Von: Martina Kastner „Besser hätte es gar nicht laufen können.“, freute sich Michael Pronold, Trainer der Burghauser Bundesligaringer über zwei phänomenale Kämpfe seiner Mannschaft. Die Schützlinge von Pronold demonstrierten am Samstagabend beim überraschend hohen 27:14-Derbysieg gegen den SV Siegfried Hallbergmoos wer in Oberbayern die Nase vorne hat. Nur wenige Stunden später gelang ihnen auch im Spitzenduell gegen den damaligen Rangzweiten, den KSV Aalen 05, ein hauchdünner 17:16-Überraschungserfolg. ![]() Julian Kwit schulterte Hans-Jörg Scherr nach einem offensiv geführten Kampf. ![]() SVW-Neuzugang Hakan Parlar konne mit seinem Heimdebut zufrieden sein. ![]() Matthias Maasch zündete gegen Patrick Sorg ein wahres Feuerwerk an spektakulären Griffen. ![]() Auch Eugen Ponomartschuk stand dem nichts nach und siegte nach überstandener Grippe mit 4:0. Zwar waren die Wackerianer als Tabellenführer in dieses Duell gegangen, doch hatten nur wenige mit einem Sieg gegen die starken Baden-Württemberger gerechnet. „Es ist einfach alles optimal gelaufen an diesem Wochenende.“, war Pronold überglücklich. „Wir haben heute eine tolle Mannschaft gesehen.“, schwärmte auch der Erste Bürgermeister der Stadt Burghausen, Hans Steindl, der als langfristiges Ziel den Finaleinzug nannte. Im Duell gegen die Hallbergmooser Staffel galten die Wackerianer als leichter Favorit. Dieser Rolle wurden sie mit sieben Siegen in zehn Duellen auch gerecht. Schon der Auftakt vor rund 400 Zuschauern verlief nach Maß. Wackers Neuzugang Hakan Parlar konnte sein Bundesligadebüt mit einem 3:0-Erfolg über Adam Bienkowski krönen. „Ich bin sehr zufrieden.“, so der türkische Freistilspezialist. Im Anschluss stand der vom SV Siegfried wieder zurück nach Burghausen gewechselte Theodoros Tounousidis zum ersten Mal in dieser Saison auf der Matte. Der in Schweden lebende Grieche bot eine starke Leistung gegen den körperlich überlegenen Litauer Mindaugas Ezerskis, den er beim 3:2-Sieg gut in Schach hielt. Einen hitzigen Kampf über fünf Runden lieferten sich auch Wackers Andreas Maier und Christopher Geiger. Maier zog hier am Ende nur knapp mit 2:3 den Kürzeren. Anschließend bezwang Gergely Kiss den Hallbergmooser Daniel Bona klar mit 3:0 und auch Martin Maier siegte mit 4:0 souverän gegen Moritz Oberhauser. Zur Pause lagen die Burghauser daher mit 15:5 vorne. In Halbzeit 2 trafen mit Peter Bácsi und Aleksandr Kazakevic zwei Weltklasseringer aufeinander. Bácsi entschied dieses Spitzenduell mit 3:2 für sich. Matthias Maasch ließ dem Siegfried-Ringer Alexander Fritsch beim 4:0 keine Chance. Im Freistil-Mittelgewicht rückte diesmal Anton Losowik ins Team, damit die Deutschquote von mindestens vier Deutschen pro Aufstellung eingehalten wurde. Da Losowik mit Übergewicht auf die Waage getreten war, fand gegen den bärenstarken Weißrussen Soslan Gattsiev lediglich ein Freundschaftskampf statt, den der Hallbergmooser ebenfalls mit 4:0 für sich entschied. Nikolay Kurtev unterlag dem starken Ergün Aydin nur knapp mit 1:3, ehe Mykola Daragan beim 4:0-Sieg gegen Michael Prill mit spektakulären Aktionen sein ringerisches Können demonstrierte und auf ein beachtliches 27:14 erhöhte. „Das war eine geschlossen starke Mannschaftsleistung.“, meinte Abteilungsleiter Jürgen Löblein, der sich vor allem über die „erneut sehr starke deutsche Achse“ um Matthias Maasch, Anton Losowik und die Cousins Andreas und Martin Maier freute. Weniger deutlich als am Samstag, dafür umso spannender gestaltete sich der Sonntagskampf gegen den KSV Aalen 05. Vor rund 600 Zuschauern behielt der 26-jährige Hakan Parlar auch bei seinem Heimdebüt die Oberhand. Sein 3:1-Sieg gegen Adrian Mosa brachte Wacker in Führung. Der Vorsprung schmolz jedoch schnell dahin, da Ivan Ivanov gegen den acht Kilogramm schwereren Ralf Böhringer nur in Runde 1 punkte konnte. Böhringer wählte in den drei Folgerunden als aktiver Ringer jeweils die Unterlage, machte sich seinen Gewichtsvorteil zu Nutze und strich je eine nicht-technische Einserwertung ein. Daher endete der Kampf aber „nur“ mit 0.1 für die Gäste. Wacker lag also immer noch vorne. Nachdem Andreas Maier mit 0:3 gegen den norwegischen WM-Teilnehmer Stig Andre Berge verlor, wendete sich jedoch das Blatt. Gergely Kiss bezwang den in Runde 1 zwar stark beginnenden, dann aber an deutlichen Konditionsproblemen leidenden, Dato Kerashvili am Ende mit 3:1 Damit stand es 6:6. Martin Maiers Niederlage gegen den abgebrühter wirkenden Bulgaren Ismail Redzhep ließ Aalen zur Pause mit 9:6 führen. Der knappe Zwischenstand machte deutlich: In Halbzeit 2 war noch alles möglich. Diese begann dann auch ganz nach dem Geschmack der Burghauser. Eugen Ponomartschuk war Pascal Koch, der für den angeschlagenen Ramsin Azizsir ins KSV-Team gerückt war, technisch überlegen, da er sich in den letzten Sekunden der dritten Runde den entscheidenden zwölften Wertungspunkt erarbeitete. Dafür gabs reichlich Applaus vom Publikum. Nach diesem wichtigen Erfolg übernahm Wacker mit 10:9 die Führung. Dann eine Schrecksekunde. Maasch gab Runde 1 an Patrick Sorg ab. Der Lokalmatador kämpfte sich jedoch zurück und baute mit 3:1 die Führung der Gastgeber weiter aus. Wackers Bulgare Miroslav Geshev hatte dem Polen Maciej Balawender bei der anschließenden 0:3 Schlappe nur wenig entgegenzusetzen. Aalen glich nach acht Kämpfen zum 13:13 aus. Die äußerst knappe 0:3 Niederlage des erneut in die 74 kg Klasse aufgerückten Nikolay Kurtev gegen Marius Atofani sorgte für die zwischenzeitliche 16:13 Führung für den KSV Aalen. Der gesamte Druck lastete nun auf den Schultern von Julian Kwit. Burghausen benötigte die maximale Ausbeute von vier Zählern, um zu gewinnen. Der polnische Neuzugang der Burghauser meisterte die Aufgabe vier Punkte zu holen sehr zur Freude des Publikums äußerst souverän. Nach zwei klaren Siegrunden, die auf einen technisch überlegenen 4:0-Punktsieg gegen Hans-Jörg Scherr hingedeutet hatten, setzte Kwit mit einem Schultersieg in Runde 3 vorzeitig einen glanzvollen Schlusspunkt. Die Zuschauer, die den ganzen Kampfabend über mitgefiebert und mitgezittert hatten waren völlig aus dem Häuschen; einige riss es regelrecht von ihren Plätzen und Kwit durfte sich als Match-Winner feiern lassen.
Fotos vom Auswärtskampf in Hallbergmoos finden Sie >>>HIER<<< Fotos vom Heimkampf gegen Aalen finden Sie >>>HIER<<< Ein Interview von KSV-TV mit Mahmoud Karimi und Matthias Maasch finden Sie >>>HIER<<<
Kampfstatistik SV Siegfried Hallbergmoos – SV Wacker Burghausen 55 kg Freistil: Adam Bienkowski – Hakan Parlar 0:3 (0:1, 0:1, 0:1) 120 kg gr.-röm.: Mindaugas Ezerskis – Theodoros Tounousidis 2:3 (0:1, 0:1, 1:0, 1:0, 0:2) 60 kg gr.-röm.: Christopher Geiger – Andreas Maier 3:2 (2:0, 0:1, 3:2, 0:1, 1:0) 96 kg Freistil: Daniel Bona – Gergely Kiss 0:3 (0:1, 0:2, 1:3) 66 kg Freistil: Moritz Oberhauser – Martin Maier 0:4 (1:4, 0:2, 2:10) 84 kg gr.-röm.: Aleksandr Kazakevic – Peter Bácsi 2:3 (2:0, 1:0, 0:4, 0:4, 0:1) 66 kg gr.-röm.: Alexander Fritsch – Matthias Maasch 0:4 (0:5, 0:5, 0:4) 84 kg Freistil: Soslan Gattsiev – Anton Losowik 4:0 (Übergewicht) 74 kg Freistil: Ergün Aydin – Nikolay Kurtev 3:1 (1:0, 2:1, 1:1, 1:0) 74 kg gr.-röm.: Michael Prill – Mykola Daragan 0:4 (0:5, 0:8, 0:6)
Kampfstatistik SV Wacker Burghausen – KSV Aalen 05 55 kg Freistil: Hakan Parlar – Adrian Mosa 3:1 (1:0, 0:1, 1:0, 3:0) 120 kg gr.-röm.: Ivan Ivanov – Ralf Böhringer 0:1 (2:0, 0:1, 0:1, 0:1) 60 kg gr.-röm.: Andreas Maier – Stig Andre Berge 0:3 (1:2, 0:6, 0:2) 96 kg Freistil: Gergely Kiss – Dato Kerashvili 3:1 (1:4, 1:0, 3:0, 2:0) 66 kg Freistil: Martin Maier – Ismail Redzhep 0:3 (0:1, 0:1, 0:1) 84 kg gr.-röm.: Eugen Ponomartschuk – Pascal Koch 4:0 (4:1, 4:0, 4:0) 66 kg gr.-röm.: Matthias Maasch – Patrick Sorg 3:1 (0:1, 4:0, 6:0, 1:0) 84 kg Freistil Miroslav Geshev – Maciej Balawender 0:3 (0:1, 0:1, 0:3) 74 kg Freistil: Nikolay Kurtev – Marius Atofani 0:3 (0:1, 0:1, 0:1) 74 kg gr.-röm.: Julian Kwit – Hans-Jörg Scherr 4:0 Schultersieg (7:0, 6:0, 3:0) Links: Verwandte News: Dateien: |
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