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08.04.2024
 
Erster deutscher Ringer holt Olympia-Qualifikation
 
Von: Roman Hölzl


Wenngleich das europäische Qualifikationsturnier im griechisch-römischen Stil für die diesjährigen Olympischen Sommerspiele in Paris für die Burghauser Ringer Michael Widmayer und Felix Baldauf mit enttäuschenden Ergebnissen endete, konnte sich zumindest der Deutsche Ringerbund über seinen ersten qualifizierten Sportler freuen - der Schwergewichtler Jello Krahmer setzte sich erfolgreich gegen seine starke internationale Konkurrent durch und löste durch seinen Sieg im Halbfinale das Ticket nach Paris.

Felix Baldauf verpasste die Quaifikation denkbar unglücklich

Das europäische Qualifikationsturnier, das in der aserbaidschanischen Hauptstadt Baku ausgetragen wurde, stellte die erste Möglichkeit dar, eins der begehrten Tickets für die Olympischen Spiele zu lösen. Das Besondere: Da sich in jeder Gewichtsklasse nur die beiden Finalisten qualifizieren konnte, wurde zum ersten Mal auf die in diesem Fall irrelevanten Final-Kämpfe verzichtet, sodass die beiden Sieger der Halbfinalkämpfe als Turniersieger ausgezeichnet wurden und ein symbolisches Ticket nach Paris überreicht bekamen.

Nichts zu lachen gab es hingegen für die Burghauser Starter im griechisch-römischen Stil. So startete Michael Widmayer in der für ihn unüblichen 67kg-Klasse. Um sich seinen Traum von den Olympischen Spielen zu erfüllen, nahm er eine nahezu unmenschliche Tortur auf sich und trainierte innerhalb mehrerer Wochen von über 75kg auf eben das 67kg-Limit ab. Im Achtelfinale wurde Widmayer der Ungar Krisztian Istvan Vancza zugelost - der Vize-Europameister des Jahres 2022. Zwar konnte Widmayer seinem Gegner zu Beginn des Kampfs erfolgreich Paroli bieten, doch in der ersten Bodenlage kassierte Widmayer einen Durchdreher sowie wenig später einen Take-Down, sodass er in der Halbzeit mit 0:5 zurücklag. Zwar konnte er im zweiten Kampfabschnitt noch auf 1:5 verkürzen, am Ende fehlte ihm die für seinen Kampfstil notwendige Physis, um ein Wörtchen um die Vergabe der Olympia-Startplätze mitzureden.

Um den Turnierverlauf des Norwegers Felix Baldauf zu beschreiben, bietet sich am besten Goethes Zitat "Himmelhoch jauchzend, zu Tode betrübt" an. Denn die Losfee meinte es auf dem Papier Burghausens "Wikinger" nicht allzu gut, denn gleich in der ersten Runde kam es zum Kräftemessen mit dem an Nummer Eins gesetzten Finnen Arvi Martin Savolainen - dem absoluten Top-Favoriten auf eins der beiden zu vergebenen Olympia-Tickets. Doch Baldauf, der sich akribisch auf das Turnier in Aserbaidschan vorbereitet hatte, zeigte herausragenden Ringsport der Extraklasse. Am Ende deklassierte er seinen favorisierten Gegner förmlich und zog dank seines 7:1 Siegs ins Viertelfinale ein. Dort wartete mit dem Georgier Roberti Kobliashvili ein starker, aber schlagbarer Gegner. Auch hier sag Baldauf lange wie der sichere Sieger aus, zeigte er doch eine absolut konzentrierte Leistung und führte bis kurz vor Kampfende mit 3:1. Doch dann geschah das unglaubliche: mit einem letzten Verzweiflungs-Angriff beförderte der Georgier 0,9 Sekunden vor Kampfende Baldauf auf die Knie, gleich zum 3:3 aus und zog ins Halbfinale ein. Während sich Kobliashvili im Kampf gegen den Deutschen Starter Lucas Lazogianis den Startplatz in Paris sichern konnte, war für Baldauf der Traum von Olympia fürs Erste geplatzt.

Während Schwergewichtler Jello Krahmer das Ticket nach Paris lösen konnte, gingen die weiteren deutschen Starter leer aus. So unterlag Etienne Kinsinger (60kg) dem Türken Enes Basar bereits in er ersten Runde, ebenso wie Deni Nakaev (77kg), der gegen Rumänen Ilie Cojocari vorzeitig die Segel streichen musste. Hannes Wagner (87kg) zeigte zwar starke Leistungen, konnte sich aber im Viertelfinale gegen den Serben Aleksandr Komarov nicht durchsetzen. Denkbar knapp verpasste Lukas Lazogianis den Halbfinalsieg gegen den Georgier Roberti Kobliashvili, der zuvor Felix Baldauf eliminieren konnte. Mit 1:2 unterlag Lazogianis seinem Gegner knapp.

Mitte Mai bietet sich für alle Ringer nochmals die Chance, sich für die Olympischen Spiele zu qualifizieren, wenn in der türkischen Hauptstadt Istanbul das letzte Qualifikationsturnier abgehalten wird. Doch während in Baku "nur" die europäischen Starter angetreten waren, werden in Istanbul beim "World Qualifier" Ringer aus allen noch nicht qualifizierten Nationen antreten. Ob sich dieser Umstand als Vor- oder Nachteil herausstellen wird, dürfte von Gewichtsklasse zu Gewichtsklasse unterschiedlich zu bewerten sein. Denn während in einigen Klassen bereits die Top-Athleten qualifiziert sind, wird in anderen Gewichtsklassen das "Who-is-who"-des Ringsports aufeinanderprallen. Allerdings werden in Istanbul pro Gewichtsklasse nicht nur zwei, sondern drei Olympia-Tickets vergeben, sodass sich damit auch die Chance für Sportler über die Hoffnungsrunde ergibt, sollten Sie gegen einen der Finalisten verlieren.

Bildnachweis @ UWW / Kadir Caliskan



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