Von: Martina Kastner Beim Start in ihre sechste Saison in der 1. Ringer-Bundesliga haben die Burghauser Athleten nahtlos an ihre hervorragenden Leistungen aus dem Vorjahr angeknüpft. Sie feierten mit dem 27:14-Sieg beim AV Germania Markneukirchen einen Auftakt nach Maß. Bei dem ersten Kampf der Saison zeigten sich auch die Neuzugänge, warum sie als Verstärkung ins SVW-Team beordert wurden und so konnte Chefcoach Seibold ein positives Fazit ziehen: "Das war zwar ein Pflichtsieg für uns, aber es ist immer gut auswärts zu bestehen." ![]() Eugen Ponomartschuk präsentierte sich im ersten Saisonkampf in hervorragender Form ![]() Auch Nikolay Kurtev konnte bei seinem technisch überlegenen Sieg glänzen. ![]() Miroslav Geshev sicherte sich gegen den erfahrenen André Backhaus einen knappen Sieg. Da am vergangenen Wochenende auch die Militär-WM der Ringer in Finnland stattfand, konnten beide Teams nicht die beste Formation auf die Matte schicken. Dennoch lieferten sich die aufgebotenen Ringer sehenswerte Duelle. Schon im Auftaktduell zwischen den beiden Bulgaren Ivan Djorev und Stoyan Illiev ging es zur Sache. Zunächst gelang es dem Wackerianer Djorev sich die erste Runde mit 1:0 zu sichern. Kampfabschnitt zwei verbuchte dann der Neuzugang der Gastgeber mit 2:0 für sich und Runde drei holte er mit 3:0. Runde vier war dann mit unter von unglücklichen Kampfrichterentscheidungen geprägt und so zog Djorev auch hier mit 1:5 den Kürzeren, was am Ende einen 3:1-Sieg für die Hausherren bedeutete.
Im klassischen Schwergewicht konnte Vladislav Metodiev kampflos vier Punkte für die Burghauser einstreichen, da ihm kein Gegner aufgeboten wurde. Mehr für den Erfolg tun musste Andreas Maier in der 60 kg Kategorie griechisch-römisch. Der 21-jährige Emmertinger geriet gegen Heiko Holzapfel in Runde 1 mit 0:6 in Rückstand, ehe er sich die weiteren Abschnitte mit 0:2, 0:1, 0:1 holte. Der 3:1-Sieg war letztlich hart erkämpft, da auch Maier den Kampfrichter nicht auf seiner Seite hatte.
Im anschließenden Halbschwergewichtskampf machte der vom SC Anger ins Burghauser Team zurückgekehrte Gergely Kiss mit dem rund 20 Kilogramm leichteren Rico Piesendel kurzes Spiel. Er beförderte ihn nach nur 21 Sekunden auf beide Schultern und konnte somit einen 4:0-Sieg zum Mannschaftserfolg der Burghauser beisteuern. Ebenfalls die maximale Punkteausbeute sicherte sich Nikolay Kurtev in der 66 kg Klasse Freistil. Kurtev, der genau wie Kiss vom SC Anger wieder ins SVW-Team zurückkehrte, war dem Markneukirchner Danny Latze technisch überlegen (5:0, 5:0, 1:0).
Einen 4:0-Sieg dank technischer Überlegenheit erkämpfte sich auch Wackers Mittelgewichtler Eugen Ponomartschuk im klassischen Stil. Er rang den Neuzugang der Gastgeber, Alexander Georgi, mit 3:0, 8:0 und 1:0 nieder. Nach der Pause trat Thomas Hohendorf als Ersatz für Matthias Maasch, dem nach der langwierigen Verletzung noch eine Pause gegönnt wurde, an. Obwohl er dem starken Ungarn Krisztian Jäger technisch unterlegen war (0:3, 0:5, 0:3), hat sich Hohendorf (66 kg gr.-röm) laut Trainer Seibold „teuer verkauft“.
Das spannendste Mattenduell lieferten sich in den Augen von Seibold die Freistilspezialisten Miroslav Geshev und André Backhaus. Wackers bulgarisches Kraftpaket Geshev ging mit 3:0 und 2:0 in Führung. Dann kam allerdings Backhaus besser zum Zug. Backhaus, der zugleich als Trainer der Markneukirchner fungiert, schaffte mit zwei 1:0-Rundenerfolgen gar den Ausgleich. In der alles entscheidenden fünften Runde war es dann aber Geshev, der wieder einmal bewies, dass er „Nerven aus Stahl“ besitzt. Er rang dem Gastgeber-Coach ein 2:0 ab, was ihm schlussendlich den 3:2-Erfolg sicherte.
Im vorletzten Kampf des Abends feierte dann der amtierende deutsche Juniorenmeister Christian Maier bis 74 kg Freistil sein Saisondebüt im SVW-Trikot. Die erste Runde gab er dabei mit 0:1 an den ungarischen Routinier Akos Wöller ab und Kampfabschnitt 2 verbuchte Wöller mir 2:0 für sich. Auch in Runde drei ging wieder der Markneukirchner in Führung und alles deutete auf einen Sieg des Hausherren hin. Doch dann schlug die Minute von Christian Maier: Der 19-jährige passte den richtigen Moment ab und beförderte seinen Gegner überraschend und blitzschnell auf die Schultern, was ihm die maximale Punkteausbeute bescherte. „Christian ist aufgrund seiner Beweglichkeit immer brandgefährlich, wie man heute ja gesehen hat.“, analysierte Coach Seibold den Kampf seines neuen Schützlings, den er aufgrund seiner angriffslustigen Ringweise grinsend als „Draufgänger“ bezeichnete.
Zum Abschluss ging Florian Allerberger als Ersatz für Mykola Daragan, der bei der Militär-WM auf dem 9. Platz landete, auf die Matte. Dabei machte Allerberger seine Sache zwar gut, eine technische Unterlegenheit (0:6, 0:4, 0:7) gegen den erfahrenen Martin Szabo konnte er aber nicht verhindern und so stand am Ende ein 27:14 für die Burghauser auf der Anzeigetafel. Am kommenden Samstag erwarten die Wackerianer dann den bayerischen Rivalen vom ASV Hof zum ersten Heimkampf der Saison in der Sportparkhalle (19.30 Uhr). Darf man Seibold glauben, erwartet die Ringerfans dabei ein „extrem spannendes und heißes Duell“.
Stimmen zum Kampf:
Siegfried Seibold (SVW-Trainer): Das war heute zwar noch keine echte Herausforderung, aber ein Auswärtssieg ist natürlich immer gut. Wichtiger werden aber jetzt die Kämpfe gegen Hof und Nürnberg. Es wird noch hart werden in dieser Saison und wir werden noch viel arbeiten müssen. Unsere jungen Ringer haben heute aber schon ganz gut mitgerauft und auch die Neuzugänge bzw. Rückkehrer haben sich gut verkauft.
André Backhaus (AVG-Trainer): Trotz der Niederlage bin ich positiv von den Leistungen meiner Jungs überrascht. Alle haben ihr Bestes geben. Wir mussten aufgrund der Militär-WM auf zwei Ringer verzichten und daher die Mannschaft größtenteils umstellen. Das macht sich natürlich schon bemerkbar. Oben waren gleich acht Punkte weg. Das ist dann schwer aufzuholen. Im Rückkampf werden wir hoffentlich komplett aufstellen können, um dann zu versuchen, das Blatt zu wenden.
Christian Maier (Neuzugang SVW): Ich kenne ja das Gefühl, wenn mal nicht alles nach Plan verläuft, aber mein Ziel habe ich nicht aus den Augen verloren. Am Ende ist es zum Glück noch gut ausgegangen. Am kommenden Wochenende möchte ich es aber noch besser machen. Es war heute ein super Gefühl für Burghausen zu ringen und daher freue ich mich schon sehr auf meinen ersten Kampf vor Burghauser Publikum.
Eugen Ponomartschuk (SVW): Der erste Kampf in einer neuen Saison ist immer ein bisschen schwierig, aber ich habe schon mit einem Sieg gegen diesen Gegner gerechnet. Die Mannschaft hat sich auch ordentlich präsentiert und vor allem die Jungen haben sich nicht schlecht geschlagen. Jetzt freue ich mich schon auf den ersten Heimkampf vor unseren Fans.
Miroslav Geshev (SVW): Ich habe schon im Vorfeld damit gerechnet, dass das heute kein leichter Kampf gegen Backhaus wird. Deswegen bin ich jetzt umso glücklicher, dass ich noch gewonnen habe. Gegen Hof möchte ich natürlich auch einen Sieg feiern und dem Publikum einen guten Kampf bieten Links: Verwandte News: Dateien: |
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