Von: Roman Hölzl Vielen Ringerfans der Region wird der Vorrundenkampf zwischen den Ringern des SV Wacker Burghausen und des ASV Schorndorf als qualitativ bester Kampf aller Zeiten langfristig in Erinnerung bleiben. Nun steht im Rahmen des 12. Kampftags der Bundesliga Ost der mit Spannung erwartete Rückkampf in Schorndorf an, bei dem in Folge des Stilartenwechsels erneut eine Vielzahl an hochklassigen Einzelbegegnungen auf die Zuschauer warten. Man darf gespannt sein, welche Mannschaften die beiden Trainer ins Rennen schicken werden. ![]() Christopher Kraemer wird beim Kampf in Schorndorf einen der Schlüsselkämpfe in der 66kg-Klasse bestreiten. Gleich im Auftaktkampf darf man im Greco-Fliegengewicht ob der auflaufenden Sportler gespannt sein, denn auf beiden Seiten scheinen die Voraussetzungen nicht optimal zu sein. So fiel Burghausens Fabian Schmitt beim letzten Heimkampf krankheitsbedingt aus. Auf Seiten der Schorndorfer kassierte Ahmed Alfaraj die Gelb/Rote Karte, sodass er gegen Burghausen definitiv nicht zur Verfügung stehen wird. Alternativ kann Schorndorf natürlich noch auf den aserbaidschanischen Weltmeister und Ausnahmeringer Eldaniz Azizli zurückgreifen, der aber vermutlich in Folge der Teilnahme bei den Militärweltmeisterschaften verhindert sein dürfte, die heuer in der aserbaidschanischen Hauptstadt Baku ausgetragen werden. Im Limit bis 130kg Freistil scheint zumindest auf Burghauser Seite der Einsatz von Erik Thiele fix, während die Gastgeber mit dem Iraner Mohsen Siyar oder dem deutschen Spitzenringer Ertugrul Agca zwei potenzielle Gegner zur Auswahl haben. Nachdem Thiele Agca in der Vorrunde klar mit 7:0 bezwingen konnte, rechnet man auf Burghauser Seite tendenziell mit einem Einsatz des stärker einzuschätzenden Siyars. Ob sich Schorndorf in der Klasse bis 61kg Freistil trauen wird, den bulgarischen EM-Dritten Georgi Vangelov gegen Burghausens Dreifach-Europameister Arsen Harutyunyan ins Rennen zu schicken, darf stark angezweifelt werden. Mit Burak Demir stünde alternativ ein deutscher Ringer zur Auswahl. Ein besonderer Kampf wartet auf die Zuschauer im Greco-Halbschwergewicht, sollte es in der 98kg-Klasse zum Duell zweier Neuzugänge zwischen Felix Baldauf und Lucas Lazogianis kommen. Besonders brisant: Felix Baldauf wechselte vor der Saison von Schorndorf an die Salzach, sodass seine Rückkehr an die Schorndorfer Grauhalde unter besonderen Vorzeichen steht. Im letzten Kampf vor der Pause soll Burghausens Christopher Kraemer für einen wichtigen Sieg in der Klasse bis 66kg gr./röm. sorgen, wenngleich Schorndorf mit dem Rumänen Razvan Arnaut einen bärenstarken Gegner aufbieten kann, der Kraemer letzte Saison besiegen konnte. Als einer der entscheidenden Schlüsselkämpfe wurde im Vorfeld der Kampf der Gewichtsklasse bis 86kg Freistil ausgemacht, in der Burghausens deutscher Meister Eduard Tatarinov gesetzt ist. Er wird sich tendenziell mit dem starken Franzosen Akhmed Aibuev oder dem deutschen Spitzenringer Osman-Kubilay Cakici messen müssen. In beiden möglichen Konstellationen wird Tatarinov eine Spitzenleistung abrufen müssen, um gegen seine Kontrahenten bestehen zu können. Zu einem Kampf auf internationalem Spitzenniveau kann es in der Klasse bis 71kg Freistil kommen, sollte Burghausens Weltmeister Iszmail Muszukajev auf Schorndorfs Albaner Islam Dudaev treffen, der als EM-Bronzemedaillist des Jahres 2022 in der laufenden Saison noch ungeschlagen ist. Das letzte Duell zwischen Muszukajev und Dudaev entschied der Ungar in Burghauser Diensten bei den Europameisterschaften 2022 mit einem glasklaren 10:0 Überlegenheitssieg für sich. Ein besonderer Kampf wartet in jedem Fall auf Idris Ibaev, der im Limit bis 80kg gr./röm. auf einen der vielen Top-Athleten der Gastgeber treffen wird. Einzig die Frage bleibt offen: wen wird Schorndorfs Trainer Sevsay Sedat ins Rennen schicken? Zur Auswahl stehen einerseits der Norweger Exauce Mukubu und der Franzose Johnny Bur, zuletzt gingen der im 75kg-Limit beheimatete Georgier Iuri Lomadze bzw. der deutsche Freistiler Babajan Ahmadi auf die Matte. Einer der wenigen sich klar abzeichnenden Mattenduelle bahnt sich in der Klasse bis 75kg gr./röm. an, wenn Michael Widmayer auf Ruslan Kudrynets treffen wird, der in der Rückrunde konstant auf Schorndorfer Seite eingesetzt wurde. Alternativ könnte Schorndorf wie schon im Hinrundenkampf den französischen Weltmeister Ibrahim Ghanem aufbieten, dem jedoch gegen Widmayer seiner Zeit nur ein schmeichelhafter 5:3 Punktsieg gelang. Im abschließenden Freistil-Fight des 75kg-Limits darf man hingegen auf beiden Seiten gespannt sein, welche Athleten sich zum Kampf stellen werden. So kann auf Burghauser Seite entweder Iszmail Muszukajev eine Klasse aufrücken oder aber Ali-Pasha Umarpashaev nimmt seinen angestammten Platz im Burghauser Team ein. Der ASV Schorndorf setzte zuletzt auf den starken deutschen Shamil Ustaev, der qualitativ durchaus im Stande ist, gegen die beiden Burghauser Spitzenringer mitzuhalten. Schlussendlich wird wie bereits im Hinkampf der Aufstellungspoker beider Trainer mitentscheidend über Sieg oder Niederlage sein. Bereits am Freitag haben die Burghauser Nachwuchsringer im Rahmen der Grenzlandliga ihren Heimkampf gegen das Team des TV Traunstein. Der Vergleich in der Vorrunde ging knapp mit 24:16 an die Burghauser Mannschaft, die allerdings mit dem Ausfall von Sultan Muhametow signifikant geschwächt in den vorletzten Kampf der Grenzlandliga gehen wird. Anpfiff ist um 18:30 Uhr in der alt-ehrwürdigen Lirkhalle. Für die Burghauser „Zwoate“ steht am kommenden Wochenende ein Doppelkampftag auf dem Plan. Am Samstag wartet der Auswärtskampf beim Tabellennachbarn TSV Burgebrach auf das von Konstantin Kainhuber betreute Team. Am untypischen Sonntag will die Burghauser Oberligamannschaft zum Heimkampf dem Tabellenführer TSV Westendorf ein Bein stellen. Bei freiem Eintritt beginnt der Kampf um 19:30 Uhr in der Burghauser Sportparkhalle. Links: Verwandte News: Dateien: |
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