Von: Roman Hölzl Am Sonntag steigt der mit Spannung erwartete Rückkampf zwischen dem SV Wacker Burghausen und dem ASV Schorndorf. Nachdem Schorndorf in der Vorrunde dem amtierenden deutschen Mannschaftsmeister vom SV Wacker Burghausen nach über sechs Jahren die erste Heimniederlage zufügen konnte, haben die Burghauser Ringer in jedem Fall noch ein Hühnchen mit dem aktuellen Tabellenführer der Bundesliga Süd zu rupfen. Aktuell liegt der SV Wacker Burghausen in der Tabelle vier Punkte hinter den Baden-Württembergern. Doch ist für die Burghauser Ringer der erste Tabellenplatz immer noch in Reichweite. Denn die finale Entscheidung über die Wertung des Vorrundenkampfs gegen Weingarten steht acht Wochen nach dem Burghauser Einspruch gegen die 0:40 Wertung dieses Kampfs noch immer nicht fest. Sollte der Einspruch Erfolg haben, würde sich der Tabellen-Rückstand auf zwei Punkte schrumpfen, sodass im Kampf um die Tabellenspitze der direkte Vergleich zwischen dem SVW und dem ASV Schorndorf herangezogen würde. Da der Vorrundenkampf mit nur einem Punkt Vorsprung an Schorndorf ging, würde im Rückkampf ein Burghauser Sieg mit zwei Punkten Unterschied die Übernahme der Tabellensitze für die Wackerianer bedeutet. Doch diese Rechnungen sind allesamt rein hypothetischer Natur, denn wie bereits zuletzt gegen Baienfurt wird die Burghauser Staffel fernab ihrer Bestbesetzung auflaufen. In der Klasse bis 61kg gr./röm. wird es höchstwahrscheinlich zur Neuauflage des Generationenduells zwischen Burghausens Fabian Schmitt und Schorndorfs Georgios Scarpello kommen. In der Vorrunde trafen beide Ringer bereits im 66kg-Limit aufeinander – damals hatte Scarpello das bessere Ende für sich und konnte Schmitt zum ersten Mal überhaupt in die Knie zwingen. Im Freistil-Schwergewichtskampf könnte es zu einem für die Zuschauer hochinteressanten Vergleich kommen, sollte Burghausens U23-Europameister Alen Khubulov auf den amtierenden Deutschen Meister Mohsen Siyar treffen. In diesem Kampf würden zudem zwei gänzlich unterschiedliche Kampfstile aufeinandertreffen: während Siyar auf körperliche Dominanz und ringerische Stabilität setzt, liegen Khubulovs Stärken in seiner hohen Agilität und variablen Kampfweise. Bei den Gastgebern wird sich in der Klasse bis 66kg Freistil Neuzugang Ayub Musaev zum ersten Mal mit einem Burghauser Ringer messen. Auf der Gegenseite hätte Wacker-Cheftrainer Eugen Ponomartschuk eigentlich jede Menge Optionen: Doch während der angeschlagene Magomed Kartojev bereits zuletzt gegen Baienfurt fehlte, muss Ponomartschuk gegen Schorndorf auch auf Arsen Harutyunyan und Gulomjon Abdullaev verzichten, die beide in ihren Heimatländer Verpflichtungen nachkommen müssen. Im Limit bis 98kg führt im griechisch-römischen Stil bei den Gastgebern kein Weg am deutschen Spitzenringer Lucas Lazogianis vorbei. Da beim SVW Ramsin Azizsir immer noch angeschlagen fehlt, wird sich voraussichtlich Felix Baldauf dieser schweren Aufgabe stellen. Aber auch bei ihm steht noch ein Fragezeichen hinter seinem Einsatz, denn Baldauf zog sich am vergangenen Wochenende im Kampf gegen Jan Zirn eine leichte muskuläre Verletzung zu. Im letzten Kampf vor der Pause ist auf Burghauser Seite Witalis Lazovski gesetzt, der im 71kg-Limit in der Rückrunde bärenstarke Leistungen abrufen konnte. Er wird es entweder mit dem talentierten Nachwuchsringer Alexander Schlee zu tun bekommen oder aber mit dem amtierenden Weltmeister, dem Kubaner Luis Alberto Orta Sanchez. Vor allem gegen Orta Sanchez würden die Trauben für Lazovski relativ hoch hängen, da dieser in der laufenden Saison immer noch ungeschlagen ist. Zum Auftakt des zweiten Kampfabschnitts wird es zu einem Duell zweier deutschen Spitzenringer kommen. In der Klasse bis 86kg Freistil werden aller Voraussicht nach Eduard Tatarinov und ASV-Neuzugang Kiril Kildau aufeinandertreffen. Da beide Ringer über ein ähnliches Leistungsniveau verfügen, wird am Ende die Tagesform über Sieg und Niederlage entscheiden. In der Klasse bis 75kg Freistil verfügen beide Mannschaften über mehrere Variationsmöglichkeiten. So könnte bei den Gastgebern wahlweise Dawid Wolny, Shamil Ustaev oder der Ungar Murad Kuramagomedov auflaufen. Beim SVW hingegen fehlte zuletzt krankheitsbedingt David Baev, der diese Klasse besetzen könnte. Ob der wiedergenesene Spanier Mohammad Mottaghinia, den der SV Wacker Burghausen vor der Saison verpflichten konnte, bereits eine Option darstellt, darf hingegen bezweifelt werden. In der Klasse bis 80kg gr./röm. kann der SVW endlich wieder auf Idris Ibaev bauen, der im Vorrundenvergleich schmerzlich vermisst wurde. Er wird es in jedem Fall mit einer internationalen „Granate“ zu tun bekommen. Denn sowohl der aus Kirgistan stammende amtierende Weltmeister Akzhol Makhmudov als auch der türkische Weltklasseringer Ahmet Yilmaz werden Ibaev alles abverlangen. Auch über die Begegnung der Greco-Gewichtsklasse bis 75kg kann bisher nur spekuliert werden. Während Schorndorfs Trainer Sedat Sevsay auf Ruslan Kudrynets, den französischen Weltmeister Ibrahim Ghanem und den Georgier Iuri Lomadze zurückgreifen kann, hat Wacker-Cheftrainer Eugen Ponomartschuk die Wahl zwischen Michael Widmayer und Nachwuchstalent Baschir Kartojev. Im Abschlusskampf der Klasse bis 80kg Freistil sollte der Burghauser Starter tendenziell als Favorit ins Rennen gehen. In der Vorrunde punktete SVW-Neuzugang David Baev den Schorndorfer Shamil Ustaev vorzeitig aus, dieses Mal würde er aber auf den deutschen U20 Europameister Stas David Wolf treffen, der bei Schorndorf als gesetzt gilt. Als mögliche Alternativen könnte einzig Zelimkhan Khadjiev auflaufen, da der Olympia-Dritte Chermen Valiev ebenfalls verhindert ist. Auf Grund der aktuell enormen Lücken im Burghauser Kader herrscht über die Verteilung der Favoritenrolle in diesem nominellen Spitzenkampf bereits vor dem Kampftag Klarheit – alles andere als ein klarer Sieg des ASV Schorndorf wäre mehr als überraschend. „Wie auch schon letzte Woche haben wir nach wie vor mit personellen Problemen zu kämpfen und werden bei unseren angeschlagenen Sportlern sicherlich kein Risiko eingehen. Natürlich würde theoretisch noch die Chance bestehen, noch auf den ersten Platz zu springen, dieser hat uns aber die letzten Jahre in der Auslosung auch keinen Vorteil beschert. Egal ob Hösbach, Kleinostheim, Köllerbach oder Mainz, unser Viertelfinalgegner wird eine ganz hohe Hürde werden, die wir nur nehmen können, wenn wir in zwei Wochen alles auf die Matte bringen", so die Wacker Verantwortlichen. Links: Verwandte News: Dateien: |
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