Von: Martina Kastner Nachdem sie bei der Ringer-Weltmeisterschaft in Istanbul im September 2011 die vorzeitige Qualifikation für die Olympischen Spiele in London verpasst hatten, versuchten vier Ringer aus Wackers Bundesligakader am vergangenen Wochenende ihr Glück beim Qualifikationsturnier in Sofia. In Bulgariens Hauptstadt kämpfte die europäische Spitze um die Fahrkarte nach London. Bereits der Finaleinzug hätte zur Teilnahme an den Wettkämpfen in England berechtigt, doch die Wackerianer scheiterten allesamt knapp und müssen nun ihre Chance bei einem der weiteren beiden Qualifikationsturniere suchen. ![]() Theo Tounousidis schrammte mit dem dritten Platz nur haarscharf an der Qualifikation für die Olympischen Spiele in London vorbei. Am Freitag trat Wackers Ungar Gergely Kiss in der 96 kg Kategorie Freistil (15 Teilnehmer) an. In der modernen Armeetz Arena, die erst im Vorjahr fertig gestellt wurde, gelang Kiss ein klarer Sieg gegen den Griechen Griogrios Kriaridis (1:0, 8:0). Im Viertelfinale traf der durch einen grippalen Infekt sichtbar geschwächte Burghauser Freistilspezialist dann auf George Gogshelidze. Gegen den bärenstarken Georgier, der sich am Ende das Olympia-Ticket sicherte, hatte Kiss keine Chance. Er fand sich bereits in Runde 1 mit beiden Schultern auf der Matte wieder und war somit aus dem Rennen um den Startplatz für London. In der Hoffnungsrunde war dann endgültig die Luft raus und Kiss gab sich Nicolai Ceban aus Moldawien mit 0:4 und 2:4 geschlagen. Im Endklassement belegte der sympathische Athlet damit nur Rang 7. Am Samstag waren es Peter Bácsi und Theodoros Tounousidis, die im greichisch-römischen Stil versuchten ihren Traum von Olympia 2012 wahr werden zu lassen. Bácsi, seines Zeichens Vize-Europameister des Vorjahres, startete in der 74 kg Klasse (21 Starter) mit einem knappen Sieg (1:1, 1.0) gegen den Armenier Rafig Huseynov ins Turnier. Im zweiten Kampf musste Bácsi dann jedoch genau wie sein Landsmann Gergely Kiss am Tag zuvor die erste Niederlage einstecken. Bácsi lag im Kampf gegen Zurabi Datunashvili zunächst mit 3:0 in Führung, ehe der Georgier mit einer nahezu akrobatischen Aktion das Blatt wendete. Datunashvili sprang aus dem Stand heraus über Bácsi hinweg, setzte zum Wurf an und holte sich so die erste Runde mit 4:3. Bácsi, sichtbar überrascht von dieser spektakulären Aktion, hielt in Runde 2 im Standkampf gut dagegen. Als er ihm in den letzten 30 Sekunden in der angeordneten Oberlage jedoch kein Punkt gelang, war auch für ihn der Weg ins Finale versperrt. Nach zwei anschließenden Siegen gegen Tomas Sobecky (3:2, 3:0) und Ionel Puscasu (2:0, 1:0) hatte Bácsi zwar die Bronzemedaille, jedoch nicht das erwünschte Olympia-Ticket in den Händen. Auf einen starken Turnierauftakt kann Theodoros Tounousidis zurückblicken. Der Grieche zog nach erfolgreichen Duellen gegen Serghei Zgherea (0:2, 2:0, 1:0) und Viktor Lörincz (1:0, 1:0) ins Halbfinale der 84 kg Klasse (20 Teilnehmer) ein. Im alles entscheidenden Kampf bekam es Tounousidis mit dem Österreicher Amer Hrustanovic zu tun. Gegen den Trainingspartner von Wackers Lokalmatadoren Eugen Ponomartschuk zog er in Runde 1 nach angeordneter Bodenlage den Kürzeren. Im zweiten Abschnitt war es Tounousidis, der die Oberlage einnehmen musste. Da ihm gegen den Ringer vom AC Wals keine Wertung gelang, war auch für ihn Endstation. Der dritte Platz, welchen er sich im anschließenden Duell gegen den Armenier Hrach Hovhannisyan erkämpfte, war nur ein äußerst schwacher Trost. Der vierte Teilnehmer aus Wackers Bundesligakader, Schwergewichtler Ivan Ivanov, wollte am Sonntag vor heimischem Publikum seinen Weg nach London ebnen. Nach einem gelungenen Durchdreher in Runde 1 gegen den Esten Heiki Nabi hatte Ivanov den Applaus des Publikums und der mitgereisten SVW-Fans sicher. Bereits im zweiten Abschnitt blickten diese jedoch enttäuscht drein, als sich Ivanov in den letzten 10 Sekunden durchdrehen ließ. Nun musste Runde 3 die Entscheidung bringen. Ivanov setzte erneut zum Durchdreher an und erhielt dafür zunächst jedoch keine Wertung, da die Ausführung bereits außerhalb der Kampfzone geschah. Nach minutenlanger Diskussion der Kampfrichter erhielt der Bulgare die Wertung letztlich doch noch zugesprochen und zog somit ins Viertelfinale ein. Dort bekam es Ivanov mit dem äußerst passiv eingestellten Ukrainer Evgenie Orlov zu tun. Runde 1 ging mit 4:1 an Ivanov, doch in den beiden folgenden Abschnitten erwies sich Minimalist Orlov als clevererer Ringer und so bezwang er den Burghauser mit 1:0 und 5:0. In der Hoffnungsrunde unterlag Ivanov anschließend mit 0:2 und 0:1 gegen den Weißrussen Ioseb Chugoshvili. Damit belegte der Bulgare nur Platz 7 in der mit 15 Teilnehmern besetzten 120 kg Kategorie. Allen vier Ringern bleibt nunmehr nur noch die Chance, sich bei den beiden letzten Olympia-Qualifikationsturnieren im chinesischen Taiyuan (27. – 29.4) und in Finnlands Hauptstadt Helsinki (4. – 6.5) den ersehnten Olympia-Startplatz zu erkämpfen. Anders als in Sofia, wo nur Athleten aus Europa zur Teilnahme berechtigt waren, müssen sich die Wackerianer bei den beiden folgenden Turnieren mit Ringern aus der ganzen Welt messen. Die guten Ergebnisse aus Sofia lassen jedoch trotz der harten Konkurrenz auf das ein oder andere Olympia-Ticket für einen Burghauser Ringer hoffen. Links: Verwandte News: Dateien: |
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