Von: Martina Kastner Der SV Wacker Burghausen gegen den SV Siegfried Hallbergmoos – ein bayerisches Ringer-Derby, das auch bei seiner elften Auflage wieder besonderen Reiz verspricht. Wenn sich die Ringer der beiden Traditionsclubs auf der Ringermatte gegenüberstehen, ist ein spannender Kampf so gut wie vorprogrammiert. So auch am Samstagabend ab 19.30 Uhr in der Burghauser Sportparkhalle. Schließlich kämpfen die beiden bayerischen Rivalen nicht nur um die zu vergebenden zwei Zähler in der Ersten Bundesliga Ost, sondern auch um die Vorherrschaft in Oberbayern. Momentan haben die Burghauser in der drei Kampftage alten Saison die Nase vorn. Nach drei Siegen in Folge belegen die Wackerianer die Tabellenspitze, während sich die Hallbergmooser mit einem Mittelfeldplatz zufrieden geben müssen. Dies liegt aber auch an der 0:40-Pleite, die sie am ersten Kampftag zugeschrieben bekamen. Aufgrund einer Verkehrsbehinderung kamen die Siegfried-Athleten damals zu spät in Frankfurt/Oder an und verpassten somit das öffentliche Wiegen. Der Kampf wurde daher laut DRB-Regularien mit 40:0 für die Gastgeber gewertet. Das letzte Wort ist aber noch nicht gesprochen, da dieser spezielle Fall vom Deutschen Ringerbund bearbeitet wird. Kann ein unverschuldetes Zuspätkommen der Hallbergmooser nachgewiesen werden, könnte es zu einer Korrektur des Ergebnisses kommen. Denn auf der Matte hatten die Oberbayern die Oberhand behalten.
Auch in den weiteren beiden Duellen konnten sich die Siegfried-Ringer auf der Matte behaupten, weshalb Burghausens Sportlicher Leiter Erwin Damoser im bevorstehenden Derby keinen Favoriten benennen will: „Mann muss ganz klar sagen, dass das Ergebnis völlig offen ist.“ Laut Damoser wird vor allem „die Tagesform entscheidend“ sein.
Der stellvertretende Vorstand der Gäste, Jürgen Entholzner, sieht das ganz ähnlich, gibt sich aber dennoch kämpferisch: „Burghausen ist ein sehr starker Gegner. Die Mannschaft ist durch die Zugänge von Kurtev und Kiss noch stärker wie letzte Saison. Auch wenn wir nicht als Favorit nach Burgahausen fahren, wollen wir trotzdem versuchen die Punkte nach Hallbergmoos zu holen.“
Auch Hallbergmoos hat sich für die neue Saison ordentlich verstärkt. Den sechs Abgängen stehen sieben bärenstarke Neuzugänge gegenüber. Einer davon ist der Ex-Burghauser Theodoros Tounousidis. Ob der in Schweden lebende Grieche seinem ehemaligem Verein einen Besuch abstattet und im klassischen Schwergewicht gegen seine Ex-Kameraden antritt, ist den Burghausern zwar noch nicht bekannt. Ein Wiedersehen mit dem 26-jährigen wäre aber durchaus vorstellbar und sicherlich nicht uninteressant. An Stelle von Tounousidis könnte aber auch Mindaugas Ezerskis auf der Matte für Furore sorgen.
Zu einem hochklassigen Duell wird es auch gleich zum Auftakt des Bundesligakampfes kommen, wenn Wackers Freistil-Ass Ivan Djorev bis 55 kg auf den EM-Fünften Andrei Dukov aus Rumänien trifft. Einen Ringer von internationaler Größe können die Gäste auch bis 74 kg klassisch aufbieten. Dort steht ihnen der aus Litauen stammende Aleksandr Kazakevic zur Verfügung. Im Freistil-Weltergewicht kommt es zu einem deutschen Duell, wenn Wackers Neuzugang Christian Maier auf das Hallbergmooser Eigengewächs Ergün Aydin trifft. Maier, der den Hallbergmooser heuer als Deutscher Juniorenmeister bis 74 kg beerbt hatte, möchte seine Siegesserie weiter fortsetzen.
Wackers Aushängeschild Matthias Maasch bekommt es wohl mit einem waschechten Hallbergmooser Eigengewächs zu tun, wenn er bis 66 kg griechisch-römsich auf den 18-jährigen Michael Prill trifft.
Ein hochspannendes Duell im Freistil ist in der 84 kg Kategorie zu erwarten. Wackers Miroslav Geshev bekommt es dort vermutlich mit dem bärenstarken Weißrussen Soslan Gattsiev zu tun, gegen den er letztes Jahr mit 1:3 unterlag. Wenn es nach dem Bulgaren geht, soll sich das Blatt diesmal wenden. Auch Geshevs Landsmann Nikolay Kurtev brennt bis 66 kg Freistil auf einen Sieg. Er wird wohl mit dem Gäste-Neuzugang Marcel Fornoff die Klingen kreuzen. Mit den beiden Klassikspezialisten Christopher Geiger (60 kg) und Patric Nuding (84 kg) sowie dem ungarischen Freistilass Daniel Bona (96 kg) präsentieren sich voraussichtlich noch drei weitere Hallbergmooser Neuzugänge in der Sportparkhalle.
Um gegen die großteils neu-formierte Siegfried-Staffel nichts anbrennen zu lassen, bauen die Burghauser genau wie in der Vorsaison, wo sie zu Hause mit 24:17 gewannen, laut Damoser „auch auf den Heimvorteil“.
Diesen möchten die Bayernligaringer bereits ab 17.45 Uhr nutzen, um bei ihrer Heimpremiere den ersten Saisonsieg gegen die SpVgg Freising einzufahren. Nach zwei aufeinanderfolgenden Niederlagen befinden sich beide Mannschaften in der unteren Tabellenhälfte. Man darf also gespannt sein, welche der beiden Staffeln am Samstag ihren ersten Erfolg verbuchen kann.
Auf die Schülerstaffel des SV Wacker warten an diesem Wochenende gleich drei Kämpfe in der Grenzlandliga. Bereits am Freitag treffen die Nachwuchsringer in der Lirkhalle (18.30 Uhr) auf die KG Vigaun/Abtenau und den AC Bad Reichenhall. Am Samstag bestreiten sie dann ab 16.45 Uhr den Vorkampf in der Sportparkhalle gegen den Liga-Neuling aus Österreich, Olympic Salzburg. Links: Verwandte News: Dateien: |
<- zurück zur News-Übersicht