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18.01.2022
 
Sparen auf Kosten des Ringsports – Alemannia Nackenheim düpiert Wacker-Ringer
 
Von: Roman Hölzl


Grundsätzlich war für einen interessanten Kampfabend angerichtet: So hatten die Burghauser Schwerathleten alle Hebel in Bewegung gesetzt, um zumindest eine geringe Zuschaueranzahl in der heimischen Sportparkhalle zur Achtelfinalbegegnung gegen den SV Alemannia Nackenheim begrüßen zu dürfen. Darüber hinaus wurde ein qualitativ hochwertiger Live-Stream eingerichtet, um auch alle anderen interessierten Ringerfans in den Genuss des Achtelfinal-Rückkampfs kommen zu lassen. Doch dass die Gäste aus Nackenheim mit einer indiskutablen Acht-Mann-Aufstellung allen Ringerfans den ganzen Kampfabend verdarben - damit rechnete in der Tat niemand.

Bezeichnend: Erik Thiele schulterte den verletzten Tamerlan Paschajew mit der ersten Aktion.

Maßlos angefressen waren alle Fans und Verantwortlichen des SV Wacker Burghausen, als bereits an der Waage feststand, dass der Kampfabend mit 40:0 zu Gunsten der Gastgeber gewertet wurde - traten doch die Gäste aus Nackenheim mit nur acht Mann zum Achtelfinal-Rückkampf an. Da zudem die meisten der angereisten Gästeringer entweder verletzt antraten oder Bundesliga-Niveau zur Gänze vermissen ließen, war selbst der sportliche Reiz der meisten verbliebenen Einzelgefechte nicht gegeben: das sportlich errungene 33:3 spricht Bände, zumal nur zwei Mattenduelle über die volle Zeit gingen.

„Wir alle sind nach dieser Posse restlos bedient. Anstatt eines sportlichen Wettkampfs im Rahmen der Play-Offs haben unsere Fans eine Farce allererster Güte miterleben müssen.“, war auf Seiten der Burghauser Ringer zu vernehmen. Insgeheim musste man damit rechnen, dass die Gäste auf Grund des klaren Ergebnisses des Vorrundenkampfes mit einer schwächeren Mannschaft in Burghausen angetreten würden – damit hätte man auf Burghauser Seite gut leben können. Nichtsdestotrotz muss aber auch festgehalten werden, dass in Zeiten von Corona ein Polster von neun Punkten zwar komfortabel, aber für den Gegner keine aussichtslose Situation darstellt. Doch es kommt einer sportlichen Bankrotterklärung gleich, einen Mannschaftskampf im Rahmen der Play-Offs um die Deutsche Mannschaftsmeisterschaft komplett abzuschenken. Natürlich wurden hinweg in der Vergangenheit über Jahre von vielen Spitzenteams immer wieder gegen Ende der regulären Bundesliga-Saison Leistungsträger geschont, um den Fokus klar auf die Endrunde richten zu können. Dies hat aber bei weitem nicht die Tragweite einer bewusst herbeigeführten Kapitulation in den Play-Off-Kämpfen, wenn es für alle Mannschaften um das höchste Ziel im nationalen Ringsport geht – die deutsche Mannschaftsmeisterschaft.

Mit diesem Verhalten haben die Gäste nicht nur die Burghauser Ringerfans vor den Kopf gestoßen, man machte bewusst die hauseigenen Probleme des SV Alemannia Nackenheim zu Problemen des Gegners, in diesem Fall dem SV Wacker Burghausen. Bereits an den Tagen nach dem Achtelfinal-Rückkampf wurde in der Presse bekannt, warum sich der SV Alemannia Nackenheim mit einer derart löchrigen Aufstellung auf den Weg nach Burghausen machte: so wurde einerseits die angespannte Finanzlage der Nackenheimer als Begründung aufgeführt, andererseits die Tatsache, dass Burghausen nahezu uneinholbar in Führung lag. Wesentlich aufschlussreicher gestaltete sich hingegen ein Bericht über den Nackenheimer Team-Kapitän Kubilay Cakici, der auf Grund von weitgehenden Differenzen mit der eigenen Vorstandschaft durch sein Fernbleiben des Mannschaftskampfs stellvertretend für alle seine Mannschaftskameraden „ein Zeichen setzen“ wollte und sich so klar gegen den eigenen Vereinsvorstand positionierte. Warum sich allerdings die abwesenden Mannschaftsmitglieder dazu entschieden, explizit im Rahmen des Auswärtskampfs einen Protest zu starten, bliebt hingegen unbeantwortet, wäre doch ein eigener Heimkampf die wesentlich bessere und medienwirksamere Plattform für eine derartige Aktion gewesen.

Zusammenfassend muss festgehalten werden, dass es nach derartigen Fehltritten fast nur Verlierer gibt. Das Ringen im Allgemeinen hat durch die herausragenden Leistungen der deutschen Sportler bei den Olympischen Spielen enorm an Zuspruch gewonnen - durch derartige Aktionen verliert es in der öffentlichen Meinung hingegen enorm an Reputation und hart erarbeiteter Vorschusslorbeeren. Und die Vereine – ob auslösend oder nur beteiligt – leiden gleichermaßen am meisten: denn der Verlust an Glaubwürdigkeit gegenüber den Zuschauern ist enorm und kaum zu beseitigen. Einzig der für das Trauerspiel verantwortliche Verein kann zumindest behaupten, dass er finanzielle Mittel gespart hat – wenngleich auch auf Kosten des Ringsports.



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