Von: Roman Hölzl Nachdem die RKG Freiburg 2000 am vergangenen Wochenende nur hauchdünn dem Titelaspiranten SV Triberg unterlegen war, rechten die Burghauser Ringer auch für ihren Heimkampf gegen die Breisgauer mit einem knappen Ergebnis. Doch weit gefehlt – am Ende stand ein glasklarer und nie gefährdeter 19:3 Heimsieg zu Buche, an dem für die größten Aufreger nicht die Sportler, sondern eine maßlos überforderte Kampfleiterin sorgte, deren fragwürdigen Entscheidungen beide gegnerischen Mannschaften gleicherweise zum Verzweifeln brachten. ![]() Ivan Djorev ließ seinem Gegner nicht den Hauch einer Chance und feierte den dritten vorzeitigen Sieg in Folge ![]() Mikiay Naim hatte nicht nur einen unangenehmen Gegner sondern haderte auch mit den Entscheidungen der Mattenleiterin. ![]() Maxi Lukas gewann seinen Kampf nach einer abstrusen Disqualifikation seines Gegners Alexander Heit. ![]() Alles fest im Griff: Nikolay Kurtev beherrschte Stefan Käppeler ohne dabei zu glänzen. ![]() Florian Mayerhofer feierte nach starker Leistung einen vielumjubelten Sieg Im Auftaktgefecht der 57kg Klasse demonstrierte Burghausens bulgarischer Freistilspezialist Ivan Djorev einmal mehr seine Überlegenheit. Im Kampf gegen seinen Bulgarischen Landsmann Radostin Shindov ließ er diesem nicht den Hauch einer Chance und beendete den Kampf kurz nach Beginn der zweiten Runde vorzeitig dank eines technischen Überlegenheitssieges. Zum ersten echten Aufreger des Abends kam es beim anschließenden Schwergewichtsduell zwischen Eugen Ponomartschuk und seinem rumänischen Gegner Pavel Burla. Ponomartschuk legte wie gewohnt im Standkampf ein gehöriges Tempo vor, auf das sich sein Gegner aber relativ gut einstellen konnte. Dank eines blitzschnellen Armzugs konnte Burla sogar in Führung gehen. Aus Burghauser Sicht verlief diese Aktion sogar noch glücklich, da Mattenleiterin Ramona Scherer diese Aktion anstatt mit vier Punkten nur mit einer Zweierwertung bedachte. Nicht zu Unrecht zeigte sich Freiburgs Trainer Hans Kretschmann mit dieser Entscheidung nicht einverstanden. Im weiteren Kampfverlauf wanderte die Unzufriedenheit über die Entscheidungen der Mattenleiterin immer mehr in die Burghauser Ringecke, nachdem Ponomartschuk gegen den immer passiver ringenden Burla den Vorwärtsgang einlegte und sich dieser über rund vier Muten nur noch rückwärts bewegte. Doch anstatt Burla hierfür mit einer Passivitätsstrafe zu belegen, ließ die Mattenleiterin die Kampf ohne eine einzige angeordnete Bodenlage bis zum Ende durchlaufen. Nachdem Ponomartschuk aus dem Stand heraus keine Wertung mehr gelang, stand dessen erste Saisonniederlage fest. Auch Mikiay Naim, der in der 61kg-Klasse stilartfremd antrat, sollte es nicht viel besser ergehen, nachdem er bereits in der Vorwoche vom Mattenleiter um den verdienten Sieg gebracht wurde. Dieses Mal traf Naim auf den Freiburger Neuzugang Florian Losmann, der einen ernstzunehmenden Gegner darstellte. Trotz der Tatsache, dass Naim als ausgemachter Freistilspezialist gilt, drückte er dem Kampf von Beginn an einen Stempel auf. Nachdem Naim von seinem Gegner regelwidrig aus dem Ring gestoßen wurde, erhielt Losmann eine Einserwertung, was nach neuem Regelwerk so nicht mehr zulässig ist. Nachdem Naim seinen Gegner gleich mit der nächsten Aktion auf gleiche Weise aus dem Ring beförderte und sich hierfür anstatt dem erhofften Wertungspunkt eine Ermahnung der Mattenleiterin einfing, kochten in der Burghauser Ecke zum ersten Mal richtig die Emotionen hoch, da hier offensichtlich mit zweierlei Maß gemessen wurde. Auch zu Beginn der zweiten Runde bot sich dasselbe Bild: Losmann stößt Naim aktiv aus dem Ring und erhält trotz Burghauser Proteste einen weiteren Wertungspunkt zugesprochen. Im Gegenzug wurde jede von Naims Aktionen auf Grund einer angeblichen Beinarbeit abgepfiffen, was die Emotionen in der Halle hochkochen ließ. Doch der körperlich starke Naim ließ dies nicht auf sich sitzen und drängte seinen Gegner immer mehr in die Defensive. Nach einem schönen Take-Down gelang Naim der Ausgleich. Diesen konnte der junge Bulgare nur mit viel Müh und Not ins Ziel retten und seiner Mannschaft den Sieg sichern. Eine müde Vorstellung lieferten hingegen Miroslav Geshev und Viktor Reh, die sich in der 98kg-Klasse im freien Stil gegenüber standen. Nachdem Reh in der ersten Runde mit 0:1 in Führung ging, konnte Geshev erst rund 30 Sekunden vor Kampfende diesen Rückstand ausgleichen und am Ende sich mittels eines Durchdrehers den 4:1 Punktsieg sichern. Im letzten Kampf vor der Pause trafen Martin Maier und Simon Ketterer aufeinander, die den Zuschauern einen höchst attraktiven Freistilkampf boten. Nach einem Konter ging der Freiburger Ringer bereits nach wenigen Sekunden Kampfzeit mit 0:2 in Führung, die Martin Maier kurz vor Rundenende auszugleichen verstand. In der zweiten Kampfhälfte bot sich den Zuschauern ein Kampf auf Augenhöhe, in denen sich der Burghauser Freistilspezialist leichte Vorteile erarbeiten konnte. Jedoch quasi erst mit dem Schlusspfiff gelang es Maier, den Sack endgültig zuzumachen: Nach einem Takedown und einem schnellen Durchdreher in letzter Sekunde konnte er seinen Vorsprung auf 6:2 ausbauen und somit den klaren Halbzeitstand von 9:1 zu Gunsten der Burghauser Ringer fixieren. Nachdem sich in der Halbzeitpause beide Parteien wieder etwas beruhigen konnten, folgte der Greco-Kampf der 86kg-Klasse, in der Burghausens bislang ungeschlagenes Nachwuchstalent Maxi Lukas auf den hochgehandelten Alexander Heit traf. Doch was in diesem Kampf geschah, wurde auf Freiburger Seite mit blanker Verzweiflung und auf Seiten der Burghauser Ringer mit großer Verwunderung zur Kenntnis genommen. Nachdem sich Lukas im Standkampf einen klaren Vorteil erarbeiten konnte, wurde sein Gegner von der Mattenleiterin zu Recht in die angeordnete Bodenlage geschickt. Lukas gelang es anschließend, seinen Gegner mit einem großen Kraftakt aus dem Boden herauszuheben und einen tadellosen Wurf anzubringen. Diese Aktion wurde von der Mattenleiterin abgepfiffen. Anstatt der klaren 4-er Wertung für Lukas erhielt sein Gegner eine Verwarnung auf Grund einer angeblicher Beinarbeit, was dem Wacker-Ringer zumindest zwei Wertungspunkte einbrachte. Beide Trainer waren mit dieser Entscheidung nicht einverstanden – Freiburgs Trainer Hans Kretschmann reklamierte, dass keine Beinarbeit vorlag, Burghausens Cheftrainer Rene Klimars beschwerte sich darüber, dass trotz der abgepfiffenen Beinarbeit die Wertung des Wurfes noch zu erfolgen habe. Nachdem beide Seiten wieder in ihrer Ecke Platz genommen hatten, ging es auf Grund der Verwarnung erneut im Boden weiter – und auch hier zeigte sich das gleiche Bild. Lukas Hebt seinen Gegner aus dem Boden, setzt zum Wurf an. Mattenleiterin Scherer unterbindet die Aktion auf Grund einer weiteren angeblichen Beinarbeit erneut und verwarnt den Freiburger Ringer erneut, der nur noch achselzuckend auf der Matte stand und höhere Kräfte anflehte. Auch beim dritten Versuch in der Bodenlage gab es ein weiteres Déjà-vu, da sich der Ablauf der Geschehnisse beim dritten Anlauf analog wiederholte. Am Ende wurde Freiburgs Alexander Heit auf Grund von dreier Verwarnungen disqualifiziert – eine Entscheidung die niemand in der Halle nachvollziehen konnte, zumal sich Heit in allen drei Bundelagen absolut regelkonform verhalten hatte. Freiburgs resignierter Trainer schickte in den anschließenden Vergleich der 66kg-Klasse Matthias Liebherr ins Gefecht, der auf einen hochmotivierten Andreas Maier traf, der sich ganz offensichtlich für seine vermeidbare Niederlage der Vorwoche rehabilitieren wollte. Dies gelang dem Burghauser Eigengewächs auch mit Bravur: Nach nur 23 Sekunden Kampfzeit fand sich sein Gegner nach einem blitzschnellen Schwunggriff auf beiden Schultern wieder. Im anschließenden Kampf der 86kg Freistilklasse traf Burghausens Neuzugang Johannes Batt auf den wohl stärksten Freiburger Ringer Lukas Schöffler. Trotz des favorisierten Freiburger Ringers legte Batt los wie die Feuerwehr und zwang seinen Gegner gleich mit der ersten Aktion zu Boden. Da Schöffler aber seinerseits zu einem erfolgreichen Konter ansetzen konnte, stand es nach nur 30 Sekunden Kampfzeit 2:1 zu Gunsten von Batt, der diesen knappen Vorsprung auch in die Rundenpause bringen konnte. Auch in der zweiten Runde boten beide Ringer einen ansprechenden Kampf, der sich erst in den letzten 30 Sekunden entscheiden sollte. Nach einer Aktivitätszeit gegen Batt misslang ihm ein Angriff, sodass sein Gegner zwei weitere Wertungspunkte einfahren konnte. Nach drei Durchdrehern konnte Schöffler seinen Vorsprung auf 3:10 ausbauen. Dieses deutliche Ergebnis spiegelt allerdings den ausgeglichenen Kampfverlauf zweiter gleichstarker Ringer nicht wieder. Im Vorletzten Kampf des Abends trafen mit Nikolay Kurtev und Stefan Käppeler zweit starke Freistilringer im ersten Kampf der 75kg-Gewichtsklasse aufeinander. In der ersten Runde kontrollierte Kurtev das Geschehen nach Belieben und ging folgerichtig mit einer 3:0 Punktführung in die Rundenpause. Nachdem sein Gegner in der zweiten Runde einen Unachtsamkeit Kurtevs auszunutzen wusste, kam Käppeler nochmals auf 3:2 heran. An diesem Ergebnis sollte sich bis zum Ende dieses spannenden Gefechtes nichts mehr ändern, sodass Kurtev seinen dritten Sieg im dritten Kampf feiern durfte. Im letzten Kampf des Abends trafen Wackers Urgestein Florian Mayerhofer und Freiburgs Nachwuchstalent Kenan Halac aufeinander. Nachdem Florian Mayerhofer in der Mitte der ersten Runde aus dem Ring getreten war, lautete der Zwischenstand 0:1 zu Gunsten des Gästeringers. Da Mayerhofer anschließend seinen Kampfstil anpasste, übernahm der Burghauser Lokalmatador immer die Kontrolle in diesem für die Zuschauer sehr interessanten Kampf. Gleich bei der ersten angeordneten Bodenlage brachte sich Mayerhofer zurück auf die Siegerstraße: Nach einem kraftvollen Durchdreher ging Mayerhofer mit 2:1 in Führung, die er auch bis zum Schlusspfiff souverän zu verteidigen wusste. Am Ende stand der klare 19:3 Heimsieg der Burghauser fest, wobei sich selbst nach Kampfende nach beide Parteien über die mangelhafte Leistung der Mattenleiterin echauffierten, die dem ringerisch sehr hohen Niveau dieses Kampfabends größtenteils nicht gerecht werden konnte.
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