Von: Martina Kastner Besser hätte das Wettkampfwochenende aus Sicht der Burghauser Ringer gar nicht laufen können: In der Bundesliga konnte der Favorit Aalen auswärts mit 22:21 geschlagen werden, die Zweite Mannschaft gewann mit 24:16 beim Oberliga-Absteiger SC Isaria Unterföhring und auch die Schüler kehrten mit einem 23:17-Erfolg aus Trostberg zurück. „Die Einstellung und die Leistung der Mannschaft waren einfach hervorragend!“, freute sich Siegfried Seibold über den Erfolg bei seinem ersten Bundesligakampf als Burghauser Chefcoach. ![]() Christoph Scherr konnte an seine hervorragende Form der letzten Saison nahtlos anschließen und punktete seinen Gegner problemlos aus. Zwar entschieden die Wackerianer nur vier der zehn Gefechte zu ihren Gunsten, doch die Rundengewinne derer, die am Ende unterlagen, sorgten letztendlich für den überraschenden Sieg. Die rund 300 Zuschauer in der Greuthalle bekamen während des gesamten Abends erstklassigen Mattensport zu sehen. Im spannendsten Duell machte der bei den Zuschauern häufig als Minimalist bezeichnete Miroslav Geshev (84 kg Freistil) seinem Namen wieder einmal alle Ehre. In der fünften Runde lag er gegen Emzarios Bentinidis, dem Bronzemedaillengewinner der diesjährigen Europameisterschaft, zunächst mit vier Punkten in Rückstand. Dann gab der 24-jährige Bulgare aber noch mal Gas und sicherte sich in der letzten Sekunde den 3:2-Sieg (3:1, 0:1, 0:5, 1:0, 5:4). .
Auch der beherzt kämpfende Matthias Maasch hätte einen Sieg redlich verdient gehabt. Das Burghauser Eigengewächs lieferte sich im klassischen Stil der 66 kg Kategorie einen harten Kampf mit Aalens Neuzugang Tomasz Swierk. Nach dem Verlust der ersten beiden Runden machte Maasch Druck und entschied die dritte und vierte Runde für sich. Den kampfentscheidenen fünften Abschnitt musste der Burghauser aufgrund der letzten Wertung bedauerlicherweise an den Polnischen Meister abgeben. Somit stand es am Ende 3:2 (3:0, 4:0, 0:2, 0:2, 1:1) für den letzte Saison noch in Dewangen startenden Tomasz Swierk. Abteilungsleiter Hans Mühlthaler sprach Matthias Maasch und Miroslav Geshev nach Kampfende ein besonderes Lob aus: „Die beiden sind für mich die heutigen Matchwinner. Matthias hat sich die Rundengewinne hart erarbeitet und Miroslav das Blatt gerade noch gewendet. Das war Ringkampfsport vom Feinsten!". . Die Burghauser Neuverpflichtungen Ivan Djorev (55 kg) und Sharur Vardanyan (74 kg) erzielten ebenfalls wichtige Rundengewinne. Freistilspezialist Djorev gab nach zwei gewonnenen Runden den Kampf aufgrund konditioneller Probleme und einer Verwarnung, die zum Verlust der dritten Runde führte, noch aus der Hand. Er unterlag dem Deutschen Vitalie Railean mit 2:3 (1:0, 1:0, 4:4, 1:4, 0:5). Vardanyan, der den griechisch-römischen Stil bevorzugt, musste im Duell mit dem international sehr erfolgreichen Bulgaren Nikolay Gergov nach vier Runden klein bei geben. Bei der 1:4-Niederlage (2:2, 0:5, 1:1, 0:6) machte der Schwede aber dennoch eine sehr gute Figur, was auf eine Leistungssteigerung in den nächsten Kämpfen hoffen lässt. Das sieht auch Seibold so, dem beide Neuzugänge „gut gefallen haben". . Bei dem Aufeinandertreffen zweier Spitzenringer zog der in Burghauser Diensten stehende David Otiashvili gegen David Bichinashvili, dem Fünftplatzierten der Olympischen Spiele in Peking, mit 0:3 (0:1, 0:4 0:2) den Kürzeren. Bei Klassikspezialist Christoph Scherr (60 kg) und Nicolay Kurtev lief es hingegen besser; beide gewannen technisch überlegen mit 4:0. Scherr behielt dabei klar die Oberhand über den jungen Oliver Hug (6:0, 7:0, 6:0). Im freien Stil der Klasse bis 66 kg lies der Wackerianer Nicolay Kurtev gegen Daniel Savu ebenfalls nichts anbrennen (2:0, 7:1, 6:0). Der Bulgare Ivan Deliverski (74 kg, Freistil) konnte bei der 1:3-Niederlage (0:3, 1:0, 0:1, 0:1) seinem Landsmann Kiril Terziev, dem Drittplatzierten der diesjährigen Olympiade, nicht das Wasser reichen. . Genauso erging es Halbschwergewichtler Theodoros Tounousidis. Der 24 Jahre alte Schwede mit griechischer Staatsbürgerschaft unterlag dem 18 Kilo schwereren Ralf Böhringer mit 1:3 (0:2, 3:0, 0:3, 1:1). Da Konstantinos Papadopoulos, der Gegner von Eugen Ponomartschuk (84 kg griech.-röm.) gleich zu Beginn der ersten Runde aufgrund einer Unsportlichkeit disqualifiziert wurde, erhielt der ehrgeizige Wackerianer kampflos vier Mannschaftspunkte. Den knappen, aber verdienten Sieg seiner Schützlinge bezeichnete Siegfried Seibold abschließend als „Kampfansage für die anderen Teams.". Nach diesem tollen Start in die vierte Bundesligasaison wächst natürlich auch die Spannung auf den ersten Heimkampf am 27. September. Hier erwartet die Ringerfans mit dem Lokalderby gegen den SC Anger gleich das absolute Saisonhighlight. Links: Verwandte News: Dateien: |
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