Zehn Kämpfe, zehn Siege – recht viel besser hätte es für die Burghauser Erstligaringer am vergangenen Samstag gar nicht laufen können. Beim 32:2-Heimsieg gegen die KG Frankfurt (Oder)/Eisenhüttenstadt wurden die Wackerianer ihrer Favoritenrolle vollends gerecht. Der Testlauf vor dem mit Spannung herbeigesehnten Lokalderby beim SC Anger am kommenden Samstag war laut Trainer Siegfried Seibold „ein voller Erfolg“. Die Verantwortlichen der KG Frankfurt (Oder)/Eisenhüttenstadt nahmen es sportlich. „Wir werden den Kampf in Burghausen nicht überbewerten.“, meinte Gästetrainer Ingolf Schöllner, der mit seiner rein deutschen Truppe zufrieden war. „Seit fünf Jahren ringen wir nun ohne Legionäre in der Ersten Liga. Das ist unsere Philosophie und daran halten wir fest.“, so Schöllner weiter. ![]() Mykola Daragan stellte wieder einmal das Highlight des Abends dar: Mit einem sehenswerten Griff-Feuerwerk siegte "Kola" überlegen mit 4:0. ![]() Andreas Maier fügte Florian Crusius mit einer hervorragenden Leistung die zweite Saisonniederlage zu. ![]() Dennis Langer musste dem Kampfgeist von Martin Maier Tribut zollen. ![]() Matthias "Schussapparat" Maasch feierte mit spektakulären Aktionen einen sicheren 3:0 Sieg gegen Christoph Bast. ![]() Auch Eugen Ponomartschuk lies sich nicht lange bitten und legte Fabian Jänicke, den amtierenden dritten deutschen Meister der Klasse bis 74 kg, in der 2. Runde auf die Schultern. Bereits beim Wiegen wurde allerdings deutlich, dass die Oderstädter die etwa 750 km lange Anreise mit nur neun statt zehn Aktiven bestritten hatten. Bis 55 kg Freistil boten die Gäste keinen Ringer auf. Wackers Ivan Djorev freute sich daher kampflos über die maximale Punkteausbeute von vier Zählern. Im klassischen Schwergewichtsduell gelang Ivan Ivanov gegen seinen rund neun Kilogramm schwereren Gegner Ronald Kraft keine technische Wertung. Der Kampf wurde daher mit 1:0 (1:0, 1:0, 1:0) für Burghausen gewertet.
Im Anschluss konnte SVW-Eigengewächs Andreas Maier im Duell mit dem Deutschen Spitzenringer Florian Crusius an seine starke Leistung vom letzten Kampftag anschließen. Mit vollem Einsatz sicherte sich Maier einen 3:1-Sieg (1.0, 0:7, 1:0, 2:0) und fügte dem Deutschen Meister von 2006 somit die zweite Saisonniederlage im siebten Kampf zu. „Momentan passt einfach alles.“, gab ein freudestrahlender Andreas Maier nach dem Kampf zu Protokoll. Auch Trainer Siegfried Seibold war zufrieden: „Andi hat einen hervorragenden Kampf gezeigt.“
Im Gegensatz zu Maier konnte Nikolay Chterev die Erwartungen des Trainers „nicht ganz erfüllen.“ Beim 3:0-Sieg (1:0, 1:0, 1:0) des Bulgaren im Freistil-Halbschwergewicht gegen Robert Glor hätte sich Seibold noch mehrere Aktionen gewünscht. In der 66 kg Kategorie bewies Martin Maier seinen Kampfgeist. Obwohl er Runde eins an Dennis Langer abgeben musste, verlor der Freistiler nicht die Nerven. Er gab noch mal richtig Gas und holte sich die folgenden drei Abschnitte, was ihm letztendlich den 3:1-Sieg (0:6, 1:0, 3:2, 1:0) und der Mannschaft die 14:2-Führung zur Pause sicherte.
Im klassischen Mittelgewicht lies Eugen Ponomartschuk im Duell mit Fabian Jänicke nichts anbrennen. Der Burghauser legte den amtierenden DM-Dritten bereits in Runde zwei auf beide Schultern – laut Chef-Coach Seibold eine „Kampfansage an Angers Berni Mayr“. Einen tollen Kampf lieferte auch Mattias Maasch (66 kg/griechisch-römisch) gegen den 19-jährigen Christoph Bast. Zwar lag Maasch zunächst mit zwei Punkten in Rückstand. Dank eines Konters verbuchte der noch unbesiegte Wackerianer aber auch den ersten Kampfabschnitt für sich. In den folgenden zwei Runden dominierte Maasch das Kampfgeschehen klar und sorgte bei seinem 3:0-Sieg (2:2, 2:0, 7:0) mit spektakulären Aktionen für tosenden Beifall. „Matthias ist wie ein Schussapparat. Wenn er einmal explodiert ist, kann ihn keiner mehr bremsen.“, war Seibold von der Leistung seines Schützlings begeistert.
Für Begeisterungsstürme bei den rund 300 Zuschauern sorgte auch Freistilspezialist Miroslav Geshev. Der als Minimalist geltende Bulgare wich bis 84 kg diesmal von seiner defensiven Taktik ab und gab gegen Willi Wendel von Anfang an Vollgas. Am Ende stand somit ein technisch überlegener 4:0-Sieg (3:0, 4:0, 8:0) zu Buche. Im freien Stil der 74 kg Klasse behielt Florian Dörfler mit 3:0 (1:0, 1:0, 1:0) die Oberhand über Martin Eiseler. Im letzten Kampf des Abends blieb das erwartete Duell zwischen Mykola Daragan und dem Olympia-Teilnehmer von Peking, Marcus Thätner, zwar aus, da sich Thätner auf ein Turnier in Tallin vorbereitet, doch auch der Kampf gegen David Ignatius war äußerst sehenswert. Daragan, Wackers Punktbester, war Ignatius deutlich überlegen und gewann daher mit 4:0 (6:0, 6:0, 7:0).
In der Tabelle der Bundesliga Ost liegen die Burghauser Ringer nach acht Kampftagen weiterhin ungeschlagen an der Spitze (16:0). Kommendes Wochenende gilt es dann sich gegen ihren ärgsten Verfolger, den Zweitplatzierten SC Anger (14:2), zu behaupten. Links: Verwandte News: Dateien: |
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