Von: Martina Kastner „Mein erster Eindruck von Burghausen ist durchaus positiv.", so Siegfried Seibold der seit März im Amt des Burghauser Ringertrainers tätig ist. Sein Verhältnis zur Vorstandschaft bezeichnet er als hervorragend und auch die Zusammenarbeit mit seinem Co-Trainer Alexander Schrader funktioniert immer besser. Seibold wurde als Wunschkandidat für die Nachfolge des erfolgreichen Trainers Michael Pronold gehandelt. Schrader begründet das so: „Sigi arbeitet mit System und ist mental sehr stark, das kann für das Team von großem Nutzen sein." Von seinem Schützling Matthias Maasch werden dem Reichenhaller Schulhausmeister die positiven Eigenschaften „zielstrebig" und „ehrgeizig" attestiert. Dass er als „harter Hund" gilt, ist im Burghauser Lager ebenfalls bekannt. Seibold, dessen ringerisches Vorbild Manfred Schöndorfer vom AC Bad Reichenhall ist, beherrscht es die Ringer mit seinem Zusammenspiel aus klaren Ansagen und lockeren Sprüchen zu motivieren. .
Auf die Frage nach seinen Schwächen antwortet der engagierte Chef-Coach betont lässig und mit einem Augenzwinkern: „Ich bin zu gut für diese Welt." Zu den Ringern hat er ein gutes Verhältnis, gewisse Grenzen sollten seiner Meinung nach aber nicht überschritten werden. Das derzeitige Problem des 48-Jährigen, die mangelnde Trainingsbeteiligung, möchte er mithilfe von Anwesenheitslisten und strukturierten Trainingsplänen baldmöglichst besser in den Griff bekommen. Junge Talente seien laut Seibold genügend vorhanden, sie müssten aber regelmäßiger beim Training erscheinen. Die Entwicklung von Mohamed Soltani, der seine Einstellung offensichtlich verbessert hat, bezeichnet der Hobby-Mountainbiker dagegen als sehr positiv. Dreimal pro Woche findet das knapp zweistündige Training in der Lirkhalle statt. .
Um bis zum Anfang der Saison, die am 13. September mit einem Auswärtskampf gegen den KSV Aalen beginnt, in guter Verfassung zu sein, hat der Olympiateilnehmer von 1984 einen Jahresplan ausgearbeitet. Dieser beinhaltet neben Muskelaufbau auch Schnellkrafttraining, das Üben von allgemeinen sowie speziellen Techniken, Ausdauer- und Mattentraining. In den letzten Wochen vor Saisonbeginn stehen dann vermehrt Trainingskämpfe und Erholung auf dem Programm. „Um erfolgreich zu sein, muss man alle Griffe so lange üben bis sie automatisiert sind.", meint der dreifache Familienvater. Seibold selbst trainiert jeden Tag. Neben Krafttraining zählen auch Radfahren, Bergwandern und Fußballspielen zu seinen Hobbys. „Ich muss körperlich fit bleiben, schließlich habe ich eine Vorbildfunktion.", so Siegfried Seibold, der mit einer Sportlehrerin verheiratet ist. .
Aus Sicht des Trainers stehen die Chancen der Wacker-Staffel für die vierte Saison im Oberhaus trotz der starken Konkurrenz sehr gut. „Die Erste Liga ist brutal hart und es wird viel Arbeit auf uns zukommen, aber ich glaube, dass man mit dieser Mannschaft einiges erreichen kann.", freut sich Seibold auf die Herausforderung. Um erfolgreich zu sein, möchte das Motivationstalent auch neue Methoden wie beispielsweise die Videoanalyse mit einbringen. . .
Mit acht Jahren hat Siegfried Seibold beim AC Bad Reichenhall mit dem Ringen begonnen, da die Mehrzahl seiner Freunde ebenfalls der Ringerabteilung beitrat. Damals ahnte noch niemand, wie erfolgreich sich seine sportliche Karriere einmal gestalten wird. Nach seiner Zeit in Reichenhall stand der Klassikspezialist für den SV Siegfried Hallbergmoos, den TSV Trostberg und während seiner Zeit als Trainer sogar zweimal für den SC Anger auf der Matte. 30 Bayerische Meistertitel, fünf Deutsche Meisterschaften, mehrere EM-und WM-Teilnahmen (6.Platz bei der WM 1983) sowie die Teilnahme an den olympischen Spielen 1984 in Los Angeles stehen aus dieser Zeit zu Buche. Als Trainer sammelte er bereits bei seinem Heimatverein, dem AC Bad Reichenhall, in Trostberg (1990-1997) und in Anger (1998-2002) Erfahrungen. Der SC Anger schaffte unter Seibolds Führung sogar den Aufstieg in die Erste Bundesliga. .
Die Entscheidung das Angebot von Burghausen anzunehmen, traf er aufgrund der Übereinstimmung seiner Ansichten mit denen des Vorstands. Beide Parteien wollen neue Wege einschlagen und natürlich in der Ersten Bundesliga möglichst weit vorne mitmischen. Zudem war man sich auf Anhieb einig, die deutschen Athleten verstärkt zu fördern. „Es wird derjenige ringen, der im Wettkampf sowie im Training die beste Leistung zeigt.", gibt Seibold eine klare Linie vor. Ob sich die viele Arbeit des neuen Trainers auch bezahlt macht, wird sich spätestens während der Saison zeigen. Links: Verwandte News: Dateien: |
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