Nach seinem Auftakterfolg in Lichtenfels will Gergely Kiss auch gegen Nürnberg einen Sieg einfahren.

Die Nürnberger setzten einen Platz in der oberen Tabellenhälfte als Saisonziel fest. Da sie zum Auftakt der Gruppenphase eine knappe 15:19-Heimschlappe gegen den RV Thalheim einstecken mussten, geraten sie laut Wackers Trainer Michael Pronold „ein wenig in Zugzwang“. Pronold sieht als Grund für die Niederlage der Nürnberger vor allem die nicht optimale Besetzung der oberen Gewichtsklassen. „Sie haben beispielsweise einen Yoel Romero nicht eingesetzt. Diese Punkte fehlten ihnen dann natürlich.“, so der SVW-Coach. Schon am Samstag könnte Freistilspezialist Romero jedoch als Alternative zu Fabian Appel zum Einsatz kommen und im Halbschwergewicht auf Punktejagd gehen.

Einen weiteren ausgezeichneten Freistilringer haben die Nürnberger mit Tim Schleicher in ihren Reihen. Dass der Vize-Junioreneuropameister von 2007 und 2008 auch den griechisch-römischen Stil zu seinem Eigen machen kann, stellte er unter anderem beim 3:1-Sieg gegen Thalheim unter Beweis. In Burghausen könnte Schleicher in der 60 kg Klasse griechisch-römisch auf Andreas Maier treffen. Da der Wackerianer im klassischen Stil zu Hause ist, sieht Pronold seinen Schützling zwar im Vorteil, verspricht aber eine „spannende Begegnung“.

Ein sehenswerter Freistilkampf bahnt sich auch im Mittelgewicht an, sollte Wackers Bulgarien-Import Miroslav Geshev auf das Nürnberger Eigengewächs Christoph Pscherer treffen. Im klassischen Stil der 84 kg Kategorie bekommt es Lokalmatador Eugen Ponomartschuk aller Voraussicht nach mit dem Ungarn Andras Horvath zu tun. Gegen den international erfahrenen Athleten, der zum Saisonauftakt genau wie Ponomartschuk einen 1:0-Sieg errang, möchte der Burghauser seinen zweiten Sieg in Folge feiern.

Hungrig nach weiteren Erfolgen ist auch Matthias Maasch. Der Burghauser Klassikspezialist wird vermutlich auf Sven Dürmeier treffen. Auch eine Neuauflage des letztjährigen Duells in der Sportparkhalle gegen den 30-jährigen Mattenfuchs Marco Greifelt scheint jedoch möglich. Bis 55 kg Freistil haben die Trainer des Gästeteams, Bernd Rieger und Andreas Buchhorn, die Qual der Wahl. Mit dem Zweiten der Deutschen Junioren Meisterschaft, Fabian Schmitt, und dem vom Absteiger AV Germania Markneukirchen abgeworbenen Bulgaren Stoyan Iliev stehen zwei starke Ringer im Kader der Mittelfranken.

Im klassischen Stil des Schwergewichts setzen die Gäste mit Philipp Vanek vermutlich - genau wie bis 66 kg Freistil mit Mario Besold - auf ihren eigenen Nachwuchs. Einen Topringer aus dem Ausland können die Nürnberger im letzten Kampf des Abends, in der 74 kg Kategorie griechisch-römisch aufbieten. Alexandar Maksimovic belegte bei der diesjährigen Senioren Europameisterschaft in Dortmund den dritten Platz für Serbien. Zwar gewann er diese Bronzemedaille in der 66 kg Klasse, doch auch bis 74 kg ist der 22 Jahre junge Gästeringer nicht zu unterschätzen. Sollte er auf Burghausens „Ringer des Jahres 2009“, Mykola Daragan, treffen, scheint ein aktionsreicher Kampf nahezu vorprogrammiert. An sehenswerten Kämpfen sollte es dem bayerischen Traditionsduell, das die Burghauser im Vorjahr beide Male für sich entschieden, also nicht mangeln.

Ein erster Blick auf die einzelnen Kampfpaarungen kann bereits beim öffentlichen Wiegen ab 18.45 Uhr geworfen werden. Schon dann wird sich zeigen, wie gut die Chancen der Burghauser stehen, den Kampf gegen die erfolgshungrigen „Grizzlys“ aus Mittelfranken erneut zu gewinnen.