Von: Martina Kastner Kaum hat das neue Jahr begonnen, steht den Burghauser Ringern mit dem Viertelfinalhinkampf bei der RWG Mömbris-Königshofen schon die nächste Herausforderung bevor. Das Duell der beiden bayerischen Staffeln, welches am 2. Januar in der RWG-Arena Schimborn stattfindet, gewinnt an besonderem Reiz, da es die Neuauflage des letztjährigen Viertelfinals ist. Damals behielt der SV Wacker aus sportlicher Sicht die Oberhand. Nach erfolgreichem Protest der Unterfranken schieden die Burghauser allerdings am grünen Tisch aus. Der Traum von Halbfinale war damit geplatzt. Die Verantwortlichen der RWG Mömbris-Königshofen hatten damals direkt nach Kampfende Prostest gegen die Wertungen in den Kämpfen der 74 kg und 96 kg Kategorie klassisch einlegt. Laut RWG haben sowohl Theodoros Tounousidis als auch Sharur Vardanyan bei der schwedischen Mannschaftsmeisterschaft gerungen und wären daher nicht startberechtigt gewesen. Ein Doppelstart ist laut DRB-Richtlinien nicht regelkonform und hatte daher den Ausschluss der Burghauser Staffel aus dem Halbfinale um die Deutsche Mannschaftsmeisterschaft und eine Sperre für beide Ringer zur Folge. Die Sperre von Vardanyan wurde allerdings nicht aufrechterhalten und so stand der Schwede mit armenischen Wurzeln diese Saison bereits wieder auf der Matte.
In diesem Jahr sollen laut Abteilungsleiter Erwin Damoser nun „die Machtverhältnisse unter regulären Bedingungen geklärt“ werden. Trainer Siegfried Seibold hält Mömbris für „einen schlagbaren Gegner“, wenngleich er mit „extrem harten Kämpfen“ rechnet. Besonders auswärts wird es nach Ansicht von Seibold schwer sein, den Viertplatzierten der starken Westgruppe zu knacken. „Wir müssen auswärts ein knappes Ergebnis erzielen, um dann zuhause alles klar machen zu können.“, so der Plan des 50-jährigen Bad Reichenhallers.
Wie in der Vorrunde wird der Kampf der 55 kg Klasse nun wieder im Freistil ausgetragen. Dabei könnten mit Wackers Ivan Djorev und Tahir Zaidov die jeweils besten Punktesammler der beiden Vereine aufeinander treffen. Djorev konnte während der Gruppenphase stolze 12 seiner 15 Kämpfe gewinnen. Bei Tahir Zaidov stehen bei 18 Einsätzen 12 Siege zu Buche. Auch letztes Jahr duellierten sich die beiden Ringer, wobei Djorev mit 3:1 gewann. Im klassischen Stil des Schwergewichts werden die Gastgeber vermutlich ihren Neuzugang Johan Euren auf die Matte schicken. Der Schwede, der sich bislang in acht Einsätzen nur einmal geschlagen geben musste, erkämpfte sich bei der Junioren-EM 2005 die Bronzemedaille.
Im klassischen Stil der 60 kg Kategorie vertrauen die Mömbriser auf den 27-jährigen Ceyhun Zaidov, während sie im Freistil-Halbschwergewicht wahrscheinlich den WM-Siebten Oldrik Wagner einsetzen. Der Deutsche dürfte für Burghausens Nikolay Chterev zu einem echten Prüfstein werden. Bis 66 kg Freistil hat Trainer Siegfried Seibold erneut die Wahl zwischen Martin Maier und Dimitar Tsvetkov. Auf Seiten der Mömbriser steht der Dritte der Junioren-WM 2009, Saba Bolaghi, bereit. Mit dem Japaner Tomihiro Matsunaga hätten die Gastgeber noch einen Joker in der Hinterhand. Der Ausnahmeringer gewann in der 55 kg Klasse Silber bei der Olympiade in Peking, doch auch in einem höheren Gewichtslimit wäre er nicht zu unterschätzen.
Zwischen zwei Topringern entscheiden muss sich Seibold im klassischen Mittelgewicht. Ihm stehen dabei als mögliche Gegner für den RWG’ler Michael Carl der 24-jährige Eugen Ponomartschuk und der Ungar Péter Bácsi zur Verfügung. Den DM-Zweiten, Bengt Trageser, wird das Trainerduo der RWG, Gerhard Weisenberger (Fr) und Peter Behl (Gr), wohl bis 66 kg griechisch-römisch aufbieten. Auf eine Revanche für die beiden Niederlagen aus dem Viertelfinale des Vorjahres sinnt Miroslav Geshev. Der Freistil-Mittelgewichtler wird alles daran setzten gegen den Deutschen Vize-Meister Peter Weisenberger diesmal als Sieger von der Matte zu gehen. Spannung versprechen auch die beiden Duelle im Weltergewicht. Im Freistil können die Hausherren auf den Bulgaren Milan Blagoev bauen, während sie auch im klassischen Stil mit Benjamin Stange nicht schlecht besetzt sind.
Da sich beide Mannschaften im Vergleich zum letzten Jahr verstärkt haben, wird es mit Sicherheit eine spannende Auseinandersetzung. Für Coach Seibold ist daher klar: „Jede Wertung zählt.“ Denn nur so kann der erste Schritt in Richtung Halbfinale gemacht werden. Links: Verwandte News: Dateien: |
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