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13.05.2024
 
Auf dem Weg nach Paris: Erik Thiele löst Ticket zu den Olympischen Spielen
 
Von: Roman Hölzl


Was für eine herausragende Leistung! Erik Thiele nutzte beim Welt-Olympia-Qualifikationsturnier in Istanbul seine letzte Chance, noch auf den Zug nach Paris mit aufzuspringen. Nach beeindruckenden Leistungen gewann der Halbschwergewichtler das Turnier und löste nach drei Siegen in Folge als einziger deutscher Freistilringer das Ticket zu den Olympischen Spielen. Für die weiteren Starter aus dem Burghauser Bundesligakader blieb jedoch der Traum von der Teilnahme an den Olympischen Spielen unerfüllt.

Erik Thiele qualifizierte sich für die Teilnahme an den Olympischen Spielen in Paris!

Oftmals spricht man vom Glück des Tüchtigen, das Erik Thiele im Rahmen des Welt-Olympia-Qualifikationsturnier für sich beanspruchte. Denn, nachdem Thiele in den vergangenen Jahren immer wieder durch unfassbares Pech an Medaillen bei Welt- und Europameisterschaften vorbeischrammte, wandte sich nun endlich das Blatt zu seinen Gunsten. Der an Nummer 1 gesetzte Deutsche, der bereits seit der Saison 2017 zum festen Kern des Burghauser Bundesligakaders zählt, traf im Achtelfinale der Gewichtsklasse bis 97kg auf den starken Nord-Mazedonier Magomedgadji Nurov, den er bei den diesjährigen Europameisterschaften bereits knapp besiegen konnte. Dieses Mal lief hingegen alles gegen Thiele: wenige Sekunden vor Kampfende lag Thiele mit 1:1 auf Grund der zuletzt erzielten Wertung seines Gegners in Rückstand, bevor sich Nurov in der letzten Sekunde der Kampfzeit zu einem vollkommen unnötigen Schlag gegen Thiele hinreißen ließ, der vom Kampfgericht mit einer Verwarnung und dem entscheidenden Punkt zu Thieles Sieg sanktioniert wurde. Nicht weniger spannend und dramatisch verlief der folgende Viertelfinalkampf, in dem Thiele auf den hochgehandelten Usbeken Magomed Ibragimov traf, der in seiner langjährigen Karriere bereits auf eine Bronzemedaille bei den Olympischen Spielen im Jahr 2016 in Rio de Janeiro zurückblicken kann. Wiederum entwickelte sich ein Kampfverlauf, in dem bis zuletzt nichts auf einen Sieg Thieles hindeutete. Nach einem 0:1 Rückstand zur Pause baute der Usbeke seinen Vorsprung in der zweiten Runde noch auf 2:0 aus. Doch auch in dieser Situation bewies Thiele, dass es sich lohnt, bis zum Ende alles zu geben: mit dem Mute der Verzweiflung griff Thiele vier Sekunden vor Kampfende nochmals ungestüm an, brachte seinen bis dahin absolut stabil verteidigenden Gegner damit vollkommen aus dem Konzept und drehte ihn Bruchteile einer Sekunde vor Kampfende noch einmal um seine Längsachse. Damit glich er zum 2:2 aus und sicherte sich den kaum noch für möglich gehaltenen Halbfinaleinzug. Dort traf er im entscheidenden Kampf um das Ticket nach Paris auf den jungen Moldawier Radu Lefter. Entgegen der beiden vorangegangenen Mattengefechte entwickelte sich ein Duell, in dem Thiele von der ersten Minute an am Drücker war. Wenngleich sein Gegner immer wieder mit impulsiven Angriffsversuchen versuchte, Thiele zu Boden zu bringen, besann sich dieser auf seine Defensivstärke. In den entscheidenden Situationen stach Thiele dann zu und beförderte seinen Gegner dreimal aus der Ringfläche, was jeweils mit einem Wertungspunkt belohnt wurde. Am Ende ließ er die letzten Sekunden souverän von der Uhr laufen um mit einem 3:0 Punktsieg die Qualifikation zu den Olympischen Spielen einzufahren.

Im Limit bis 57kg mit Vladimir Egorov ein weiterer Starter aus dem Burghauser Bundesliga-Team an den Start. Nach zwei ungefährdeten Siegen gegen den Venezolaner Pedro Jesus Mejias Rodriguez und den Schweizer Thomas Epp fand er im Viertelfinale in dem US-Amerikaner Spencer Lee seinen Meister, dem er glatt mit 2:12 unterlag. In der Hoffnungsrunde traf Egorov auf den Chinesen Wanhao Zou, gegen den er am Ende chancenlos war. Mit 0:7 unterlag Egorov gegen den späteren Olympia-Qualifikanten klar.

Zelimkhan Khadjiev vertrat die Farben Frankreichs in der Gewichtsklasse bis 74kg, in der er zum Auftakt auf den bundesligaerfahrenen Ungarn Murad Kuramagomedov traf. Nach einem blitzschnellen Konter legte Khadjiev seinen verdutzten Gegner noch in der ersten Runde auf beide Schultern. Im Viertelfinale traf er anschließend auf den Tadschiken Viktor Rassadin, der im weiteren Turnierverlauf die Olympia-Qualifikationsturnier erreichen sollte. Nach einem engen und unfassbar spannenden Kampf musste sich Khadjiev am Ende knapp mit 5:6 nach Punkten geschlagen geben. Auch für ihn bot sich aber noch die Chance, über die Hoffnungsrunde das Ticket nach Paris zu lösen. Doch gegen den Kasachen Nurkozha Kaipanov gab es für Khadjiev keine Chance, in die entscheidenden Kämpfe einzugreifen. Mit 0:11 verabschiedete sich der erfahrene Franzose aus den Turniergeschehen. Für Burghausens spanischen Neuzugang Mohammad Mottaghinia hingegen sollte das Turnier im Achtelfinale enden, in dem er dem türkischen Altmeister Soner Demirtas mit 2:5 nach Punkten unterlag. Mottaghinia verpasste allerdings bereits das erste Qualifikationsturnier in Folge einer Schulterverletzung, sodass er sich auch auf das Welt-Olympia-Qualifikationsturnier nicht optimal hat vorbereiten können.

Auch für die weiteren deutschen Freistilringer endete das Olympia-Qualifikationsturnier spätestens im Viertelfinale. So unterlag Horst Lehr in der Klasse bis 57kg im Viertelfinale dem Nord-Koreaner Chongsong Han vorzeitig mit 4:16. In der Klasse bis 65kg war für Andre Clarke bereits in der Qualifikationsrunde Schluss – mit 3:9 unterlag er dem Kasachen Adlan Askarov klar. Auch Shamil Ustaev kam in der 74kg-Klasse nicht über die Qualifikationsrunde hinaus: gegen den Armenier Hrayr Alikhanyan kassierte er eine deutliche 0:7 Niederlage. Las Schäfle kämpfte sich mit ansprechenden Leistungen im Limit bis 86kg bis ins Viertelfinale vor. Dort war für ihn nach seiner 2:7 Punktniederlage gegen den Georgier Vladimeri Gamkrelidze das Turnierende erreicht. Vollkommen chancenlos war im Schwergewicht Gennadij Cudinovic, der nach einer 0:11 Niederlage gegen den Armenier Lyova Gevorgyan schon nach seinem ersten Kampf die Segel streichen musste.

Bei den Damen erfüllte sich Anastasia Blayvas in der Gewichtsklasse bis 50kg ihren Traum von den Olympischen Spielen: Nach einem klaren 6:1 Erfolg im entscheidenden Halbfinalkampf gegen die Nigerianerin Miesinnei Mercy Genesis konnte das Deutsche Team das dritte Quotenticket bei den Damen ausgiebig feiern!



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