Von: Roman Hölzl Die Zuschauer in der gut besuchten Sportparkhalle staunten nicht schlecht, als auf der Anzeigetafel im Rahmen der Burghauser Teamvorstellung ein gänzlich neuer Name auftauchte, den bisher niemand auf dem Schirm hatte – David Baev, den Weltmeister des Jahres 2019. Und Baev feierte bei seinem Bundesligadebüt einen Einstand nach Maß: Im Limit bis 80kg Freistil fegte er seinen Gegner Marcel Berger trotz eines erheblichen Gewichtsnachteils förmlich von der Matte. Am Ende blieb nur die Frage offen: Wie konnte sich der amtierende deutsche Mannschaftsmeister die Dienste des Ausnahmeringers mitten in der laufenden Saison sichern? Auf diese Frage gibt es eine einfache Antwort. David Baev wurde regulär im Wechselfenster verpflichtet, das bis Ende Mai geöffnet war. Doch warum hielten die Burghauser Ringer den Transfer des Weltklasse-Freistilringers derart lange unter Verschluss? Auch diese Frage lässt sich einfach beantworten, wie Burghausens Sportlicher Leiter Matthias Maasch zu berichten weiß: „David Baev war für uns ein absoluter Wunschkandidat, da er in den Gewichtsklassen bis 71kg, 75kg und 80kg überaus flexibel eingesetzt werden kann. Wir waren uns aber im Klaren, dass seine Verpflichtung mit einem hohen bürokratischen Aufwand und auch einem gewissen Risiko einhergehen würde. Wir haben uns daher bewusst dagegen entschieden, ihn bereits vor der Saison als Neuzugang bekanntzugeben, da bis letzte Woche offen war, ob er überhaupt für Burghausen auflaufen darf. Jetzt sind wir wirklich froh und erleichtert, dass alle Formalitäten erledigt sind und wir David im Burghauser Team begrüßen durften.“ Mit der Vertragsunterzeichnung von David Baev gelang den Burghauser Schwerathleten ein weiterer Transfer-Coup. Freistilspezialist David Baev stammt aus Vladikavkaz, der Hauptstadt der russischen Republik Nordossetien-Alania - einer absoluten Ringer-Hochburg im Süd-Westen Russlands. Trotz seiner erst 26 Jahren kann er bereits auf eine beeindruckende Karriere zurückblicken: Schon in der Altersklasse der Kadetten und Junioren machte der Vollblut-Ringer mit zwei Weltmeister- und einem Europameistertitel eindrucksvoll auf sein ringerisches Talent aufmerksam. In der Altersklasse der U23 schrammte Baev im Jahr 2018 hauchdünn am Weltmeistertitel vorbei und belegte seinerzeit den Silberrang. Seinen bislang größten Coup landete David Baev im Jahr 2019, in dem er sich zum Weltmeister der Senioren in der Gewichtsklasse bis 70kg Freistil krönte. In den folgenden Jahren wurde es ruhiger um ihn, nachdem er bei den russischen Meisterschaften des Jahre 2020 gegen Chermen Valiev - ein weiterer Neuzugang der Burghauser Ringer - unterlag und ins zweite Glied zurückrutschte. Im folgenden Jahr startete Baev in der russischen WLR Pro League, in der er immer wieder seine Gegner mit seinen blitzschnellen Beinangriffen niederringen und am Ende den zweiten Platz belegen konnte. David Baev wird beim SV Wacker Burghausen in der kommenden Bundesligasaison in den Gewichtsklassen bis 71kg bzw. bis 75kg zum Einsatz kommen, aber auch vereinzelte Kämpfe im 80kg-Limit sind nicht ausgeschlossen. Durch die Verpflichtung von David Baev gelang es der sportlichen Leitung der Burghauser Ringer, für die laufende Saison etwas mehr Breite in den Mannschaftskader zu bringen. Da er nur fünf Punkte im Punktesystem der Bundesliga mit sich bringt, kann Wacker-Cheftrainer Eugen Ponomartschuk nun einerseits besser auf mögliche Verletzungen von Athleten reagieren und wird andererseits zukünftig im Hinblick auf die Mannschaftsaufstellung für die Gegner weniger ausrechenbar sein. Den Kontakt zu David Baev konnte Burghausens Cheftrainer Eugen Ponomartschuk dank seiner hervorragenden Verbindungen herstellen. Nach einem kurzen Gespräch waren beide schnell auf einer Wellenlänge, sodass die Vertragsunterzeichnung am Ende nur noch reine Formsache war. Baev, den man als waschechten Profi-Ringer bezeichnen kann, wird somit in der anstehenden Saison zum ersten Mal Bundesliga-Luft schnuppern. Die Burghauser Ringerfans dürfen sich in jedem Fall auf einen brillanten Freistil-Techniker freuen, der in der Bundesliga keinen Gegner zu fürchten braucht. Links: Verwandte News: Dateien: |
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