Von: Martina Kastner Ganze 49 Jahre hat man in der Ringerabteilung vom SV Wacker Burghausen auf den zweiten Deutschen Seniorenmeister gewartet. Am Sonntagmittag war es dann soweit: Burghausens Publikumsliebling Matthias Maasch erkämpfte sich in einem Herzschlagfinale gegen Christian Fetzer den Titel im griechisch-römischen Stil der 66 kg Klasse. Damit geht Vollblutringer Maasch als Nachfolger von Hans Meilhammer, dem Deutschen Seniorenmeister von 1963, in die Vereinsgeschichte ein. „Ich bin sprachlos. Das war einfach unglaublich.“, fehlten Vereinstrainer Michael Pronold nach dem Turnier in Ehningen die Worte. ![]() Emotionen pur: Matthias Maasch wurde zum ersten Mal deutscher Senoirenmeister! ![]() Auch auf der Siegerehrung gam Matthias Maasch ein gutes Bild ab. ![]() Toll gekämpft und mit Bronze belohnt - auch Eugen Ponomartschuk sicherte sich Edelmetall. ![]() Eugen Ponomartschuk musste sich nur dem späteren deutschen Meister - Denis Kudla - geschlagen geben Auch Maaschs Mutter Angelika war total aus dem Häuschen: „Seine ganze Familie ist sehr stolz, dass er es geschafft hat, dass der SV Wacker nach so langer Zeit wieder einen Deutschen Meister hat.“ Nachdem sich Maasch, der am vergangnen Freitag seinen 26. Geburtstag feierte, auf dem Weg ins Finale dreimal souverän durchgesetzt hatte, traf er im Finale auf Christian Fetzer vom TSV Herbrechtingen. In der ersten Runde kam während der ersten eineinhalb Minuten Standkampf keine Wertung zu Stande. Gemäß dem neuen Reglement nahm Maasch, der das rote Trikot trug, als erster die Oberlage ein. Fetzer gelang es sich umgehend aus der Bankstellung in den Stand zurück zu begeben. Maasch erzielte in der verbleibenden Zeit keine Wertung und so schrieb sich Fetzer die erste Runde gut. Auch in Abschnitt 2 lieferten sich die beiden im Stand ein hitziges Duell auf Augenhöhe. Aufgrund einer unsauberen Aktion seines Gegners zog sich Maasch eine blutige Lippe zu. Durch diese kleine Verletzung wirkte der Wackerianer erst recht angestachelt und so ging er hochmotiviert in die Zweikämpfe. Da aber auch hier keiner der beiden Kämpfer einen Punkt im Stand erzielte, durfte nun Fetzer die angeordnete Oberlage einnehmen. Maasch setzte auf seine ausgezeichnete Bodenabwehr und sicherte sich somit diese Runde. Im alles entscheidenden Durchgang blieben die ersten 90 Sekunden abermals punktfrei. Der neuen Regel zufolge entschied aufgrund der bisherigen Punktgleichheit im gesamten Kampf das Los darüber, wer die Oberlage einnimmt. Diesmal erwischte es den Burghauser. Er hatte somit noch genau 30 Sekunden Zeit um seinen Traum vom Titelgewinn wahr werden zu lassen. In den ersten 20 Sekunden mühte sich der Sympathieträger vergebens, doch dann bündelte er noch mal alle Energie in einen Ausheber – und schon war es geschehen. Fetzer landete im Matten aus und Maasch ließ sich von seinen Betreuern und Fans feiern. Das Trainerteam von Christian Fetzer versuchte zwar über die so genannte Challenge und den daraus resultierenden Videobeweis noch etwas am Ergebnis zu drehen. Doch das Kampfgericht blieb bei seiner Wertung und somit kannte der Jubel im SVW-Lager keine Grenzen mehr. Auf das Siegerpodest schaffte es auch Eugen Ponomartschuk, der in der 84 kg Klasse Dritter wurde. Ponomartschuk, der laut Landestrainer Matthias Fornoff ebenfalls ein „starkes Turnier“ gerungen hat behielt in der Qualifikation in drei Runden die Oberhand, ehe er im Achtelfinale nach einer abgegebenen Runde mit jeweils einer sensationellen Fünferwertung in den anschließenden beiden Runden für Begeisterungsstürme auf der Tribüne sorgte. Im Viertelfinale bekam er es dann mit dem späteren Titelträger Denis Kudla zu tun. Die erste Runde gab Eugen nach angeordneter Oberlage an Kudla ab. In Abschnitt 2 musste Ponomartschuk in die Bodenlage. Kudla schien hier keine Wertung zu erzielen, doch das Kampfgericht wollte eine unerlaubte Beinarbeit des Burghausers gesehen haben und sprach ihm eine Verwarnung aus. Kudla erhielt im gleichen Zug zwei Punkte und gewann damit diesen Kampf. Nach dieser unglücklichen Niederlage siegte der Wackerianer in der Hoffnungsrunde und zog damit ins kleine Finale ein. Da sein Dauerrivale Jan Fischer jedoch verletzungsbedingt bereits am Samstag das Turnier beenden musste, erhielt Ponomartschuk kampflos die Bronzemedaille.
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