Von: Martina Kastner „Alles neu“ – so schien es zu Saisonbeginn, als die Burghauser Ringer am 13. September 2008 mit neuem Trainer, zwei Neuverpflichtungen sowie einer teilweise neuen Abteilungsleitung in ihre vierte Saison der Ersten Bundesliga starteten. Bereits während der Vorbereitung hatte der neue Coach Siegfried Seibold für frischen Wind im Burghauser Lager gesorgt und wie bereits zum Auftakt der Gruppenphase deutlich wurde, ging sein Konzept voll auf. ![]() Matthias Maasch ist bester Punktesammler der Saison ![]() Eugen Ponomartschuk wurde von den Fans zum Ringer des Jahres gewählt ![]() Christoph Scherr stelle sich erneut in den Dienst der Mannschaft und machte viel Gewicht ![]() Ivan Deliverski avancierte nach der Geburt seiner Tochter mehrmals zum Match-Winner Die erste Bewährungsprobe meisterten die Schützlinge von Pronold-Nachfolger Seibold bravourös. Die Wackerianer reisten dabei zum KSV Aalen 05, der von einigen gar als Favorit auf den Meistertitel gehandelt wurde. Die Salzachstädter ließen sich aber ganz und gar nicht einschüchtern und kehrten trotz lediglich vier Siegen in zehn Einzelkämpfen mit einem 22:21-Erfolg im Gepäck zurück. Zu verdanken war dies laut dem neuen Abteilungsleiter Hans Mühlthaler der „großartigen Mannschaftsleistung, welche von da an, über die gesamte Saison hinweg, immer wieder aufs Neue abgerufen wurde“.
Nachdem auch die Staffel der KG Dewangen/Fachsenfeld auswärts besiegt werden konnte, folgte der erste Heimkampf der Saison. Da ausgerechnet Lokalrivale Anger zu Gast war, erreichte die Stimmung in der Sportparkhalle schon bald den Siedepunkt. Die rund 1000 Zuschauer waren von den extrem spannenden Mattenduellen begeistert und durften anschließend über den 17:15-Sieg der Salzachstädter jubeln. Der darauf folgende Auswärtskampf gegen Freiburg wurde hoch gewonnen und auch gegen den SV Johannis 07 Nürnberg ließen die Burghauser nichts anbrennen. Ein wahrhaft historischer Erfolg gelang der SVW-Truppe als sie in Hallbergmoos mit 20:16 als strahlende Sieger von der Matte gingen. Im letzten Kampf der Hinrunde wurde der ASV Nendingen mit einer 2:34-Schlappe wieder nach Hause geschickt, ehe die Wackerianer selbst ihre erste Saisonniederlage einstecken mussten. Zum Rückrundenauftakt mussten sie sich der Formation des KSV Aalen 05 mit 9:25 beugen. Bereits eine Woche später starteten die Burghauser aber schon ihre nächste Siegesserie, die dann bis ins Viertelfinale anhielt. Zu den Highlights der Rückrunde zählten sowohl der Auswärtssieg im Lokalderby gegen den SC Anger als auch der Heimsieg gegen den bayerischen Kontrahenten SV Siegfried Hallbergmoos. Letzterer wurde neben dem ersten Platz in der Südgruppe beim anschließenden Hallenfest gemeinsam gefeiert.
Bei der Auslosung der Endrunde um die Deutsche Mannschaftsmeisterschaft hatte Burghausen ein gutes Los erwischt. Im Achtelfinale standen sie dem AC Lichtenfels gegenüber und behielten dabei zweimal die Oberhand. Auch im Viertelfinale lief zunächst alles nach Plan. Die RWG Mömbris/Königshofen konnte zuhause mit 21:13 geschlagen werden und da der SVW den Rückkampf auf der Matte mit nur 6 Punkten Differenz verlor, wurde zunächst der Halbfinaleinzug gefeiert. Die Verantwortlichen der RWG legten jedoch nach dem Kampf Protest gegen die Wertungen in der 96 kg und 74 kg Klasse griechisch-römisch ein, weil Theodoros Tounousidis und Sharur Vardanyan ohne Wissen der Burghauser Verantwortlichen an einem Mannschaftsturnier in Schweden teilgenommen hatten. Das ist laut der Statuten des DRB’s nicht erlaubt und daher wurde dem Protest stattgegeben. Das Ergebnis des Rückkampfes wurde somit von 21:15 auf 25:14 für die RWG korrigiert und die Mömbriser zogen ins Halbfinale ein.
Mit dem Erreichten können die Burghauser aber trotz des weniger schönen Saisonausklangs mehr als zufrieden sein. Immerhin wurde zum zweiten Mal in Folge das Viertelfinale erreicht, während der Gruppenphase nur ein Kampf verloren und den Zuschauern wurde wieder einmal Ringsport auf höchstem Niveau geboten.
Mit dem begehrenswerten Titel „Bester Punktesammler der Saison“ darf sich diesmal ein waschechtes Burghauser Eigengewächs schmücken: Matthias Maasch. Der 22-jährige Klassikspezialist konnte 13 seiner 16 Kämpfe für sich entscheiden und dabei sagenhafte 40 Mannschaftspunkte verbuchen. Er zeigte in der 66-kg-Kategorie Weltklasseleistungen und stellte sich immer voll in den Dienst der Mannschaft. Das kann auch von Miroslav Geshev behauptet werden. Das bulgarische Freistilass bestritt alle 18 Kämpfe und kassierte dabei nur 4 Niederlagen. Mit 33 Punkten holte er einen Zähler mehr als sein Landsmann Nikolay Kurtev, der in 13 seiner 17 Kämpfe die Matte als Sieger verlies. Nur eine einzige Niederlage musste Mittelgewichtler Eugen Ponomartschuk einstecken. Ponomartschuk, der verletzungsbedingt nur 12 Kämpfe bestreiten konnte, wurde zu Saisonende dank seiner hervorragenden Leistungen von den Fans im Rahmen einer Umfrage auf der Vereinshomepage zum „Ringer des Jahres“ gekürt.
Ohne jegliche Niederlage beendete Siegfried Seibold die Saison. Der Chefcoach stand zwar nur einmal auf der Matte, diesen geschichtsträchtigen Kampf konnte er aber für sich entscheiden. Seibold luchste seinem 28 Jahre jüngeren Gegner Alexander Baumeister beim Heimkampf gegen den SV Johannis 07 Nürnberg einen 3:1-Sieg ab und wurde anschließend vom Burghauser Publikum frenetisch gefeiert. Ebenfalls ungeschlagen blieb der amtierende Europameister Peter Bácsi. Der sympathische Ungar bestritt 7 Kämpfe in der Klasse bis 84 kg griechisch-römisch und holte jedes Mal einen Sieg für die Burghauser Staffel. Zufrieden sein konnte man auch mit den Neuzugängen Ivan Djorev (55 kg/Freistil) und Sharur Vardanyan (74 kg/klassisch). Beide konnten mit ansprechenden Leistungen genauso überzeugen wie ihre Vereinskameraden David Otiashvili, Theodoros Tounousidis und der mehrmalige „Match-Winner“ Ivan Deliverski. Besonders erwähnenswert sind auch die guten Leistungen von Andreas und Martin Maier sowie Christoph Scherr.
Nach Abschluss dieser erfolgreichen Saison, in der auch die Zweite Burghauser Mannschaft über sich hinauswuchs und den Durchmarsch in die Oberliga schaffte, heißt es die Zeit bis zur nächsten Mannschaftsrunde zu überbrücken. Die Ringer haben in der Zwischenzeit Gelegenheit dazu ihr Können bei Einzelmeisterschaften und Turnieren erneut unter Beweis zu stellen. Nur wenig Zeit zu verschnaufen haben auch die Verantwortlichen der Ringerabteilung, die sich schon jetzt mit den Planungen für die nächste Saison befassen müssen. Ziel ist es wieder eine schlagkräftige Truppe auf die Beine zu stellen, damit die nächste Saison wenn möglich genauso oder vielleicht sogar noch erfolgreicher wird, wie die Letzte.
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