Seiner haushohen Favoritenrolle vollauf gerecht wurde Ringer Erstligist Wacker Burghausen beim 29:8 auf eigener Matte über den SV Johannis Nürnberg. Der Sieg der überlegenen Wacker Formation über den bayerischen Rivalen, der nur deutsche Ringer aufbot, hätte gar noch höher ausfallen können. Die Gastgeber Miroslav Geshev und Ville Lehmusvirta aber agierten äußerst schwach bzw. unglücklich und zeichneten somit für sieben der acht Gästepunkte verantwortlich. Der Bulgare Geshev, der im zweiten Jahr für den SVW auf der Matte steht, hatte im Freistil Mittelgewicht dem taktisch sehr klug kämpfenden Konstantin Völk nichts entgegen zu setzen und unterlag mit 0:3 Runden. Neuwackerianer Lehmusvirta avancierte zum großen Pechvogel. Gegen den starken Gästeringer Sebastian Krieger präsentierte sich der Finne zunächst enorm verbessert und konnte im klassischen Weltergewicht bereits die ersten beiden Durchgänge zu seinen Gunsten verbuchen. Der erste Erfolg auf heimischer Matte schien sehr nahe, als der SVW´ler im dritten Abschnitt eine unverständliche Aktion startete bei der er sich auf den Schultern wiederfand. Ansonsten konnten die überforderten Nürnberger nur noch einen weiteren Zähler ihrem Konto gutschreiben. Der Jugendliche Marc Pöhlmann holte sich im Auftaktgefecht (55 kg) die erste Runde gegen den 18-jährigen Andreas Maier. Der bis dato sieglose Wackerianer diktierte aber anschließend das Mattengeschehen und feierte einen 3:1 Erfolg. Da Burghausens Schwergewicht Theodoros Tounousidis anschließend die Zähler kampflos einstrich, wurden die Kräfteverhältnisse schon frühzeitig offensichtlich. Es herrschte dennoch eine tolle Stimmung unter den 500 Zuschauern in der Sportparkhalle. Maßgeblichen Anteil daran hatten Christoph Scherr, Matthias Maasch und Gergely Kiss, die in der Publikumsgunst ganz oben standen. Die Klassikspezialisten Scherr (60 kg) und Maasch (66 kg) hatten zwar mit Tim Schleicher und Marco Greifelt absolute Leistungsträger der Franken zum Gegner, sammelten aber mit ihrer Spezialtechnik, dem Durchdreher, eifrig Punkte und siegten letztendlich mittels Technischer Überlegenheit. Gleiches, aber in noch kürzerer Zeit gelang dem wendigen, ungarischen Neuzugang Kiss im Halbschwergewicht gegen Fabian Appel. Der Neuwackerianer Ivan Deliverski agierte in den ersten beiden Abschnitten des Weltergewichtes noch ein wenig verhalten. In Runde drei aber forcierte der Freistilspezialist die Schlagzahl und legte seinen Widersacher Christian Graupeter auf die Schultern. Überraschend schwer taten sich zwei der bislang verlässlichsten Akteure der Gastgeber. Letztendlich hielten sich aber auch Nikolay Kurtev im freien Stil der 66 kg Klasse und Eugen Ponomartschuk im klassischen Mittelgewicht mit hart erkämpften 3:0 Rundenerfolgen über Mario Besold und Andreas Dehler schadlos.
Das ungleiche Mannschaftsduell machte aber auch eines ganz deutlich. Ohne ausländische Verstärkungen ist eine Topplatzierung in der Deutschen Bundesliga derzeit einfach nicht möglich. Trotz des klaren Erfolges muss sich das Team von Chefcoach Michael Pronold nach Abschluss der Vorrunde mit Rang vier im Achterfeld zufrieden geben. Da aber sowohl der punktgleiche Dritte SC Anger, als auch der Zweite SVS Hallbergmoos und Tabellenführer KSV Aalen in der Rückrunde in der Sportparkhalle antreten, ist aus Wacker-Sicht eine spannende zweite Saisonhälfte vorprogrammiert.
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