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30.11.2009
 
Ringer müssen sich in Luckenwalde knapp geschlagen geben
 
Von: Martina Kastner


Trotz einer größtenteils bärenstarken Mannschaftsleistung hat es für die Burghauser Ringer am vergangenen Samstag nicht zum Sieg beim 1. Luckenwalder SC gereicht. In dem Spitzenkampf zwischen dem Tabellenzweiten Luckenwalde (25:3) und dem weiterhin auf Rang 3 liegenden SV Wacker (22:6) unterlagen die Burghauser mit 19:22. Die Bundesligagruppe Ost wird weiterhin vom SC Anger (26:2) angeführt, der sich in Lichtenfels mit 30:10 behauptete.

Vladislav Metodiev konnte gegen Vize-Olympiasieger Mirko Englich eine Runde gewinnen.

Dimitar Tsvetkov konnte einen sicheren 3:0 Erfolg gegen Stephan Spengler einfahren.

Hoffnung bis zum letzten Kampf: Die Anspannung ist SVW-Trainer Siegfried Seibold anzusehen.

Trotz der Niederlage konnten sich Alex Aleksandrov, Mirov Geshev, Erwin Damoser, Ville Lehmusvirta und Siegfried Seibold über eine geschlossene Mannschaftsleistung freuen.

Die Wackerianer zeigten nach der rund 600 Kilometer langen Anreise vollen Einsatz und entschieden fünf Einzelgefechte für sich. Höhepunkt des Kampfabends war aus Sicht der Burghauser die exzellente Leistung von Youngster Thomas Hohendorf. Der 17-jährige Jungspund gab im Auftaktduell bis 55 kg klassisch gegen Emanuel Krause, einen der erfolgreichsten Punktesammler der Ostgruppe, von Anfang an Vollgas. In Runde eins konnte er die Angriffe des Luckenwalders im Boden abwehren, weshalb er sich den Abschnitt mit 1:0 gutschreiben durfte. Die Runden 2 und 3 gingen dann mit 8:0 und 1:0 an den Gastgeber. Hohendorf zeigte sich davon aber weitestgehend unbeeindruckt und errang mit einem 0:1 den Ausgleich nach Runden. Im alles entscheidenden fünften Kampfabschnitt lag der Wackerianer dann mit einem Zähler in Führung. Krause konnte aber zu Rundenende noch ausgleichen, was dem Luckenwalder letztlich den 3:2-Sieg sicherte.

 

Im anschließenden Schwergewichtsduell behielt Freistiler David Otiashvili vor rund 500 Zuschauern mit 3:1 (1:0, 2:, 0:2, 3:1) die Oberhand über Mateusz Gucman. Einen rabenschwarzen Tag hatte Wackers bulgarischer Freistilspezialist Ivan Djorev erwischt. Bis 60 kg lag der Routinier gegen Philipp Herzog zunächst mit zwei Runden in Führung. Dann baute Djorev allerdings konditionell ab und verschenkte seinen Vorsprung. Am Ende unterlag er mit 2:3 (4.2, 3:1, 0:1, 1:2, 0:3). „Sehr enttäuschend.“, kommentierte ein sichtlich angesäuerter Seibold den Kampf. Im Halbschwergewichtsduell musste Vladislav Metodiev die erwartete Niederlage gegen den Olympia-Zweiten des Vorjahres, Mirko Englich, einstecken. Dass Klassikspezialist Metodiev dem letztlich technisch überlegenen Sympathieträger Englich bei seiner 1:4-Niederlage (1:0, 0:1, 0:6, 0:5) aber immerhin eine Runde abknüpfte, überraschte positiv.

 

Im klassischen Stil der 66 kg Klasse lies der Luckenwalder Eusebiu Diaconu den für den verletzten Matthias Maasch eingesprungenen Aleksandar Aleksandrov in Runde drei keine Chance. Er hob den Bulgaren aus und lies ihn unsanft auf beide Schultern krachen, was dem Hausherren ein 4:0 einbrachte. Miroslav Geshev zeigte im Freistil-Mittelgewicht eine taktisch kluge Leistung und siegte daher verdient mit 3:2 (0:4, 1:0, 0:1, 1:0, 4:2) gegen Krystian Brzozowski. Einen 3:0-Sieg gegen Stephan Spengler errang Freistilass Dimitar Tsvektov (66 kg). Ganz stark präsentierte sich Mittelgewichtler Eugen Ponomartschuk. Er gewann gegen den Junioreneuropameister von 2004, Mark O. Madsen, drei Runden. Da ihm dabei keine technische Wertung gelang, wurde der Kampf nur mit 1:0 für den SVW gewertet.

 

Im vorletzten Duell des Abends gab der Finne Ville Lehmusvirta sein Comeback im Wacker-Trikot. Der Klassikspezialist konnte aufgrund von Rückenproblemen zuletzt im November 2007 eingesetzt werden. Bei seinem Saisondebüt bekam es Lehmusvirta bis 74 kg mit dem starken Armen Vardanyan zu tun. Der Rundengewinn des Finnen bei seiner 1:3-Niederlage (1:0, 0:1, 0:3, 0:5) stellte eine positive Überraschung dar. „Das war ein sehr guter Kampf. Respekt.“, freute sich Seibold. Beim Stand von 16:20 für Luckenwalde hatte Florian Dörfler dann alles in der Hand. Mit dem Bewusstsein, dass nur ein 4’er noch zum Ausgleich reichen würde, ging Wackers Neuzugang gegen Felix Menzel voll konzentriert zu Werke und hatte den Luckenwalder in Runde 1 tatsächlich in der gefährlichen Lage. Aus dem erhofften Schultersieg wurde aber nichts. Abschnitt 2 sicherte sich dann gar der Gastgeber. Runde 3 verlief wieder zu Gunsten von Dörfler und auch in Runde vier lag er vorne. Da er von der Trainerbank aber die Vorgabe erhielt, die Runde abzugeben um in Abschnitt 5 eventuell noch einen Schultersieg zu landen, überlies Dörfler seinem Gegner einen Punkt. Unglücklicherweise gelang aber auch im letzten Kampfabschnitt kein Schultersieg. Dörfler gewann schlussendlich mit 3:2 (4:0, 0:2, 3.1, 1:2, 2:1) und die Burghauser mussten mit leeren Händen die Heimfahrt antreten.

 

 

Stimmen zum Kampf:

 

Siegfried Seibold (Trainer Burghausen): Ich bin mit der Mannschaft sehr zufrieden. Die Tendenz ist aufsteigend. Klar ist eine Niederlage nie schön, aber auf den gezeigten Leistungen lässt sich aufbauen. Enttäuschend war natürlich die Niederlage von Ivan Djorev. So etwas darf einem Spitzenringer wie ihm nicht passieren. Das hat uns den Sieg gekostet. Voll überzeugen konnte mich Thomas Hohendorf. Über seine hervorragende Leistung freue ich mich sehr.

 

Heiko Röll (Trainer Luckenwalde): Wir haben heute einen tollen Kampfabend erlebt. Burghausen hat ein starkes Aufgebot gestellt und gezeigt, dass die nicht umsonst zu den Topmannschaften der Ostgruppe zählen. Ich wusste, dass es eng wird und wie erwartet haben wir spannende und offene Kämpfe erlebt.

 

Erwin Damoser (Ringer-Abteilungsleiter Burghausen): Wir haben uns heute gut verkauft und tolle Kämpfe geboten. Das sieht man auch am knappen Ergebnis. Das bessere Ende hatte leider Luckenwalde. Trotzdem können wir sehr zufrieden sein und im bevorstehenden Heimkampf gegen den KFC Leipzig wieder angreifen.

 

Thomas Hohendorf (Ringer Burghausen): Da ich vorher nicht damit gerechnet habe, nur so knapp zu verlieren, muss ich mit mir selbst zufrieden sein. Es hat nur ein kleines Stück gefehlt. In Zukunft will ich noch mehr an meiner Technik arbeiten, damit es beim nächsten Mal zum Sieg ausreicht. Das Team hat heute gut gekämpft. Da war alles in Ordnung.

 

Florian Dörfler (Ringer Burghausen): Vor Beginn des Mannschaftskampfes war es mein Ziel zu gewinnen. Als nach neun Kämpfen dann feststand, dass uns nur ein 4:0 zum Unentschieden reicht, war der Druck einerseits groß, andererseits wusste ich, dass ein 4’er eher unrealistisch ist. Überraschenderweise war ich in der Runde eins dann doch nah dran am Schultersieg. Schade, dass es nicht geklappt hat, aber am Ende war ich froh, überhaupt gewonnen zu haben.

 

Ville Lehmusvirta (Ringer Burghausen): Vor dem Kampf heute war ich schon etwas aufgeregt, da ich ja eineinhalb Jahre nicht für Burghausen auf der Matte gestanden bin. Nach meinen Rückenproblemen kann ich nun endlich wieder ohne Schmerzen ringen. Jetzt bin ich glücklich, dass ich den ersten Kampf relativ gut gemeistert habe, auch wenn es nicht zum Sieg gereicht hat. Es war auf jeden Fall ein gutes Gefühl, wieder für Burghausen zu ringen.

 

Eugen Ponomartschuk (Ringer Burghausen): Ich bin froh, dass ich heute gewonnen habe. Madsen ist ja kein Schlechter und vielleicht war es im Nachhinein sogar besser gegen ihn anstatt gegen Hartmann zu ringen, da ich jetzt einen mit internationalen Titeln geschmückten Ringer besiegt habe. Im Großen und Ganzen haben heute alle gut gerungen. Die Chance zu gewinnen war da, leider haben wir sie nicht genutzt. Luckenwalde hat mit fünf Deutschen aber gerechtfertigt gewonnen, obwohl auch der Schiri den Kampf teilweise mit entschieden hat.



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Die Ringerwurst