuft es bisher wie am Schnürchen. Am Samstagabend konnten sie im zweiten Kampf in der Ersten Bundesliga Ost ihren zweiten Saisonsieg feiern. Beim 27:10-Heimerfolg gegen den SV Johannis 07 Nürnberg behielten die Wackerianer in acht von zehn Kämpfen die Oberhand. Einzig in der leichtesten und der schwersten Gewichtsklasse durften die Gäste aus Mittelfranken jubeln. In der Tabelle haben sich die Salzachstädter nun an die Spitze gesetzt, was dadurch begünstigt wurde, dass der bisherige Spitzenreiter des Neuner-Feldes, der 1. Luckenwalder SC, kampffrei hatte.

Martin Maier konnte sich nach einer klaren Steigerung gegenüber der Vorwoche über seinen Sieg gegen Mario Besold freuen.

Auch Eugen Ponomartschuk zeigte sich von seiner besten Seite und überzeugte sowohl im Stand- als auch im Bodenkampf.

Über diverse technische "Schmankerl" durfte sich das Burghauser Publikum beim Kampf von Gergely Kiss gegen Nürnbergs Fabian Appel freuen.

Grandioser Schlusspunkt der gelungenen Heimpremiere stellte der Kampf von Mykola Daragan gegen den erfahrenen Marco Greifelt da.

Bei der Begrüßung der rund 600 Zuschauer, Sponsoren und Aktiven stellte Abteilungsleiter Jürgen Löblein aufgrund des plötzlichen Wetterumschwungs schmunzelnd fest: „Es ist, wie es immer ist. Die Ringer sind zu Hause und die Sonne geht auf.“ Anschließend wurde schon beim öffentlichen Wiegen klar, dass Nürnberg die Fahrt ins sonnige Burghausen mit sage und schreibe neun waschechten Eigengewächsen und einem weiteren deutschen Ringer angetreten hatte. „Das spricht eindeutig für die gute Nachwuchsarbeit des SV Johannis.“, zollte Hallensprecher Hans Mühlthaler den sympathischen Gästen Respekt.

Nachdem beim Wiegen alle Athleten das jeweils vorgeschriebene Gewichtslimit eingehalten hatten, standen sich im Auftaktkampf bis 55 kg Freistil zwei 18-jährige Mattenkämpfer gegenüber, die gewöhnlich beide den klassischen Stil bevorzugen. Wackers Ungar Csongor Knipli konnte sich in Runde eins gerade noch aus der gefährlichen Lage befreien, gab den Abschnitt aber mit 0:4 an den Nürnberger Fabian Schmitt ab. Auch die Runden zwei und drei gingen mit 0:1 und 0:4 an den Deutschen Vizemeister der Junioren. Wacker lag somit 0:3 in Rückstand.

Im Schwergewicht griechisch-römisch stellte sich Anton Losowik erneut in den Dienst seiner Mannschaft. Dort traf Losowik auf Phlipp Vanek, gegen den er mit einem Durchdreher in Runde eins einen exzellenten Anfang fand. Im folgenden Kampfabschnitt wählte der Burghauser nach 1.30 Minuten als aktiverer Ringer die Oberlage. Der Gast wehrte jedoch geschickt ab und verbuchte so eine nichttechnische Wertung. In Runde drei kassierte Losowik eine Verwarnung aufgrund unerlaubter Beinarbeit. Sein Gegner durfte sich zeitgleich über eine Zweierwertung freuen. Auch im vierten Abschnitt punktete Vanek dank guter Bodenabwehr und so gewann der Nürnberger am Ende mit 3:1. Burghausens Rückstand betrug somit nach zwei Kämpfen 1:6.

Was zu diesem Zeitpunkt wohl noch niemand geahnt hatte; dies blieb auch die letzte Burghauser Niederlage in diesem Mannschaftsvergleich. Zu verdanken ist diese Tatsache auch der bärenstarken Leistung von Andreas Maier. Der Wackerianer bot dem als Freistilspezialisten bekannten Nationalmannschaftsringer Tim Schleicher bis 60 kg klassisch gehörig Paroli und sicherte sich einen verdienten 3:1-Sieg (1:0, 1:0, 0:2, 1:0). Nach dem Erfolg gegen Schleicher, der kürzlich für die Mitte September in Istanbul stattfindende Weltmeisterschaft in der 60 kg Kategorie Freistil nominiert wurde, nahmen die Burghauser ihr Eigengewächs Andreas Maier mit viel Applaus in der SVW-Ecke in Empfang.

Einen überaus aktionsreichen Freistilfight bekamen die begeisterten Zuschauer im Halbschwergewicht geboten. War Wackers sympathischer Ungar Gergely Kiss nach einem überraschenden Konter von Nürnbergs Fabian Appel noch mit zwei Punkten in Rückstand geraten, so erkämpfte er sich mittels Durchdreher und Beinschraube doch noch den 7:2-Rundenerfolg in Abschnitt 1. Nach weiteren blitzsauberen Beinangriffen in den beiden Folgerunden gewann Kiss, der genau wie Schleicher an der WM teilnehmen wird, mit 4:0 (7:2, 7:1, 6:0) technisch überlegen.

Burghausen ging damit erstmals mit 8:7 in Führung. Martin Maier baute diese mit einem 3:1-Erfolg (1.0, 0:1, 3:0, 2:0) in der 66 kg Freistilklasse gegen Mario Besold zur 11:8 Pausenführung aus. In Hälfte zwei gelang Wackers Klassikspezialisten Eugen Ponomartschuk (84 kg) ein weiterer 3:1-Erfolg (0:1, 1:0, 5:0, 1:0) gegen Matthias Baumeister. Im griechisch-römischen Stil der 66 kg Kategorie zeigten die anpeitschenden Anfeuerungsrufe „Auf geht’s Hiase, auf geht’s!“ ihre volle Wirkung. Lokalmatador Matthias Maasch dankte es seinen Fans mit einem 3:0-Sieg (2:0, 1:0, 1:0) gegen Sven Dürmeier.

Spannend machte es einmal mehr Miroslav Geshev. Weder dem bulgarischen Freistilspezialisten noch Nürnbergs Christoph Pscherer gelang innerhalb der ersten 2 Minuten eine Wertung. Kampfrichter Antonio Silvestri entschied sich für Pscherer als den aktiveren Ringer. Dieser bekam daher den Vorteil des Beinfassens zugesprochen, wusste ihn innerhalb der 30-Sekunden-Frist jedoch nicht auszunutzen und so ging die erste Runde mit 1:0 an Geshev. In Runde zwei erhielt der Burghauser den Vorteil zugesprochen und nutzte ihn prompt innerhalb von nur drei Sekunden zu einer Einserwertung aus. Ein 1:0 in Runde 3 machte den 3:0-Sieg des SVW’lers perfekt.

Geshevs Landsmann Nikolay Kurtev (74 kg/Freistil) ließ die Burghauser Führung mit einem 3:1-Sieg über Marc Pöhlmann auf 23:10 anwachsen. Für einen fabelhaften Schlussakkord sorgte Wackers ukrainischer Mattenfuchs Mykola „Kola“ Daragan. Der Publikumsliebling dominierte den Weltergewichtskampf im klassischen Stil gegen Marco Greifelt mit 3:8, 8:0 und 6:0. Besonders der mit einer Fünferwertung belohnte Ausheber in der Schlussrunde sorgte für Begeisterungsstürme im Wacker-Lager.  Ehe die Bundesliga aufgrund der WM eine Pause von zwei Wochenenden einlegt, steht den Oberbayern am kommenden Samstag der Auswärtskampf gegen Luftfahrt Berlin bevor. Dort sollen weitere Punkte auf ihr Konto wandern.

Wichtiger Hinweis an alle Fans

Bis zum Freitag, den 2. September, können sich Ringsportfans für den Fanbus nach Untergriesbach in der SVW-Geschäftsstelle anmelden. Der Kampf gegen die Untergriesbacher findet am 01. Oktober ab 19.30 Uhr statt. Die Kosten für die Busfahrt betragen pro Person 15 Euro. Genauere Infos zu Abfahrtszeiten usw. werden rechtzeitig bekannt gegeben.

Fotos vom Kampf gegen Johannis Nürnberg finden Sie >>>HIER<<<

Stimmen zum Kampf :

Mahmoud Karimi (Freistiltrainer Burghausen): Ich bin heute sehr zufrieden mit der Mannschaft. Dafür, dass wir gegen einen vermeintlich schwächeren Gegner gerungen haben, waren alle sehr konzentriert und haben eine tolle Leistung gebracht. Das hat man auch an der Stimmung der Zuschauer gemerkt. Ich denke, die Chancen stehen gut, dass Burghausen wieder den ersten Platz in der Ostgruppe erreichen kann. Man muss natürlich abwarten wie es dann gegen stärkere Mannschaften wie zum Beispiel Aalen läuft.

Andreas Buchhorn (Trainer Nürnberg): Man muss immer die gesamte Kampfkonstellation sehen und mit welchen Erwartungen die Teams in den Kampf reingehn. Ich bin daher mit den Ergebnissen aus beiden Kampfhälften zufrieden. Bei uns haben neun Johanniser und unser erfahrener Athlet Marco Greifelt gerungen. Das ist unser Konzept und das wollen wir auch ausbauen. Ich hoffe, dass wir Burghausen im Rückkampf ein bisschen mehr ärgern können.

Andreas Maier (Burghausen):
Ich bin zufrieden mit meiner Leistung. Vor allem da ich letztes Jahr noch mit 0:3 gegen Tim verloren habe. Trotzdem waren das heute keine leichten Punkte für mich, weil er im Stand ziemlich Gas gegeben hat. Die Mannschaftsleistung war heute meiner Meinung nach auch sehr gut.

Gergely Kiss (Burghausen): Nach einer Woche Trainingslager mit der ungarischen Nationalmannschaft in der Ukraine war ich heute etwas langsam. Aber bei meinem nächsten Kampf für Burghausen werde ich wieder schneller sein. Die Vorbereitung für die Weltmeisterschaft läuft gut. Ich fühle mich stark und meine Kondition ist gut. Mein Ziel ist daher die Goldmedaille.

Anton Losowik (Burghausen): Es wäre heut noch mehr als eine Runde drin gewesen. Ich war mir manchmal zu sicher, dass ich für gewisse Aktionen Punkte bekomme und hab sie dann nicht konsequent genug zu Ende gerungen. Da fehlt mir einfach die Erfahrung in der Ersten Bundesliga. Mein Ziel ist es, irgendwann meinen ersten Sieg in der Ersten Liga feiern zu können. Die Mannschaftsleistung war heute außerordentlich gut und ich freue mich immer, wenn ich in der Ersten Mannschaft ringen darf.

Tim Schleicher (Nürnberg): Ich bin ja wie bekannt ist, ein Freistilspezialist und habe daher auch nicht so viel Zeit den griechisch-römischen Stil zu trainieren. Da fehlt es mir dann einfach an den Waffen im klassischen Stil. Andi hebt mich in der vierten Runde aber richtig gut raus, das muss man ihm lassen. Meine Vorbereitung auf die WM läuft ganz gut. Wir haben jetzt noch einen Lehrgang in Aschaffenburg bei dem wir uns den letzten Schliff holen wollen und dann hoffen wir auf ein positives Abschneiden in Istanbul.



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