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04.10.2011
 
Ein erster Fleck auf der weißen Weste der Wacker-Ringer
 
Von: Martina Kastner


Mit nur einem Punkt Unterschied mussten sich die Burghauser Ringer am Tag der Deutschen Einheit im Bundesligaduell gegen den 1. Luckenwalder SC geschlagen geben. Die 20:21-Schlappe stellt die erste Niederlage der laufenden Saison dar. Da der KSV Aalen nun eine bessere Punktedifferenz aufweist, übernahm er die Tabellenführung der Gruppe Ost. Die Wackerianer belegen nunmehr Rang 2.

In allen Belangen überlegen: Gergely Kiss demonstrierte Freistilringen vom Feinsten.

Ivan Ivanov und Mirko Englich lieferten sich ein 5-Runden Duell bis zur vollkommenen Erschöpfung.

Schultersieg oder doch nicht? Matthias Maasch beförderte Marc Wentzke in die gefährliche Lage.

Eine kämpferisch herausragende Leistung brachte Andreas Maier gegen Christoph Bast.

Tragisches Debut: Bis zur Schulterniederlage feierte Mahmoud Karimi einen hervorragenden Einstand

Nachdem die Salzachstädter am Samstag im Ostbayern-Derby gegen den SV Untergriesbach mit 26:10 bravourös siegten, hatte man auch gegen den Gast aus Luckenwalde einen Sieg angepeilt. Vor heimischem Publikum konnten sich jedoch nur vier der zehn Burghauser durchsetzen. „Die Luckenwalder waren frischer.“, gab Wacker-Trainer Michael Pronold zu.

Vom Neuzugang Andrei Komar war der Chefcoach der Burghauser enttäuscht. Der Weißrusse blieb im Freistilfight der 55 kg Klasse hinter den Erwartungen zurück und gab ein 0:3 (0:2, 3:6, 0:1) an den deutschen Nationalmannschaftsringer Emanuel Krause ab. Stark präsentierte sich hingegen Ivan Ivanov im Schwergewichtsduell. Ivanov traf dabei auf Mirko Englich, der bei der diesjährigen Weltmeisterschaft genau wie Ivanov auf Platz 8 gelandet war – allerdings in der 96 kg Klasse. Die beiden lieferten sich einen sehenswerten Kampf, der nach fünf Runden mit 3:2 (2:0, 0:1, 1:0, 1:4, 1:0) zu Gunsten von Mirko Englich endete.

Ein ähnliches Bild bekamen die rund 450 Zuschauer in der 60 kg Klasse geboten. Hier lieferte Andreas Maier aus Sicht seines Trainers Michael Pronold „einen super Kampf“ gegen Christoph Bast ab. Vor allem der mit einer Dreierwertung belohnte Wurf Maiers sorgte für Begeisterung. Am Ende hatte aber auch hier der Gästeringer mit 3:2 (2:0, 0:3, 0:2, 2:0, 1:0) die Nase vorn. Im Halbschwergewicht ließ Wackers ungarisches Freistil-Ass Gergely Kiss seinem Gegenüber Robert Glor keine Chance. Nach einigen Durchdrehern und Beinschrauben durfte Kiss seinen 4:0-Sieg (5:0, 7:0, 6:0) mittels technischer Überlegenheit bejubeln.

In der 66 kg Kategorie Freistil wurde am Montagnachmittag der Bulgare Nikolay Kurtev aufgeboten. Dieser hatte am Samstag noch ein Gewichtslimit höher gerungen und extra für den Heimkampf abtrainiert. Dies machte sich beim 3:1-Sieg (1:1, 1:1, 0:1, 4:2) bezahlt. Burghausen ging damit zur Pause mit 11:10 in Führung. In der zweiten Halbzeit wollte man dann alles klar machen auf Burghauser Seite. Doch es kam anders als geplant.

Klassikspezialist Eugen Ponomartschuk holte sich zwar zunächst die erste Runde des Mittelgewichtskampfes dank guter Abwehrarbeit im Boden. Letztendlich unterlag er dem Luckenwalder Victor Lörincz aber mit 1:3 (1:0, 0:1, 0:2, 0:1). Luckenwalde übernahm daher wieder mit 13:12 die Führung. Matthias Maasch bot anschließend einen klasse Kampf gegen den bis dahin noch ungeschlagenen Marc Wentzke. Nach zwei Siegrunden roch es in Runde 3 schon nach einem Schultersieg für Maasch, als sich sein Gegner in der gefährlichen Lage befand. Wentzke konnte jedoch noch einmal entkommen und so blieb es beim 3:0-Sieg (2:0, 1:0, 6:0) für Maasch, der diesen – zur Freude des Publikums - mit einem Salto feierte.

Eine schwache Leistung lieferte diesmal Wackers Miroslav Geshev ab. Zwar holte sich der Bulgare (84 kg/Freistil) im Kampf gegen den bärenstarken Martin Obst die Runden 1 und 3 mit 3:2 und 3:1. In den anderen drei Abschnitten blieb er aber deutlich hinter den Erwartungen der Trainer zurück. Er gab diese jeweils mit 0:1 an den sehr gut eingestellten Obst ab. Nach der 2:3-Niederlage war Pronold sichtlich verärgert: „Das war eine Katastrophe.“

Da Nikolay Kurtev in die 66 kg Klasse runtergerutscht war, stellte sich Freistiltrainer Mahmoud Karimi für die 74 kg Freistilklasse zur Verfügung. Der 38-jährige Rückkehrer fand überraschend gut in den Kampf hinein und ließ seinen Gegner Lennard Wickel beim 3:0 Rundensieg in Abschnitt 1 alt aussehen. Angepeitscht von den Zuschauern ging er auch in Runde 2 mit 3:0 in Führung. Wickel erzielte jedoch den Ausgleich und gewann die Runde, da er die letzte Wertung erzielt hatte. In Durchgang 3 war es erneut Karimi der mit 2:0 vorne lag, ehe Wickel ihn überraschend schulterte. Der Burghauser war nach dieser mehr als unglücklichen 0:4-Niederlage, welche die Gäste nach neun Kämpfen mit 20:17 in Führung brachte, untröstlich.
Auf den Schultern von Neuzugang Julian Kwit lastete am Ende ein enormer Druck. Ein 4:0-Sieg des Polen und die Burghauser hätten doch noch gewonnen. Ein 3:0 hätte zumindest das Unentschieden gerettet. Doch Kwit musste sich seinem starken Landsmann Jakub Tim entgegenstemmen, gegen den er vor wenigen Tagen bei einem Turnier in Polen noch verloren hatte. Diesmal behielt Kwit nach einem klasse Kampf zwar mit 3:1 (2:1, 1.0, 0:1, 2:0) Oberhand, die erste Niederlage der laufenden Saison konnte er damit aber auch nicht mehr verhindern.



Stimmen zum Kampf

Michael Pronold (Cheftrainer Burghausen): Der Kampf in Untergriesbach war wirklich gut, aber heute hat es nicht so gepasst. Die Enttäuschung über die Niederlage heute überwiegt jetzt natürlich erstmal. Ganz schwach hab ich heute Miro Geshev gesehen, der hätte seinen Gegner besiegn müssen. Auch von Komar war ich enttäuscht. Super Kämpfe haben hingegen Matthias Maasch und Andreas Maier abgeliefert. Auch Ivanov hat mir gut gefallen. Mahmouds Kampf war bis zur Schulterniederlage Weltklasse.

Mahmoud Karimi (Freistiltrainer Burghausen): Ich bin natürlich sehr enttäuscht, weil ich mir Vorwürfe mache, dass die Mannschaft wegen mir verloren hat. Ich hätte egal wie verlieren dürfen, nur nicht auf Schulter. Durch die Niederlage hab ich einen riesigen Druck auf Julian ausgeübt. Das war dann sehr schwer für ihn, aber er hat das gut gemacht. So ist nun mal der Bundesliga-Alltag. Mal hat man einen schlechten Tag, mal einen guten.

Andreas Zabel (Trainer Luckenwalde):
Wir haben im Vorfeld nicht unbedingt mit einem Sieg gerechnet, wollten uns aber so teuer wie möglich verkaufen. Ausschlaggebend für den Sieg war die 74 kg Freistil. Wir hatten uns zwar erhofft, dass Lennard gewinnt. Nachdem er schon 0:1 hinten lag, war mit einem Schultersieg aber nicht mehr unbedingt zu rechnen. Auch Obst hat mich positiv überrascht. Im Rückkampf wollen wir es wieder genauso machen und gewinnen.

Andrei Komar (Neuzugang Burghausen): Für mich ist es noch gewöhnungsbedürftig in der Bundesliga zu ringen. In Weißrussland gibt es so etwas nicht. Da schauen nie so viele Leute zu. Es fiel mir schwer, mich vor so vielen Leuten zu konzentrieren. Ich weiß ich kann viel besser ringen und das will ich zeigen. In der Mannschaft bin ich aber gut aufgenommen worden.

Julian Kwit (Neuzugang Burghausen): Ich bin mit meiner Leistung in beiden Kämpfen zufrieden und sehr froh, dass ich zweimal gewonnen habe. Die Atmosphäre hier in Burghausen hat mir sehr gut gefallen und ich fühle mich sehr wohl hier. Mein Ziel ist es, mit Burghausen ins Bundesligafinale einzuziehen.

 

Fotos vom Kampf gegen Luckenwalden finden Sie >>>HIER<<<



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