Einen unterhaltsamen Ringerabend erlebten die 550 Zuschauer in der Sportparkhalle beim 27:12 Sieg der Wackerianer im Achtelfinal-Rückkampf gegen den KSK Konkordia Neuss. Trotz der aussichtslosen Situation die sich für die Gäste nach dem Hinrundenkampf vor acht Tagen (8:26 Schlappe) darstellte, erschien der Kraftsportklub mit einer vernünftigen Truppe in der Salzachstadt. Überraschenderweise mussten die Schützlinge von SVW-Coach Michael Pronold auf heimischer Matte gar um vier Punkte mehr abgeben als auf fremden Terrain. „Wir haben heute sehenswerten Ringersport gesehen, was auch in der tollen Stimmung unserer Fans zum Ausdruck kam", so Pronold.
Der Übungsleiter verweist dabei in erster Linie auf das Wiederholungsmatch in der 66 kg Freistilkategorie zwischen Nikolay Kurtev und dem Deutschen Meister Samet Dülger. Der 19-jährige KSK-Athlet stellte sich nach seiner Technischen Unterlegenheit in der Vorrunde diesmal wesentlich besser auf den in Burghauser Diensten stehenden Bulgaren ein und verlangte dem Hausherrn über die volle Distanz von fünf Runden alles ab.
Mit einem Kraftakt Sekunden vor Ende der Partie stellte der zu den Burghauser Publikumslieblingen zählende Kurtev den 3:2 Erfolg sicher. Ähnlich spannend verliefen fast alle weiteren Freistilgefechte, während alle im klassischen Stil ausgetragenen Begegnungen sehr eindeutig endeten. Da der Kraftsportklub in der 55 kg-Klasse keinen Kontrahenten für Andreas Maier stellen konnte, bestritt SVW-Schwergewicht David Otiashvili den Auftaktkampf, Der georgische Freistilspezialist wurde gleich zu Beginn des Duells vom bärenstarken Dirk Winterfeldt überrascht und musste den ersten Durchgang abschreiben.
Im weiteren Verlauf des von beiden Seiten offensiv geführten Fights gewann der Wackerianer immer mehr an Sicherheit und siegte schließlich mit 3:1 Runden. Sehr kurzfristig wurde Christoph Scherr für den erkrankten Konstantin Niobutow in der 60 kg Klasse aufgeboten. Dem ehrgeizigen SVW-Neuzugang wurde damit kein großer Gefallen getan, denn erstens hatte er keine Zeit mehr das Gewichtslimit zu erreichen und zweitens konnte er im ungeliebten freien Stil dem Spezialisten Mimoun Touba lediglich eine Runde abluchsen (Kampfwertung 0:4).
Knapp aber sicher behielt im anschließenden Halbschwergewicht Theodoros Tonousidis in drei Abschnitten die Oberhand über den 33-jährigen, ehemaligen Junioren-Weltmeister Jackson Vaillant. Im letzten Kampf vor der Pause erteilte Wacker-Eigengewächs Matthias Maasch seinem Gegenüber, Michael Efremov, im klassischen Leichtgewicht Flugstunden. Die Abwehrversuche des KSK-Akteurs ahndete Mattenleiter Bernd Vollmer mit Verwarnungen, weshalb die Partie bereits im zweiten Durchgang beendet wurde. Harte Arbeit hatte Miroslav Geshev, der im zweiten Jahr für die Salzachstädter auf der Matte steht, zum Auftakt der zweiten Hälfe zu verrichten.
Der Mittelgewichts-Freistiler musste seine ganze Klasse aufbieten um den 20 Jahre alten Patrick Loes, Fünfter der Junioren-EM, in 3:1 Runden in Schach zu halten. Fast ein wenig Leid tun konnte einem Sergej Lupin, der Widersacher von Eugen Ponomartschuk im klassischen Mittelgewicht. Der Burghauser Lokalmatador ging mit dem KSK-Ersatzmann hart zur Sache und so war es nicht verwunderlich, dass bei der Schulterniederlage im dritten Durchgang kaum mehr Gegenwehr erfolgte. Im ersten Aufeinandertreffen mit Israfil Duman konnte Weltergewichtsklassiker Florian Mayerhofer die Niederlage noch in Grenzen halten, dieses Mal aber setzte sich der Gast mittels Technischer Überlegenheit durch. In der abschließenden 74 kg – Freistil Kategorie mochte es der 36 Jahre alte Pole Lucjan Gralak nicht wahrhaben, dass der wendige Ivan Deliverski immer einen Schritt voraus war. Der Bulgare, der sich laut Trainer Pronold als größte Überraschung der Saison herausstellte, triumphierte somit in 3:0 Runden.
Die Achtelfinalbegegnungen sind somit Geschichte und die ganze Konzentration gilt nun dem Viertelfinale, wo die Burghauser mit dem SV Germania Weingarten, dem Vizemeister der Bundesliga Mitte, ein ganz anderes Kaliber erwartet. Überraschungen blieben im Achtelfinale der Play-offs weitgehend aus, denn fast alle Favoriten setzten sich klar durch. Mit dem Ausscheiden des Lokalrivalen SC Anger gegen die Vertretung von Mömbris-Königshofen war jedoch nicht zu rechnen, so die Kenner der Szene.
Ergebnisse der Achtelfinalrückkämpfe (fettgedruckte Mannschaften im Viertelfinale):
TSV Berlin - SV Siegfried Hallbergmoos 19 : 21 KSV Witten 07 - KFC Leipzig 24 : 14 KSV AE Köllerbach - RKG Freiburg 2000 27 : 7 KSV Aalen 05 - KG Frankfurt/Eisenh. 32 : 5 SC Anger - RWG Mömbris-Königshofen 21 : 18 1. Luckenwalder SC - KG Dewangen/Fachsenf. 26 : 9 SV Germania Weingarten - ASV Hof 27 : 10 SVW Burghausen - KSK Konk. Neuss 27 : 12 Links: Verwandte News: Dateien: |
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