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14.12.2009
 
„Chaos-Waage“ in Hof - Sechs Hofer und vier Burghauser mit Übergewicht
 
Von: Martina Kastner


Chaos pur herrschte am vergangenen Wettkampfwochenende der Burghauser Bundesligaringer. Angefangen mit der Benachrichtigung über einen Verkehrsunfall ihres 74-Kilogramm-Mannes Sharur Vardanyan bis hin zu einer defekten Waage beim Auswärtskampf in Hof, war an diesem Kampftag wirklich alles - außer einem endgültigen Mannschaftsergebnis - geboten.

Schon der Start ins Ringkampfwochenende verhieß nichts Gutes. Wackers schwedischer Weltergewichtler Sharur Vardanyan konnte aufgrund eines Verkehrsunfalls am Samstagmorgen nicht wie geplant den Flug nach München nehmen. Er „checkte“ stattdessen in einem Stockholmer Krankenhaus ein. Dort muss er noch einige Untersuchungen über sich ergehen lassen, wenngleich er sich nach eigener Aussage wieder auf dem Weg der Besserung befindet und sich die ersten Befürchtungen, er habe sich ein Bein gebrochen, glücklicherweise nicht bestätigten. Da so kurzfristig aber kein Ersatzmann mehr mobilisiert werden konnte, traten die Burghauser unter Leitung von Trainer Siegfried Seibold die Reise nach Hof nur mit einer 9-Mann-starken Staffel an.

 

Angekommen in der Saaletalhalle nahm das Chaos dann endgültig seinen Lauf. Wie üblich unterzogen sich die Aktiven rund zehn Minuten vor dem offiziellen Wiegen noch einem Probewiegen. Allesamt hatten das vorgeschriebene Gewicht; der Trainer war zufrieden. Doch schon bald kippte die Stimmung. Als Kampfrichter Jörg Jähnichen aus Gelenau zum offiziellen Wiegen bat und Hofs 55-kg-Mann mit Übergewicht auf die Waage stieg, kam erste Unruhe auf. Wackers Philipp Kampitsch hielt das Limit mit 54,9 kg ein, doch auch er merkte an, beim vorherigen Probewiegen noch einige Hundertgramm weniger gehabt zu haben.

 

Als die geeichte Digitalwaage anschließend bei beiden Ringern der 60 kg Klasse ebenfalls Übergewicht anzeigte, wurde langsam klar, dass etwas nicht in Ordnung sein konnte. Schiedsrichter Jähnichen sagte laut Seibold aber, dass zu Ende gewogen werden soll. Sechs Hofer und vier Burghauser Ringer hatten letztendlich das Gewichtslimit überschritten. Dies lag wohl aber an einem nicht erklärbaren Defekt der Waage. Der Schiedsrichter schlug daraufhin ein Nachwiegen auf einer zweiten Waage, die noch nicht vor Ort war, vor. „Das habe ich abgelehnt.“, so Seibold, der erklärend hinzufügte „Der Kampfrichter hat gesagt, es wird zu Ende gewogen. Da ein Ringer laut Reglement nur einmal auf die Waage darf, war die Sache erledigt und meine Aktiven haben etwas gegessen.“ „Hätte er ein Nachwiegen angestrebt, verstehe ich nicht, warum er die Ringer gehen hat lassen.“, so der Coach weiter.

 

Nach Rücksprache mit dem Kampfrichterreferenten des Deutschen Ringerbundes (DRB), Antonio Silvestri, wurde beim anschließend ausgetragenen Mannschaftskampf das Übergewicht der Ringer auf der Anzeigetafel nicht berücksichtigt. Der Vergleich auf der Matte endete mit 19:18 für den ASV Hof. (siehe weiterer Bericht). Im Protokoll wird jedoch ein 15:11-Sieg für die Burghauser festgehalten, da hierbei das Übergewicht der jeweiligen Ringer Berücksichtigung fand. Als Bemerkung auf dem Protokoll führte der Mattenleiter an, die tatsächlichen Einzelergebnisse seien den Punktezetteln zu entnehmen und das Kampfergebnis werte er mit 0:0, da keine der Mannschaften eine Staffel mit acht Ringern, die das geforderte Gewicht haben, stellen konnte. Dies ist aber - wie Jähnichen selbst meinte - noch nicht offiziell genehmigt: „Der DRB Rechtsausschuss wird über den offiziellen Ausgang entscheiden.“ Es ist also noch alles drin für die Burghauser. Doch egal wie der Kampf letzten Endes gewertet wird, die Wackerianer bleiben vorerst auf dem dritten Tabellenplatz. Von ihrem Platz verdrängt wurden hingegen die Angerer. Der einstige Spitzenreiter der Ostgruppe musste sich dem 1. Luckenwalder SC mit 14:20 geschlagen geben und rutscht damit auf den zweiten Tabellenplatz (28:4 Punkte) ab. Tabellenführer ist nun die Staffel aus Luckenwalde (29:3).



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