Von: Peter Kellndorfer Dass die Trauben für den SV Wacker zu hoch hängen würden, war angesichts der mannschaftlichen Situation und der Aufstellung des Gegners schnell klar. Wenn auch der ASV Nendingen auf zwei Positionen nicht optimal besetzt war, so war der Rest der Mannschaft den meisten Burghausern einfach zu klar überlegen. Zudem lief es in den Kämpfen, in denen man insgeheim mit Siegen der Heimringer spekuliert hatte, nicht optimal. Erfreulicherweise unterstützten wieder ca. 500 Fans die Burghauser Mannschaft lautstark. ![]() Andreas Maier verlor zwar gegen Benjamin Raiser, zeigte aber eine sehr ansprechende Leistung. ![]() Absolut chancenlos war Csongor Knipli gegen den Weltklasse-Ringer Roman Amoyan. ![]() Eher frustrierend endete das Heim-Debut für Miroslav Geshev. Nach schwacher Leistung endete das Duell gegen Nicolai Ceban mit einer Schulterniederlage. ![]() Auch Louis Stumpe konnte Matthias Maasch in der 74 kg-Klasse nicht stoppen. Den wohl stärksten 55 kg Greco-Ringer in dieser Liga hatte Csongor Knipli mit Roman Amoyan zum Gegner und kassierte nach spektakulären Aktionen des Armeniers eine Niederlage durch technische Überlegenheit. Zum zweiten Mal stand Miroslav Geshev im Freistilkampf des Schwergewichts auf der Matte. Seine bekannte Taktik – 1:30 min abzuwarten, um dann durch einen blitzschnellen Beinangriff zu punkten - ging gegen den souverän ringenden Nicolai Ceban überhaupt nicht auf. Konnte er die beiden ersten knapp verlorenen Runden noch offen gestalten, so fand er sich in der dritten Runde sogar auf beiden Schultern wieder. Ein weiterer Weltklassemann - Ghenadie Tulbea - war dann in der Klasse bis 60 kg Freistil mehr als eine Nummer zu groß für Andreas Hohendorf, der sich aber dennoch immer wieder lobenswerterweise zur Verfügung stellt. Bei dem Überlegenheitssieg des 33-jährigen Moldawiers hatte man den Eindruck, dass der junge Burghauser sogar noch vom Gegner "geschont" wurde. Kritik musste sich nach dem Kampf der Kampfleiter Peter Haack gefallen lassen, dem ein Ring an Tulbeas Hand nicht aufgefallen war – eine potentielle Verletzungsgefahr sowohl für den Träger als auch seinen Gegner. Dass bei einem Zwischenstand von 0:12 die Motivation nicht mehr allzu groß ist, ist verständlich. Aber etwas mehr hätte es schon sein dürfen beim Kampf von Theo Tounousidis in 96 kg gr./röm., der zwar mit 3:1 gewann, seine Punkte aber nur durch von der Matte schieben erzielte und sogar eine Runde abgab, weil es ihm nicht gelang, Nachwuchsmann David Stumpe in Oberlage zu drehen. Im Kampf der Klasse bis 66kg gr./röm. war Andreas Maier in allen Runden der aktivere Ringer, konnte aber seine Überlegenheit in zweimaliger Oberlage nicht ausspielen. Die dritte Runde konnte sich das Burghauser Eigengewächs durch gute Bodenarbeit erarbeiten und ließ die Fans sogar kurzzeitig auf mehr hoffen. Leider wurde er anschließend in Unterlage in der vierten Runde vom Fünftplatzierten der letzten Deutschen Meisterschaft, Benjamin Raiser, durchgedreht und unterlag mit 1:3. Ernüchternder Zwischenstand zur Halbzeit 4:16. Dass Gabor Hatos mit dem bärenstarken Piotr Ianulov nicht zurechtkommt, zeigte sich bereits bei seiner Niederlage im Hinkampf. Auch dieses Mal war er bei seiner 0:3-Niederlage chancenlos in der Gewichtsklasse 84 kg Freistil, für die er eigentlich zu leicht ist. Thomas Hohendorf versucht zwar immer mit seinen Gegnern "mitzuringen" und es gelang ihm sogar eine Wertung in der zweiten Runde. Trotzdem war der aktuelle Deutsche Meister Samet Dülger übermächtig und legte den Burghauser Nachwuchsmann in der zweiten Runde blitzschnell auf beide Schultern. Einen absolut passiv ringenden Gegner hatte Mykola Daragan in der für ihn ungewohnten Klasse bis 84 kg gr./röm. - Eugen Ponomartschuk war erkrankt - mit dem Esten Erik Aeps, der sich nur auf seine Gewichtsvorteile verließ und als 3:0 Rundensieger von der Matte ging. Die Enttäuschung darüber war dem Burghauser Publikumsliebling deutlich anzumerken. Mehr Arbeit als ihm wahrscheinlich lieb war, gab es für den zum ersten Mal zuhause in 74 kg Greco ringenden Matthias Maasch. Er siegte zwar souverän mit 3:0, aber sein Gegner - der 15-jährige Louis Stumpe - wehrte sich tapfer und zeigte gute Ansätze. Den erfreulichen Schlusspunkt aus Burghauser Sicht setzte in der Gewichtsklasse 74 kg Freistil Nikolay Kurtev, der den allzu selbstsicher auftretenden Deutschen Meister Achmed Dudarov, aufgrund seiner blitzschnellen Beinangriffe mit 3:1 in die Schranken verwies. Endstand somit 10:27. Im Anschluss fand dann die Auslosung für die Achtelfinalkämpfe statt. Die Hoffnungen der Burghauser Verantwortlichen, nicht auf Mömbris Königshofen oder Luckenwalde zu treffen, wurden erfüllt. Trotzdem muss der zugeloste Gegner TKSV Bonn-Duisdorf erst einmal geschlagen werden muss. Beide Teams schlossen die Runde als Fünftplatzierte ab. Der Hinkampf findet bereits am kommenden Samstag, den 01.12.2012 in Bonn statt. Der Rückkampf ist dann eine Woche später in Burghausen.
Niko Kurtev: "Mein Gegner war stark. Ich habe gewonnen - das ist gut für mich. Nächste Woche will ich auch gewinnen. Ich hoffe auf Lichtenfels als nächsten Gegner. Danke auch an Jürgen Löblein, der mich immer wieder unterstützt hat." Jürgen Löblein: „Ich bin etwas enttäuscht, weil nicht alle unsere Ringer eine optimale Leistung geboten haben. Wir müssen schauen, dass wir alle unsere Kräfte für das Achtelfinale bündeln können. Dann schauen wir, was rauskommt." Michael Pronold: "Ich bin genauso enttäuscht wie die meisten Zuschauer. Ein 0:12-Rückstand ist es schon enttäuschend und wenig motivierend.“ Andreas Maier: "Vom Kampfverlauf war mehr drin. In der vierten Runde war ich leider unkonzentriert. Am Boden fehlt es noch etwas." Mahmoud Karimi: "Nendingen war deutlich stärker und wir haben nicht die Leistung gebracht, die möglich gewesen wäre."
Fotos vom Heimkampf gegen den ASV Nendingen finden Sie >>>HIER<<< Links: Verwandte News: Dateien: |
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