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19.01.2023
 
Spitzenkampf im Halbfinale: SV Wacker Burghausen trifft auf den ASV Schorndorf
 
Von: Roman Hölzl


Während das Viertelfinale bereits einige spannende und interessante Begegnungen aufzuweisen hatte, wird es nun für die Ringer des SV Wacker Burghausen am kommenden Samstag ab 19:30 Uhr zum ersten Mal richtig ernst. Denn mit dem ASV Schorndorf wartet die nominell stärkste und am breitesten besetzte Mannschaft der gesamten Bundesliga auf den amtierenden Deutschen Mannschaftsmeister. Auf Grund der enormen Leistungsdichte beider Mannschaften sind die Vorzeichen damit klar: Jeder kleinste Fehler oder jede sportliche Überraschung könnte den Ausschlag über Sieg oder Niederlage geben.

Im Halbfinale könnte es erneut zum Weltklasse-Kampf zwischen Hetik Cabolov und Dzhabrail kommen..

Und für die Zuschauer kann ohne große hellseherische Fähigkeiten vorhergesagt werden, dass sich diese Halbfinalbegegnung zu einem der qualitativ besten Vergleiche der vergangenen Jahre entwickeln kann.

„In der Hauptrunde haben wir schon gesehen, dass wir uns gegen Burghausen nicht zu verstecken brauchen. Unsere Jungs sind jetzt heiß auf die beiden Duelle.“ Mit diesen Worten wird auf der Homepage des ASV Schorndorf deren Cheftrainer Sedat Sevsay zitiert. Diese Meinung wird von den denkbar knappen Ergebnissen aus der regulären Bundesliga-Saison gestützt, denn im Hinkampf trennten sich die beiden Spitzenteams mit 8:8, den Rückkampf entschieden die Baden-Württemberger sogar mit 18:12 für sich. Erst im Nachgang wurden beide Mannschaftskämpfe zu Gunsten des SV Wacker Burghausen gewertet: In der Vorrunde verzichtete der ASV auf die beiden angesetzten Nachholkämpfe, in der Rückrunde wurde das Ergebnis nach einem Aufstellungsfehler der Gastgeber zu Gunsten von Burghausen korrigiert. Zu derartigen Situationen wird es im Halbfinale sicherlich nicht kommen – beide Mannschaften werden in Bestbesetzung um den Finaleinzug antreten.

Im Eröffnungskampf scheint auf Burghauser Seite der Italiener Givi Davidovi gesetzt. Ob Davidovi erneut auf den Türken Engin Cetin treffen wird, den er bereits in der Bundesligarunde knapp mit 8:6 nach Punkten in Schach halten konnte, scheint zweifelhaft. Denn mit Horst Lehr verfügt der ASV Schorndorf über den aktuell stärksten Deutsche Ringer in der Klasse bis 57kg Freistil. So oder so ist ein Kampf garantiert, dessen Ausgang sich auf Messers Schneide bewegen wird. Enorme körperliche Vorteile liegen im Greco-Schwergewichtsduell auf Seiten der Gastgeber, die mit dem deutschen Kaderathleten Yello Kramer einen echten 130kg-Koloss aufbieten können. Auf Burghauser Seite werden Ramsin Azizsir oder Nikolosz Kakhelashvili – beides nominelle Ringer aus der 98kg-Klasse – versuchen müssen, die drohende Niederlage so knapp wie möglich zu halten.

Bereits im dritten Kampf des Abends folgt einer der entscheidenden Schlüsselkämpfe. Im Gefecht zwischen Fabian Schmitt und Georgios Scarpello werden die Zuschauer in der Gewichtsklasse bis 61kg gr./röm. ein Duell auf Augenhöhe erleben. Zwar setzte sich Schmitt im Rückrundenkampf in der 57kg-Klasse souverän mit 8:2 nach Punkten durch, schon schätzen die Experten die Chancen  für den ASV-Athleten in der 61kg-Klasse höher ein.

Auf eine extrem wichtige Wiederholung des Ergebnisses des Bundesligakampfs setzten die Burghauser Verantwortlichen im Halbschwergewicht, wenn in der Klasse bis 98kg Freistil zwei deutsche Spitzenringer aufeinandertreffen, die beide zu den Leistungsträgern ihrer Mannschaften zählen. So wartet auf Erik Thiele mit Ertugrul Agca ein Gegner, der zuletzt im Jahr 2019 mit seiner Bronzemedaille bei den Junioren-Weltmeisterschaften für Aufsehen sorgte. Mit 6:1 nach Punkten sicherte Thiele seinem SVW im Bundesligavergleich zwei wichtige Mannschaftspunkte, die auch im Halbfinale überaus wichtig fürs Gesamtergebnis wären.

Wenig Spekulationsrahmen sollte es in der Klasse bis 66kg Freistil geben. Auf Seiten des ASV Schorndorf sollte der Bulgare Georgi Vangelov gesetzt sein, der sich heuer schon auf eine Bronzemedaille bei den Europameisterschaften dekorieren konnte und sich am vergangenen Wochenende souverän zum bulgarischen Meister kürte. Auf Burghauser Seite hat Cheftrainer Eugen Ponomartschuk mehrere Optionen. So könnte der amtierende Europameister Ismail Muszukajev in seine angestammte Gewichtsklasse zurückkehren, alternativ stünde mit dem 19-jährigen Magomed Kartojev der amtierende bayerischer Meister bereit. Sollte Muszukajev erneut abkochen, ginge er als Favorit ins Rennen, konnte er doch Vangelov im Rahmen des Bundesligakampfs klar mit 7:2 nach Punkten besiegen.

Als zweiter Schlüsselkampf des Abends gilt der Vergleich der Gewichtsklasse bis 86kg gr./röm., in dem beide Trainer taktisch pokern können. Grundlegend sind auf beiden Seiten mehrere Aufstellungsvarianten möglich. So stehen auf Burghauser Seite mit Idris Ibaev und dem wiedergenesenen Roland Schwarz zwei deutsche Ausnahme-Spitzenringer in den Startlöchern. Die Gäste können ihrerseits mit dem amtierenden Deutschen Vizemeister Nico Brunner und dem amtierenden norwegischen U23-Weltmeister Exauce Mukubu zwei adäquat starke Top-Athleten an den Start bringen. Ein weiteres Duell auf Augenhöhe erwartet die Zuschauer in der Klasse bis 71kg gr./röm., wenn es zur Neuauflage des Duells zwischen Witalis Lazovski und dem Ukrainer mit deutschem Pass, Ruslan Kudrynets, kommt. Noch gehandicapt von einer Meniskus-Operation unterlag Lazovski in der Bundesliga-Vorrunde knapp mit 4:7 nach Punkten – nun befindet sich der Burghauser Ringer wieder in Top-Form und möchte das Ergebnis zu seinen Gunsten wenden.

Tendenziell klar scheinen die Besetzungen der Gewichtsklasse bis 75kg auszufallen. Während auf Burghauser Seite an Michael Widmayer kein Weg vorbeizuführen scheint, gilt auf Seiten des ASV Schorndorf Ibrahim Ghanem – dem Fünftplatzierten der diesjährigen Weltmeisterschaften - als gesetzt. Alternativ stünde dem ASV noch ein weiterer Ringer von Weltklasseniveau zur Verfügung: mit Iuri Lomadze, dem georgischen Vize-Europameister von 2020, verfügt Schorndorf in dieser Gewichtsklasse über ein schieres Übermaß an ringerischer Qualität, die bundesligaweit ihresgleichen sucht.

Besonderes Augenmerk werden alle Ringerfans auf die Gewichtsklassen bis 80kg und 75kg Freistil legen. Auf Burghauser Seite kommen mit Ali-Pasha Umarpashaev und Ex-Weltmeister Hetik Cabolov zwei Kandidaten zur Besetzung der beiden Freistil-Klassen in Frage. Der ASV Schorndorf hingegen kann mit Ex-Wackerianer Benjamin Sezgin, Shamil Ustaev, dem starken Rumänen Krisztian Biro sowie dem aserbaidschanischen Weltklasseringer Dzhabrail Gadzhiev gleich auf vier bärenstarke Athleten zurückgreifen, die sich alle um die Einsätze in den beiden Freistil-Gewichtsklassen bemühen. Vor allem das ringerische Spektakel in der Bundesliga-Vorrunde zwischen Burghausens Neuzugang Hetik Cabolov und dem amtierender U20 Welt- und Europameister Dzhabrail Gadzhiev wird jedem Ringerfan noch lange in Erinnerung bleiben: Damals hatte der SVW-Ringer das bessere Ende für sich und setzte sich nach einem atemberaubenden Kampf mit 11:8 nach Punkten durch.

„Beide Mannschaften werden am Samstag alles dafür tun, um am Ende den Sieg davon zu tragen. Wir wollen uns am Samstag zumindest ein kleines Punktepolster für den Rückkampf erarbeiten, in dem der ASV nochmals stärker aufstellen kann als im Hinkampf am Samstag.“, so Burghausens Cheftrainer Eugen Ponomartschuk, der sich und seine Mannschaft auf einen denkbar knappen und spannenden Kampfabend einstimmt: „Beim Kampf zwischen unserem SVW und dem ASV Schorndorf werden am Ende Nuancen und die Tagesform entscheiden, wenn es um Sieg und Niederlage geht. Jeder Sportler wird sein Bestes geben müssen, wenn wir die Matte als Sieger verlassen möchten.“



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