Nächster Kampftag

16. April 2024 - 16. April 2025

Keine Einträge gefunden

Unsere Partner

Informatives


07.01.2024
 
Der erste Schritt ist gemacht: Wacker Ringer stoßen Tür zum Finale auf
 
Von: Roman Hölzl


Ein Wechselbad der Gefühle erlebten am Samstag die Fans der Burghauser Ringer in der proppenvollen Sportparkhalle im Rahmen des Halbfinal-Hinkampfs um die Deutsche Mannschaftsmeisterschaft: Eine Schulterniederlage aus dem Nichts, dafür zwei nicht einkalkulierte Siege gegen ausländische Topathleten, die am Ende ein Vierpunktepolster für den Rückkampf in Hösbach ergaben. Schon beim offiziellen Wiegen zeigte sich, dass Burghausens Chefcoach Eugen Ponomartschuk bei der Aufstellung wieder einmal ein glückliches Händchen hatte.

Grund zu feiern hatte Witalis Lazovski, der Niklas Öhlen in die Knie zwingen konnte

Beeindruckend: Iszmail Muszukajev sorgte im Kampf gegen Tim Müller für drei wichtige Mannschafts-Punkte

Überraschung des Abends: Fabian Schmitt gewann gegen den favorisierten Norayr Hakhoyan

Gegen Hösbachs Johannes Deml zeigte Erik Thiele eine starke Leistung

So hielt Ponomartschuk in der 57kg Klasse an Givi Davidovi fest, obwohl dieser im Vorkampf gegen den Kasachen Daulet Temirzhanov gehörig unter die Räder kam. Hösbach verzichtete aus taktischen Gründen auf Temirzhanov und stellte den deutschen Jugendmeister Sergej Vogel auf. Davidovi war von Anfang an am Drücker, punktete mit einem Beinangriff und ließ am Boden mehrere Beinschrauben folgen, ehe der Kampf nach gut einer Minute mittels technischer Überlegenheit beendet war. Somit wanderten die ersten vier Punkte auf das Wackerkonto. Im Greco-Schwergewicht setzte der SV Wacker wieder auf Ramsin Azizsir. Nach seinem Erfolg in der Vorrunde ging er gegen Robin Ferdinand als Favorit in den Kampf und wurde dem auch in der ersten Minute gerecht. Doch dann der Schock. Ferdinand konterte Azizsir beim Versuch eines Durchdrehers und drückte den Wackerianer unter dem Jubel der mitgereisten Hösbacher Fans auf beide Schultern. "Das ist Sport. Das ist Ringen. Wenn du eine Zehntelsekunde nicht hundertprozentig konzentriert bist, kann sowas passieren. Aber wir sind ein über viele Jahre zusammengewachsenes Team. Wenn‘s bei einem nicht so läuft, dann legen die anderen noch einmal eine Schippe drauf - genauso ist es dann auch gekommen", so Wackers sportlicher Leiter Matthias Maasch. Wie schon gegen Schorndorf war es Energiebündel Fabian Schmitt, der den SV Wacker wieder auf Kurs brachte. Gegen den bislang noch unbesiegten armenischen Topmann Norayr Hakhoyan war Schmitt in der 61kg-Klasse über die kompletten sechs Minuten der dominierende Mann und wurde am Ende souveräner 3:1 Punktsieger. Damit ging der SV Wacker wieder mit 5:4 in Führung. Im Halbschwergewicht Freistil traf Erik Thiele auf Johannes Deml. Nach einer kurzen Phase des Abtastens in der ersten Minute startete Thiele einen blitzschnellen Beinangriff und ließ darauf zwei Durchdreher folgen, die ihm eine komfortable 7:0 Pausenführung einbrachten. Thiele versuchte alles um noch den wichtigen achten Punkt einzufahren, doch der Hösbacher verteidigte gut. 30 Sekunden vor Kampfende mobilisierte Thiele noch einmal all seine Kräfte, startete einen Beinangriff und schob seinen Gegner unter dem Jubel der Wackerfans von der Matte. Damit holte er für sein Team drei wichtige Zähler und brachte den SV Wacker mit 8:4 in Führung. Im letzten Kampf vor der Pause traf Wackers Ausnahmeringer Arsen Harutyunyan auf den deutschen Vizemeister Niklas Dorn. Der Wackerianer startete in gewohnter Manier einen Beinangriff nach dem anderen und sammelte Punkt um Punkt. Bei einem Zwischenstand von 11:2 sah es so aus, als könnte er drei weitere Mannschaftspunkte für den SV Wacker einfahren, doch Dorn konnte in der letzten Sekunde noch einmal auf 11:5 verkürzen und damit wanderten "nur" zwei Punkte zur 10:4 Halbzeitführung auf das Wackerkonto.

Den zweiten Durchgang eröffnete wie gewohnt der EM-Dritte Roland Schwarz. Gegen seinen Nationalmannschaftskollegen Erik Löser tat er sich vor allem in der ersten Runde schwer, ehe er im zweiten Kampfabschnitt noch einmal mit einem spektakulären Ausheber zum 3:1 Endstand punktete. Dann kam der Mann der Stunde des SV Wacker Burghausen - Witalis Lazovski. Die letzten Wochen schon in herausragender Form, setzte er diesmal noch einen drauf. Gegen den schwedischen Topmann Niklas Öhlen - extra kurz vor den Playoffs von den Hösbach Vikings nachverpflichtet - lieferte er sich einen Kampf auf Biegen und Brechen. Nach einer 1:0 Pausenführung wurde es Anfang der zweiten Halbzeit so richtig spektakulär. Lazovski marschierte vorwärts, ehe der Hösbacher aus dem nichts einen blitzschnellen Wurf ansetzte. Beide Ringer standen in der Luft, Lazovski konterte und setzte mit einem spektakulären Ausheber nach. Am Ende brachte er mit dieser Weltklasseleistung einen 4:2 Punktsieg nach Hause und den SV Wacker Burghausen damit mit 12:4 in Führung. In der Gewichtsklasse bis 80kg kam es zum Duell von Rasul Altemirov und den noch unbesiegten Yakub Shikhdzhamalov. Der Wackerianer ging mit einem Beinangriff in Führung, musste allerdings dann im weiteren Kampfverlauf den Hösbacher ziehen lassen und unterlag am Ende mit 2:12. Im vorletzten Duell des Abends zeigte Weltmeister Iszmail Muszukajev wieder einmal Freistilringen in Perfektion. Mit taktischer Finesse, Beweglichkeit und einer Explosivität, wie sie aktuell kein anderer Ringer auf der Welt hat, punktete er ein um das andere Mal mit Beinangriffen. Chefcoach Eugen Ponomartschuk gab drei Mannschaftspunkte als Ziel vor und Muszukajev lieferte mit seinem 10:0 Sieg gegen den deutschen Meister Tim Müller ab. Im letzten Kampf des Abends stellte sich Mansur Dakiev aus taktischen Gründen in den Dienst der Mannschaft. Gegen den mehrfachen Medaillengewinner auf Europa- und Weltmeisterschaften Gevorg Sahakyan musste er sich nach knapp zwei Minuten vorzeitig geschlagen geben. Am Ende siegten SVW-Ringer mit 15:11 und reisen somit am kommenden Wochenende mit einem vier Punktepolster in den Hösbacher Hexenkessel. "Im Nachhinein hätten wir heute eigentlich schon den Sack zumachen können. So wird es nächste Woche ein ganz enges Ding, aber wir werden uns akribisch vorbereiten und am Ende alles daran setzen ins Finale einzuziehen", so Chefcoach Ponomartschuk.

 

Bilder vom Halbfinal-Heimkampf  finden Sie >>>HIER<<< Die Aufzeichnung des Live-Streams wird nach den Feiertagen auf sportdeutschland.tv zur kostenfreien Nutzung freigegeben.



Links:


Verwandte News:


Dateien:



<- zurück zur News-Übersicht