Von: Martina Kastner In der 55 kg Klasse griechisch-römisch dürfen beim Erstligisten SV Wacker Burghausen in der Saison 2009 die jungen Ringer ihr Können unter Beweis stellen. Thomas Hohendorf, der bereits in den beiden vergangenen Mannschaftsrunden je einmal „Erstliga-Luft“ schnuppern durfte, soll nun intensiver an die Erste Mannschaft herangeführt werden. Das in ihn gesteckte Vertrauen hat sich der 16 Jahre junge Ringer durch sein tolles Engagement im Training sowie bei den Einsätzen im Team der Zweiten Mannschaft nach Meinung der Burghauser Verantwortlichen redlich verdient. ![]() Der junge Ungar Csongor Knipli (links) wird nächste Saison zusammen mit Thomas Hohendorf die Klasse bis 55 kg gr./röm. abdecken. ![]() Der Ukrainer Mykola Daragan (links) und der Finne Ville Lehmusvirta werden die Klasse bis 74 kg gr./röm. besetzen. Als Ergänzung zu Hohendorf wurde mit einem weitern Jungspund ein Lizenzvertrag abgeschlossen. Der im ungarischen Kaposvár geborene Csongor Knipli ist zwar ebenfalls erst 16 Jahre alt, gilt aber bereits als ein großes Nachwuchstalent. Bei den ungarischen Meisterschaften holte er sich 2005, 2006 und 2007 im Jugendbereich den Titel. 2008 stand er dann bei den Kadetten ganz oben auf dem Treppchen und dieses Jahr darf er sich mit dem Titel „Ungarischer Juniorenmeister“ schmücken. Auch international hat der junge Mann bereits Erfahrung gesammelt. Hervorzuheben ist dabei der fünfte Platz bei den Europameisterschaften der Kadetten im vergangenen Jahr.
Die Verpflichtung des Ungarn kam dank freundschaftlicher Kontakte seiner Eltern nach Burghausen zustande. Ende letzten Jahres nahm Knipli während eines Aufenthaltes in der Salzachstadt bereits einmal am Training teil. Bei Abteilungsleiter Erwin Damoser scheint er dabei einen guten Eindruck hinterlassen zu haben. „Csongor ist ein junger Mann, dem die Zukunft gehört und auf den wir auch in den nächsten Jahren bauen wollen.“, meint Damoser vorausschauend. „Ich denke er stellt in dieser Saison die richtige Ergänzung zu Thomas Hohendorf dar.“, so der Ringerchef weiter. Die endgültige Freigabe von Knipli durch den ungarischen Ringerverband muss allerdings erst noch erfolgen.
Der neue Mann, der künftig in der Klasse bis 74 kg griechisch-römisch auf Punktejagd gehen soll heißt Mykola Daragan (russisch: Nikolai Daragan). Der Ukrainer wird zum Saisonstart am 29. August sein Debüt in der Deutschen Bundesliga geben. Da Daragans Heimatland die Ukraine nicht zu den EU-Staaten zählt, mussten einige bürokratische Hürden genommen werden. Laut Damoser war es das aber wert: „Daragan ist ein sehr starker Neuzugang, von dem man einiges erwarten darf.“ Der Bronzemedaillengewinner der Militär-WM im Jahr 2006 wird einige Wochen in Burghausen bleiben und somit als Trainingspartner zur Verfügung stehen. „Das ist mit Sicherheit gut für das Kameradschaftsgefühl.“, so Damoser, der auf einen gegenseitigen Erfahrungsaustausch innerhalb des Teams baut. Aufgrund der Tatsache, dass pro Kampftag nur ein „Nicht-EU-Ringer“ eingesetzt werden darf, ist der 25-jährige Daragan allerdings nur für die Hinrunde vorgesehen. In der Rückrunde nimmt bereits der aus Georgien stammende Schwergewichtler David Otiashvilli den Platz des „Nicht-EU-Ringers“ ein.
Um auch in der zweiten Hälfte der Gruppenphase die einstige Schwachstelle, das klassische Weltergewicht, gut abzudecken, kommt es zu einem erfreulichen Wiedersehen mit einem alten Bekannten. Der Finne Ville Lehmusvirta stand bereits in der Saison 2007/2008 für den SVW auf der Matte. Damals konnte der 24-jährige Klassiker aufgrund einer Fußverletzung nicht sein volles Leistungsvermögen unter Beweis stellen. Vergangene Saison litt er unter Rückenproblemen und fiel daher komplett aus. Daher wurde letztes Jahr der Schwede Sharur Vardanyan verpflichtet. Mit einer kontinuierlich ansteigenden Leistung konnte Vardanyan überzeugen und gerne möchte ihn der SV Wacker auch heuer wieder einsetzen. Nachdem der Deutsche Ringerbund (DRB) die aufgrund eines angeblichen Doppelstarts erfolgte Sperre nicht länger aufrechterhielt, stellt sich nun allerdings der Schwedische Ringerverband quer. Von Seiten der Schweden dürfen ihre Landsmänner nur noch in Deutschland ringen, wenn der DRB seine Erlaubnis für einen Start beim alljährlich stattfindenden Vierstädteturnier in Schweden gibt. Da dies laut Statuten des DRB aber nicht regelkonform ist, muss derzeit von einer Bundesliga-Saison ohne schwedische Beteiligung ausgegangen werden. „Das wäre natürlich ein herber Verlust.“, gibt Damoser offen zu.
Umso glücklicher sind die Burghauser Verantwortlichen nun, auf Lehmusvirta zurückgreifen zu können. „Wir freuen uns schon sehr auf ein Wiedersehen mit Ville und hoffen auf eine starke Leistung von ihm.“, gibt sich Damoser zuversichtlich. Auch der Finne selbst blickt optimistisch in die Zukunft: „Ich trainiere derzeit zweimal am Tag und fühle mich topfit.“ Auf das Comeback in der Wacker-Staffel freut sich Lehmusvirta schon jetzt: „Ich kann es schon kaum mehr erwarten, wieder für Burghausen zu ringen“. Sollte Vardanyan die Freigabe seines Landesverbandes doch noch erhalten, wird er sich in der 74 kg Kategorie mit Lehmusvirta ergänzen. Links: Verwandte News: Dateien: |
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