Von: Roman Hölzl Im diesjährigen Sommer begann für den erst 19-jährigen Magomed Kartojev ein neuer Lebensabschnitt. Nicht nur, dass er in der Sommerpause der Ringer-Bundesliga zum amtierenden Deutschen Mannschaftsmeister, den SV Wacker Burghausen, wechselte, er verlegte zudem seinen gesamten Lebensmittelpunkt in die Salzachstadt. Vor dem großen Schritt in die Eliteklasse des deutschen Ringsports erlernte Kartojev den Ringsport beim 1. AC Regensburg, wechselte zur Saison 2019 zum SV Oberölsbach, bei dem er in der Bayernliga zum absoluten Siegringer heranreifte und so das Interesse der Burghauser Verantwortlichen auf sich zog. Bereits vor drei Jahren luden Verantwortlichen des SV Wacker Burghausen Magomed Kartojev und seinen Bruder Magomed-Bashir zum ersten Mal ins Training nach Burghausen ein. Seitdem ist der Kontakt nie abgebrochen. Ganz im Gegenteil: die beiden Nachwuchstalente kamen immer wieder für mehrtägige Trainingseinheiten an die Salzach, sodass sich Sportler und Trainer bereits ein gutes Bild voneinander machen konnten. Hallo Magomed, herzlich willkommen in Burghausen! Wie fühlst du dich nach deinem Wechseln nach Burghausen und wie sind deine ersten Eindrücke von deinen Mannschaftskollegen, den Trainingsbedingungen und den Bundesliga-Kämpfen? Guten Tag und vielen Dank für die Einladung. Wie ja bereits angesprochen, waren mein Bruder und ich bereits in der Vergangenheit öfters in Burghausen und hatten somit bereits die Möglichkeit, unsere Mannschaftskollegen kennenzulernen, bei denen ich mich sehr gut aufgenommen fühle. Jeder versucht jedem zu helfen, sich gegenseitig zu motivieren und Spaß bei dem was man macht, zu haben. Natürlich haben sich auch die Trainingsbedingungen geändert, was heißt, dass ich jetzt gemeinsam mit meinen Trainern genauer und präziser auf Fehler eingehen kann und versuche diese zu verbessern. Auch die Intensität des Trainings hat im Vergleich zu früher deutlich zugenommen. Früher als Kind schaute ich bei Bundesligakämpfen zu und dachte mir immer, dort würde ich auch gerne kämpfen wollen, wenn ich älter bin. Sich mit den Besten messen und all das wofür man trainiert hat, auf der Matte zeigen zu können. Du bist vor der Saison nach Burghausen gezogen und hast bei der Wacker Chemie AG eine Ausbildung begonnen. Wie hat sich dein Leben seitdem du in Burghausen wohnst, verändert? Um ehrlich zu sein, war es am Anfang nicht ganz leicht von daheim in eine neue Stadt wegzuziehen, in eine neue Umgebung. Davor lebte ich in Regensburg mit meiner Familie zusammen. Seitdem ich hier lebe, habe ich natürlich einen strukturierten Tagesablauf: Aufstehen, Frühstücken, zur Arbeit gehen, Training am Abend, etc. Vor der Saison war dein Name nur eingefleischten Ringerfans ein Begriff. Trotzdem hast du dich mit starken Leistungen in der Bayernliga in den vergangenen Jahren in den Fokus der Burghauser Verantwortlichen gerückt. Was war am Ende ausschlaggebend für deinen Wechsel nach Burghausen? Ja genau. Letztes Jahr kämpfte ich für den SC Oberölsbach in der Bayernliga, wo ich die meisten Kämpfe bestreiten durfte. Nichtsdestotrotz hatte ich das Ziel, hochklassiger zu ringen und mich mit den Besten zu messen. Und wo kann man das besser als in der Bundesliga, welche ohnehin sehr stark besetzt ist. Aus diesem Grund hatte ich mich dazu entschieden, es in der Bundesliga zu versuchen. Denn wie sagt man so schön: Probieren geht über studieren. Der Sprung in die Bundesliga ist für jeden Athleten ein großer Schritt. Wie unterscheidet sich das Training und die Vorbereitung auf die Mannschaftskämpfe in Burghausen von deinem letzten Verein, dem SV Oberölsbach? Hier möchte ich zu allererst sagen, dass ich ohne meinen Trainer Simon Spatschke und meinem Bruder Baschir Kartojev in Oberölsbach niemals in der Lage gewesen wäre, mich so gut wie möglich auf die Mannschaftskämpfe vorzubereiten - sowohl physisch als auch psychisch. Aus diesem Grund möchte ich nochmal meinem Trainer, welcher mich von meinen ersten Schritten auf begleitet und mich trainiert hat, herzlich danken. Jedoch muss man sagen, dass sich das Training und die Vorbereitung auf die Mannschaftskämpfe auf jeden Fall im Vergleich zu früher unterscheiden. Ein wichtiger Bestandteil davon ist, dass ich mehrere Partner im Training zur Verfügung habe, wobei ich davor immer nur mit meinem Bruder trainiert habe. Außerdem habe ich mit meinen Trainern im Training immer das Gefühl, etwas Neues dazu zu lernen, indem sie mich z.B. auf meine Fehler in gewissen Aktionen aufmerksam machen und Verbesserungsvorschläge geben oder mich auf kleinste Details hinweisen, um z.B. eine gewisse Technik auch zu hundert Prozent richtig durchführen zu können. Es sind halt die kleinen Sachen, die das ganze Große am Ende ausmachen. Man kann, ohne zu übertreiben, davon sprechen, dass dein Einstand im Burghauser Dress optimal verlaufen ist. Nach drei Siegen gegen starke deutsche Ringer bedarf es eines amtierenden Weltmeisters, um deinen Siegeszug zu stoppen. Wie bist du mit deinen bisherigen Leistungen zufrieden und wie sehen deine weiteren Ziele aus? Ich bin sehr glücklich, dass ich diese Chance bekommen habe. Mein Ziel ist es in jedem Kampf meine bestmögliche Leistung abzurufen und immer etwas mitzunehmen bzw. etwas dazu zu lernen. Für meine Zukunft ist es mein Ziel eines Tages Weltmeister zu werden, doch bis dahin liegt noch ein langer und harter Weg vor mir, das weiß ich. Magomed, vielen Dank für das Gespräch. Möchtest du am Ende noch ein paar Worte an die Burghauser Ringerfans richten? Hast du einen Spitznamen, mit dem dich die Wackerfans am besten anfeuern sollen? Ich möchte mich recht herzlich bei allen Burghauser Fans bedanken, welche mich und das Team immer anfeuern und uns bei den Kämpfen begleiten und immer an der Seite des SV Wacker Burghausen stehen. Anfeuern könnt ihr mich mit meinem Spitznamen Maga - das wäre sehr toll. Ich bedanke mich ebenfalls für das Interview und hoffe wir sehen uns in Burghausen, wenn der SV Wacker Burghausen wieder am Start ist. Dankeschön und einen schönen Tag! Links: Verwandte News: Dateien: |
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