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05.09.2011
 
Burghauser Ringer verabschieden sich als Tabellenführer in die WM-Pause
 
Von: Martina Kastner


Die Burghauser Ringer haben die längste Auswärtsfahrt ihrer siebten Erstligasaison hervorragend gemeistert. Sie kehrten am frühen Sonntagmorgen mit einem 25:12-Erfolg vom Kampf gegen das Tabellenschlusslicht, den SV Luftfahrt Berlin zurück. Ihren Platz an der Tabellenspitze der Gruppe Ost konnten sie somit verteidigen. Der KSV Aalen 05, der ebenfalls schon drei Kämpfe absolviert hat, heftet ihnen aber bereits dicht an den Fersen. So deutlich das Endergebnis aussieht, so knapp ging es zur Pause zu, wo die Wackerianer erstmals in dieser Saison hinten lagen.

Andreas Maier demonstrierte auch in Berlin seine gute Form. Am Ende stand ein 3:0 Rundenerfolg gegen den Ungarn Norbert Pal zu Buche.

Anton Losowik ist knapp am ersten Bundesliga-Sieg vorbeigeschrammt.

Matthias Maasch konnte auch gegen Bakar Achmerzaev seine weiße Weste wahren.

Martin Maier bestätigte seine aufsteigende Form mit einem technisch überlegenen Sieg gegen den Berliner William Stier.

Eine enge Kiste war der Kampf von Eugen Ponimartschuk gegen Tom Linke. Erst in der letzten Runde fiel die Entscheidung zu Gunsten des Burghausers.

Schon im Auftaktduell wanderten erste Punkte auf das Konto der Hausherren, als Csongor Knipli im ungeliebten Freistil eine 0:3-Niederlage (0:2, 1:4, 0:4) gegen den amtierenden dritten Deutschen Seniorenmeister, Sven Cammin, einstecken musste. Da Wacker im Schwergewicht keinen Ringer aufbot, ging der SV Luftfahrt Berlin mit 7:0 in Führung.

Gut, dass sich Andreas Maier wieder in ausgezeichneter Verfassung präsentierte und den Vorsprung der Berliner mit seinem 3:0-Sieg (1:0, 5:0, 2:0) in der 60 kg Kategorie auf vier Punkte schmelzen ließ. Im zweiten Abschnitt bekam Berlins Neuzugang Norbert Pál vor den Augen der rund 200 Zuschauer eine Gratis-Flugstunde von Maier erteilt. Der Burghauser passte seinen Ringstil dem Ambiente in dem zu einer modernen Sporthalle umfunktionierten alten Flugzeughangar an und ließ Pál bei seinem Ausheber durch die Lüfte segeln. Dafür wurde er mit einer Fünferwertung, die zum sofortigen Rundengewinn führt, belohnt.

Ebenso wie Maier legte sich auch Anton Losowik mächtig ins Zeug. Der Wackerianer erarbeitete sich im Freistil-Halbschwergewicht in zwei Minuten Standkampf durch seine aktivere Ringweise den Vorteil des Beinfassens. Geschickt sicherte er sich im sogenannten Freistil-Clinch gegen Marcel Redmann eine Einserwertung. Selbes Bild bot sich dem Publikum in Runde 3. Zwischenzeitlich hatte Losowik den zweiten Abschnitt jedoch an Redmann abgegeben, da er beim angeordneten Freistil-Clinch nicht punkten konnte. Auch Runde 4 ging an den Gastgeber, weil Losowik eine Verwarnung bekam. Da im letzten Kampfabschnitt - wie schon in den ersten drei Runden - während den zwei Minuten keine Wertung erzielt wurde, musste die Entscheidung erneut mittels Zwiegriff fallen. Aus Sicht des Kampfrichters nahm Losowik die beim Zwiegriff vorgeschriebene Ausgangsposition nicht ordnungsgemäß ein und so erhielt der Burghauser die zweite fragwürdige Verwarnung. Redmann hingegen durfte sich über zwei Punkte und somit den 3:2-Sieg freuen.

Auch Martin Maier (66kg) sicherte sich die erste Runde im Kampf gegen William Stier mittels Zwiegriff. Anschließend feuerte der Freistilspezialist drei Durchdreher nacheinander ab, was ihm den vorzeitigen Rundengewinn einbrachte. Auch Abschnitt 3 beendete Maier nach zweimaliger Oberlage und zwei Durchdrehern vorzeitig. Der 4:0-Sieg mittels technischer Überlegenheit brachte die Burghauser zur Pause auf 9:10 heran.

In der zweiten Hälfte des Mannschaftskampfes ging Klassikspezialist Eugen Ponomartschuk als 3:2-Sieger (0:1, 0:2, 1:0, 3:0, 1:0) aus einem hitzigen Mittelgewichtsduell gegen den äußerst passiv eingestellten Tom Linke hervor. Besonders die aufgrund von unerlaubter Beinarbeit ausgesprochene – und ebenfalls fragwürdige - Verwarnung an Ponomartschuk in Runde 2 sorgte für ratlos dreinblickende Gesichter im SVW-Lager.

Der 3:0-Erfolg (2:0, 2:0, 1:0) von Matthias Maasch (66 kg/klassisch) im Duell gegen Bakar Achmerzaev brachte die Burghauser mit 15:12 erstmals an diesem Abend in Führung. Diese baute Wackers bulgarisches Freistil-Ass Miroslav Geshev im Mittelgewicht mit einem 3:0-Sieg (1:0, 1:0, 1:0) gegen Patryk Dublinowski weiter aus. Geshevs Landsmann Nikolay Kurtev behielt anschließend bis 74 kg Freistil mit 3:0 (1:0, 1:0, 6:0) die Oberhand über Lars-Erik Eichler und machte schon vorzeitig alles klar. Beim Stand von 21:12 betrat Weltergewichtler Mykola Daragan die Matte. Der Ukrainer wollte seinen Kontrahenten David Igantius wohl nicht lange leiden lassen. Denn nach nur einer Minute und 42 Sekunden sorgte er mit einem Schultersieg für den krönenden Abschluss der zweiten Halbzeit, die vor allem wegen turbulenter Szenen am Mattenrand in den Köpfen der Wackerianer bleiben wird: So hatte sich, während die Ringer auf der Matte ihre Kräfte walten ließen, ein – wie er sich selbst nannte – Vereinsmitglied des SV Luftfahrt Berlin in die Mannschaftsecke der Burghauser Ringer gesellt, um dort mit provozierenden Äußerungen in Richtung Trainerstab für Unruhe zu sorgen. Selbst gut gemeintes Zureden eines Berliner Ringers half nichts. Der Unruhestifter wollte nicht von seinem Posten weichen. Von einem durch die Burghauser Offiziellen angeforderten Ordner fehlte jede Spur.

Das anschließende Wortgefecht war für den Kampfrichter von der Matte aus nur schwer einzuordnen. „Klar, dass der Kampfrichter während des Kampfes nicht explizit auf die Situation am Mattenrand eingehen kann.“, nahm Wackers Finanzvorstand Peter Maier den Unparteiischen in Schutz. Die gelbe Karte für Wackers Chefcoach Michael Pronold, welche er laut Protokoll aufgrund „fortlaufendem Reklamieren gegen Kampfrichterentscheidungen“ erhalten hatte, hielt aber auch Maier für absolut ungerechtfertigt.

Die mitgereisten Burghauser Anhänger signalisierten dem „ungebetenen Gast“ derweil auf ihre ganz eigene Art, dass er in der SVW-Ecke unerwünscht war. Ihm wurde während des letzten Kampfes kurzerhand das mitgebrachte Fanplakat mit der Aufschrift „Sieg, Sieg, Auswärtssieg“ vor die Nase gehalten, was nicht nur im Burghauser Lager für einige Lacher sorgte.

Fotos vom Auswärtskampf in Berlin finden Sie >>>HIER<<<

Vier Fragen an SVW-Trainer Michael Pronold

Zur Pause lag deine Mannschaft heute erstmals in dieser Saison zurück. War damit zu rechnen?

Ich hab mir schon gedacht, dass wir in der Pause hinten sind. Der Vierer im Schwergewicht tut natürlich weh. Trotzdem war die Leistung auch in der ersten Hälfte sehr gut. Csongor hat gut gekämpft und Andi Maier war ebenfalls sehr stark. Auch Anton Losowik hat überraschend stark gerungen.

Was war in der zweiten Halbzeit besser?

Die zweite Halbzeit hat dann ganz uns gehört. Da haben alle eine starke Leistung abgeliefert. Der Kampfrichter leider nicht. Teils mussten wir katastrophale Fehlentscheidungen hinnehmen. Vor allem beim Kampf von Eugen hat sich dann alles aufgeschaukelt.

Während diesem Kampf hast du die gelbe Karte bekommen. Was war da los?

Das Vereinsmitglied vom SV Luftfahrt Berlin, das in der zweiten Halbzeit hinter uns stand, hat uns provoziert. Wir haben dann zwei, dreimal den Kampfrichter darauf aufmerksam gemacht, dass wir einen Ordner brauchen und der Person hinter mir haben wir klipp und klar gesagt, dass er bitte weg gehen soll. Der Kampfrichter konnte die Situation von der Matte aus wohl nicht richtig beurteilen, es kam kein Ordner und am Ende bekam ich die gelbe Karte.

Wie siehst du nun nach drei Siegen die Ausgangsposition für die Kämpfe nach der WM?

Nach der WM sind wir auf jeden Fall stärker. Das Problem waren bisher die ersten fünf Kämpfe. Ein Rückstand setzt die Ringer immer unter Druck. Andi Maier hat es aber immer wieder zum Laufen gebracht. Nach der WM steht uns hoffentlich Theo Tounousidis wieder zur Verfügung und auch bis 55 kg können wir dann anders aufstellen. Und in der zweiten Hälfte waren wir ja schon jetzt unwahrscheinlich stark.



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