Von: Roman Hölzl Den letzten wichtigen Schritt in den diesjährigen Personalplanungen vermeldeten nun die Verantwortlichen der Burghauser Ringer: Mit der Vertragsverlängerung des Mittelgewichtlers Michael Widmayer konnten die Burghauser Ringer die letzte wichtige Personalie klären und setzten damit das letzte Mosaiksteinchen, bevor es im September in der Bundesliga wieder ernst wird. Widmayer zählt seit vielen Jahren zum Kern der Burghauser Bundesligamannschaft und zu den absoluten Lieblingen der Burghauser Ringerfans, die sich damit auch in der kommenden Saison an den Ringkünsten der Kämpfernatur erfreuen können. Unbestritten ist, dass Michael Widmayer ein echtes „Mentalitäts-Monster“ ist und sich niemals mit weniger als 110% Einsatz zufriedengibt. Dies hat der Baden-Württemberger in den vergangenen Jahren auf und auch abseits der Matte eindrucksvoll bewiesen. Denn in den vergangenen Jahren war Widmayer, der sich auf Grund seiner offensiven Ringweise in die Herzen des Burghauser Publikums gekämpft hat, immer wieder mit Situationen konfrontiert, bei denen manch anderer Sportler längst die Flinte ins Korn geworfen hätte. Im Januar 2020 musste er sich nach einer schweren Schulterverletzung einer Operation unterziehen, die eine langwierige Reha zur Folge hatte. 2021 folgte seine beeindruckende Rückkehr auf die internationale Bühne: Bei den Europameisterschaften präsentierte sich Widmayer in absoluter Top-Verfassung und schrammte mit seinem fünften Platz nur knapp an Bronze vorbei. Dann folgte der nächste Rückschlag: Im weiteren Laufe des Jahres sah sich Widmayer mit immer schlimmer werdenden Schmerzen im Nacken- und Schulterbereich konfrontiert, die von keinem Arzt dauerhaft gelindert werden konnten. Erst nach zwei zermürbenden Jahren konnten diese Schmerzen als Autoimmunerkrankung diagnostiziert und entsprechend behandelt werden. Doch auch aus dieser Leidenszeit kämpfte sich Widmayer wieder empor und feierte 2022 sein vielumjubeltes Bundesliga-Comeback. Seitdem lag sein Fokus auf seinem nächsten großen Ziel: der Qualifikation zu den Olympischen Spielen, die im Sommer in Paris abgehalten werden. Bei den Weltmeisterschaften 2023 und den diesjährigen Europameisterschaften ging Widmayer im Limit bis 72kg auf die Matte. Da seine „Wohlfühlgewichtsklasse“ jedoch zu den nicht-olympischen Gewichtsklassen zählt, kam für Widmayer und nur eine Alternative in Frage: das Abtrainieren auf die 67kg-Klasse. Dass dies für den 1,78m großen Modellathleten, der bei einem Normalgewicht von 74kg nur einen Körperfettanteil von rund 7% aufweist, eine enorme Herausforderung darstellen würde, erklärt sich quasi von selbst. Doch auch dieses Martyrium überstand Widmayer mit Bravour und ging folglich beim ersten Olympia-Qualifikationsturnier in Baku (Aserbaidschan) im 67kg-Limit auf die Matte, um sich seinen Traum von den Olympischen Spielen zu erfüllen. Doch am Ende war bereits nach dem ersten Kampf für Widmayer sein Kindheitstraum geplatzt – vor allem im zweiten Kampfabschnitt machte sich das enorme Abtrainieren zusehends bemerkbar, da Widmayer schlussendlich die Kraft fehlte, um seinen gewohnt körperlichen Kampfstil durchzuziehen. „Wenngleich es mit seiner angestrebter Olympia-Qualifikation nicht geklappt hat, ist Michael ein Paradebeispiel dafür, was man alles durch einen eisernen Willen erreichen kann. Wir sind froh, ihn in unseren Reihen zu wissen – denn auf ihn ist einfach immer Verlass. Auf und neben der Matte. “, weiß Burghausens sportlicher Leiter Matthias Maasch zu berichten. Mit der erfolgreichen Vertragsverlängerung von Michael Widmayer gelten die Personalplanungen des amtierenden Deutschen Mannschaftsmeisters als weitestgehend abgeschlossen. Man darf aber gespannt sein, ob die sportliche Leitung der Burghauser Ringer doch noch die ein oder andere Überraschung aus dem Ärmel zieht, bevor im September die neue Mannschaftsrunde in der Bundesliga beginnt. Links: Verwandte News: Dateien: |
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