Von: Peter Kellndorfer Pessimisten und auch Realisten hatten es befürchtet: Der 3-Punkte-Rückstand aus dem Vorkampf würde schwer aufzuholen sein gegen den deutschen Vizemeister. Leider gelang dieses Unterfangen tatsächlich nicht, zumal Köllerbach seine stärkste Mannschaft aufbieten konnte und der SV Wacker zum wiederholten Male dazu nicht in der Lage war. Im gut gefüllten Trimm-Treff sorgten die Fans beider Mannschaften von Anfang an für eine gute Atmosphäre. So entwickelten sich spannende und sehenswerte Gefechte, wobei Abteilungsleiter Jürgen Löblein neben der insgesamt starken Mannschaftsleistung vor allem Eugen Ponomartschuk hervorhob: "Er hat eine überragende Saison gerungen. Jan Fischer in Köllerbach zu schlagen war heute einfach Weltklasse." Im ersten Kampf des Abends (55kg Greco) bewegten sich die beiden Kontrahenten - Joakim Fagerlund und Virgil Munteanu - auf Augenhöhe. Leider konnte der Schwede als aktiverer Ringer aus dreimaliger Oberlage kein Kapital schlagen (0:1). In 120 kg Freistil hatte Tervel Dlagnev den konditionsschwachen Dimitar Kumchev jederzeit im Griff und siegte mit 3:0 (3:1). Andreas Maier - eigentlich Spezialist für 60 kg Greco - musste stilartfremd gegen das Geburtstagskind Andrei Dukov antreten. In einem intensiven Kampf ließ das Burghauser Eigengewächs nicht viel zu, ohne aber die Niederlage verhindern zu können (3:4). Nichts desto trotz kann man Andreas Maier eine hervorragende Leistung attestieren. Theo Tounousidis war in der Auseinandersetzung mit dem ungeschlagenen Melonin Noumonvi zwei Runden lang der bessere Ringer, ließ sich den Sieg in 96kg Greco aber dennoch noch aus der Hand nehmen (5:7). Im letzten Kampf vor der Pause kontrollierte Sharur Vardanyan (66kg Greco) das Geschehen und siegte knapp aber ungefährdet gegen den äußerst passiven Tomasz Swierk. Zwischenstand 8:7 für Burghausen! Leider begann der zweite Kampfabschnitt unerfreulich für den SV Wacker. In 84kg Freistil erzielte Emzarios Bentinidis zwar die erste Wertung, musste dann aber 3 Beinschrauben von Ibragim Aldatov hinnehmen. Bei einer weiteren Aktion in Runde 2 verletzte sich der Burghauser am Knöchel, was zur Aufgabe führte (8:11). Nico Kurtev - für Michael Pronold neben Eugen Ponomartschuk der "Ringer des Jahres" - bewies in einem engen Kampf wieder einmal sein Kämpferherz und bezwang erneut Martin Daum in 66kg Freistil (11:13). Dann folgte der Höhepunkt des Kampfabends aus Burghauser Sicht: Eugen Ponomartschuk (84kg Greco) lag gegen Jan Fischer nach 2 Runden bereits mit 0:2 zurück, nutzte dann aber das konditionelle Nachlassen des Köllerbachers, um schließlich in Runde 5 mit einer technischen Wertung noch mit 3:2 zu siegen. Jubel im Burghauser Eck! (14:15) Dieser währte leitder nicht lange, dann Maxi Lukas (74kg Greco), der im Stand zwar gut dagegenhielt, war letztendlich ohne Chance gegen die Überwürfe von Timo Badusch.(14:19) Damit war Köllerbach im Halbfinale und der letzte Kampf ohne Bedeutung. Dennoch zeigten beide Akteure - Christian Maier und Andrij Shykka - ein aktionsreiches Gefecht in der Gewichtsklasse 74kg Freistil - mit dem besseren Ende für den Gegner des Burghausers. Endstand somit 15:22. Mit dieser Niederlage geht auch die Ära von Michael Pronold zu Ende, der sich noch einmal als Burghauser Trainer in den beiden letzten Jahren zur Verfügung gestellt hatte.
Jürgen Löblein (Abteilungsleiter Burghausen): „Ich bin überhaupt nicht enttäuscht. Die Mannschaftsleistung war sehr stark und ich bin stolz auf das, was die Truppe in dien Play-Offs geleistet hat. Jeder hat für den anderen gekämpft und wir haben die Stadt Burghausen und den Verein nach außen hin gut vertreten. Hervorzuheben ist auch der Zusammenhalt innerhalb der Abteilung. So kann man positiv in eine neue Saison gehen.“ Thomas Geid (Trainer Köllerbach): „Burghausen hat sich als wirklich sehr gute Mannschaft gezeigt, die auch hier kompakt aufgetreten ist. Wir haben uns heute als ausgeglichener gezeigt und hatten vor allem auf den deutschen Positionen die Nase vorne. Ich bin froh, dass wir ins Halbfinale einzogen sind und am 5.1 werden in Völklingen die Karten neu gemischt." Eugen Ponomartschuk (Burghausen): „Ich habe von dem ersten Zeitpunkt an gewusst, dass ich gewinne. Ich habe nie daran gezweifelt und bis zum Ende gekämpft. Dass ich nach der zweiten Runde nicht aufgegeben habe, war sehr wichitg. Die Mannschaft hat trotz den ganzen Verletzungen und dem Pech, das wir hatten, super gerungen in dieser Saison. Theo war sehr gut und Nico war ein Punktegarant. Jetzt freue ich mich auf eine Pause und darauf, dass ich mich ein bisschen ausruhen kann.“ Tervel Dlagnev (Burghausen): „Mein Kampf war heute okay. Mein Gegner war stark und ich war etwas müde in den Armen. Ich hatte in den letzten Wochen keinen schweren Trainingspartner, deswegen war das etwas schwierig für mich. Meine erste Bundesligasaison hat mir gut gefallen. Das Team ist wirklich gut. Schade, dass es so viele Verletzungen gab. Jetzt freue ich mich darauf, meine Frau wieder zu sehen und ich freue mich auch schon darauf nächstes Jahr wieder zurück zu kommen.“ Emzarios Bentinidis (Burghausen): „Die erste Saison in Burghausen war am Schluss ein bisschen schwer für mich, aber ich bin insgesamt trotzdem zufrieden. Ich musste viele Pausen machen, wegen Verletzungen und oft heim fliegen wegen meiner Arbeit im georgischen Juniorennationalteam. Zum Saisonende möchte ich mich bei den Trainern und der Vorstandschaft und allen bedanken.“ Jan Fischer (Köllerbach): „Mein Rückenproblem ist bis heute nicht unbedingt kleiner geworden. Ich habe seit Wochen keine Heber mehr trainiert. Meine Bodenabwehr war dafür gut; die hat funktioniert. Die Mannschaftsleistung war im Großen und Ganzen gut. Ich habe nie Zweifel gehabt. Ich dachte, wenn wir von 96 kg und 84 Freistil einen gewinnen, dann sind wir durch. Am Ende haben wir sogar beide gewonnen. Dann war alles klar.“
Jürgen Löblein: "Michi hat 2 Jahre eine super Arbeit gemacht. Deswegen planen wir eine gebührende Abschiedsfeier. Dann muss auch die Nachfolge geplant werden." Links: Verwandte News: Dateien: |
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