Von: Martina Kastner Ein wahrhaft historischer Erfolg gelang den Ringern des SV Wacker Burghausen am vergangenen Samstag: Nachdem die Wackerianer bisher nur einmal in heimischer Halle gegen die starke Staffel des SVS Hallbergmoos gewinnen konnten, fuhren sie diesmal einen überragenden 20:16-Auswärtssieg in der Hallberghalle ein. Somit steht das bisher noch ungeschlagene Bundesligateam von Cheftrainer Siegfried Seibold verdienterweise weiterhin an der Spitze der Südgruppe. ![]() Matthias Maasch präsentierte sich erneut in Topform und löste Begeisterungsstürme bei den mitgereisten Burghauser Fans aus. „Wir haben zur Zeit einen richtig guten Lauf!“, war Abteilungsleiter Hans Mühlthaler hellauf begeistert. Gleich zum Auftakt konnte sich Ivan Djorev mühelos vier Mannschaftszähler gutschreiben, da der erst 16-jährige Hallbergmooser Mathias Fritsch die 55 kg Gewichtsgrenze überschritt. Wie im ausgetragenen Freundschaftskampf deutlich wurde, hätte der Bulgare die Maximalausbeute aber auch auf sportliche Weise erreicht. Im Schwergewichtskampf zwischen Wackers Theodoros Tounousidis und dem Siebtplatzierten von Peking, Mindaugas Ezerskis, gab Tounousidis trotz des Verlusts der ersten beiden Runden nicht auf und sicherte sich letztendlich ein verdientes 3:2 (1:2, 1:1, 1:1, 1:1, 0:3).
Im anschließenden Duell der klassischen 60 kg Kategorie konnte der aufopferungsvoll kämpfende Christoph Scherr eine Niederlage nicht verhindern. Er musste dem Finnen Jani Haapamäki ein 3:0 (3:2, 1:1, 4:2) überlassen. Getreu nach Seibolds Motto – „Wenn einer der zehn Mann ins Rutschen kommt, sind immer noch neuen da, die ihn auffangen können“ – machte Halbschwergewichtler David Otiashvili mit seinem überraschenden 3:0-Sieg (1:0, 6:0, 2:1) über William Harth die Niederlage von Scherr wieder vergessen. Im freien Stil der Klasse bis 66 kg hatte Nicolay Kurtev dem starken Ungarn Gergö Wöller nicht genügend entgegenzusetzen und verlor mit 0:3 (1:3, 0:4, 0:4). Die 10:8-Halbzeitführung zu Gunsten des SV Wacker lies schon auf ein positives Endresultat hoffen, doch die absoluten Highlights standen erst noch bevor.
Im ersten Kampf nach der Pause beeindruckte Mittelgewichtler Eugen Ponomartschuk im griechisch-römischen Stil mit einer grandiosen Leistung gegen den litauischen Topathleten Laimutis Adomaitis. In dem kräftezehrenden Mattenduell behielt der ehrgeizige Wackerianer mit 3:2 (1:1, 0:2, 0:5, 3:0, 1:1) die Oberhand. Ebenfalls einen erstklassigen Kampf zeigte einmal mehr der trainingsfleißige Matthias Maasch in der klassischen 66-kg-Kategorie. Beim überaus verdienten 3:0-Sieg (3:1, 2:0, 6:0) gegen Plamen Petrov, den diesjährigen EM-Bronzemedaillengewinner, brachte Maasch dank zweier Ausheber in Runde drei die Stimmung in der Halle zum Kochen und ging im Anschluss als strahlender Sieger von der Matte. Überraschender Weise stand dem für Burghausen startenden Bulgaren Miroslav Geshev in der Klasse bis 84 kg Freistil der verletzte Konstantin Völk gegenüber. Nach zwei vom Wackerianer dominierten Kampfabschnitten musste Völk aufgeben und dem SVW vier Punkte zukommen lassen. Die beiden Niederlagen der Burghauser Weltergewichtler konnten aufgrund des beim 10:20-Zwischenstandes schon vorzeitig feststehenden Mannschaftserfolgs etwas leichter verschmerzt werden. Ärgerlich war es aber schon, dass Freistiler Ivan Deliverski trotz seiner aktiveren Ringweise dem Griechen Apostolos Taskoudis mit 0:3 (0:1, 1:3, 3:3) unterlag. Sharur Vardanyan musste sich im letzten Gefecht des Abends Julian Kwit mit 0:3 (0:4, 1:5, 1:1) beugen.
Stimmen zum Kampf:
Siegfried Seibold (Trainer Wacker): Die Matchwinner des heutigen Kampfes sind meiner Meinung nach Eugen Ponomartschuk und Matthias Maasch. Für ihre Leistung kann ich kaum Worte finden. Das war einfach unbeschreiblich! Überwältigend! Auch die Leistung von David Otiashvili hat mich sehr überzeugt. Die Mannschaft war mental sehr stark. Mit unsrer momentanen Form muss uns erstmal jemand schlagen können.
Mahmoud Karimi (Trainer Hallbergmoos): Es ist für mich als Ex-Wackerianer natürlich nicht besonders angenehm gegen Burghausen zu ringen. Aus meiner Sicht war die Verletzung von Völk eine der Hauptursachen für die heutige Niederlage. Aufgrund seines Außenbandanrisses war Völk sehr gehandicapt. Außerdem konnten wir in der Klasse bis 66 kg griechisch-römisch mit Plamen Petrov nur eine Alternative aufbieten. Bei solch knappen Entscheidungen können eben schon 1-2 Kämpfe ausschlaggebend sein. Beim Rückkampf werden wir bestimmt einiges ändern, um zu gewinnen!
Eugen Ponomartschuk (SV Wacker): Ich freu mich natürlich sehr für die Mannschaft! Das ist ein super Ergebnis! Mit meiner eigenen Leistung bin ich nicht hundertprozentig zufrieden. Es hätte noch ein bisschen besser laufen können.
Matthias Maasch (SV Wacker): Heute ist es wirklich gut gelaufen. Ich bin sehr zufrieden! Nach der Niederlage im letzten Jahr, hatte ich nicht mit einem Sieg gerechnet. Die Leistung der Mannschaft war einfach grandios! Alle haben super gekämpft. Dass wir Herbstmeister werden ist schon sensationell! Das hätte wohl keiner gedacht!
Hans Mühlthaler (Abteilungsleiter SV Wacker): Der Auftaktsieg in Aalen war meiner Meinung nach die Inizialzündung. Die daraus gewonnene mentale Stärke hat die Mannschaft bis jetzt beibehalten. Durch die Siege über Aalen, Anger und Hallbergmoos haben wir bewiesen, dass wir zu den Spitzenteams zählen. Meinem Erachten nach war der Siegeswille des Teams heute ungeheuer groß. Alle versuchen jedes Mal mindestens 100% zu geben. Das Engagement unserer Ausländer freut mich besonders! Links: Verwandte News: Dateien: |
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