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11.01.2010
 
Freudentaumel nach Halbfinaleinzug
 
Von: Martina Kastner


Vor einer Rekord-Kulisse von rund 1100 begeisterten Zuschauern haben die Burghauser Erstligaringer am Samstag mit dem Halbfinaleinzug ihren bisher größten Erfolg perfekt gemacht. Dank einer herausragenden Mannschaftsleistung bezwangen sie die RWG Mömbris-Königshofen im Rückkampf des Viertelfinals mit 18:15. Da sie den Hinkampf mit 18:17 für sich entschieden hatten, gehören sie nun verdienterweise zu den vier besten Mannschaften aus ganz Deutschland. Im Halbfinale treffen sie dann bereits am kommenden Samstag erneut zu Hause auf den KSV Aalen 05, der sich im Viertelfinale gegen den 1. Luckenwalder SC durchsetzte. Die zweite Halbfinalpaarung setzt sich aus dem KSV Köllerbach und dem SV Germania Weingarten zusammen.

Matthias Maaschs sensationelles Comeback versetzte die Burghauser Fans in Extase!

Heiß her ging es auch schon vor dem Kampf: Die Burghauser Pyro-Show.

Ivan Djorev hatte fand gegen den japanischen Ausnahmeringer Tomohiro Matsunaga keine Mittel.

Vladislav Metodiev besiegte seinen bulgarischen Landsmann Georgi Petkov souverän mir 3:0.

Ivan Deliverski machte den Sack zu: Milan Blagoev hatte nicht den Hauch einer Chance.

Fans und Mannschaft feiern gemeinsam den Einzug ins Halbfinale!

Ausschlaggebend für den unglaublichen Erfolg der Salzachstädter war vor allem die gute Motivation der Aktiven, die durch das Sensations-Comeback von Matthias Maasch noch einmal zusätzlich gesteigert wurde. Musste letzte Saison noch das Aus am grünen Tisch (wir berichteten) beklagt werden, konnte man sich diesmal umso mehr über die Revanche gegen die Mömbriser freuen und den aus sportlicher Sicht absolut verdienten Halbfinaleinzug bejubeln. „Ich bin vollkommen happy. Wir haben uns das hart erarbeitet und freuen uns jetzt wahnsinnig über den Erfolg.“, gab der über beide Ohren strahlende Abteilungsleiter Erwin Damoser zu Protokoll.

 

In der brechend vollen Sportparkhalle kam es im Auftaktkampf zu einem ungleichen Duell zwischen dem Gästeringer Tahir Zaidov und dem Jugendlichen Philipp Kampitsch. Der 14-jährige Burghauser stellte sich in der 55 kg Klasse tapfer zur Verfügung und wurde in Runde zwei durch einen Schultersieg des Mömbrisers erlöst. Mit einer bärenstarken Leistung im Freistil-Schwergewicht konnte Nikolay Chterev überzeugen. Der Bulgare behielt mit 3:0 (1:0, 4:0, 1:0) klar die Oberhand über Oldrik Wagner, den Siebten der WM 2009.

 

Gegen einen scheinbar übermächtigen Gegner ankämpfen musste diesmal Ivan Djorev (60 kg/FR). Der Routinier bekam mit dem Japaner Tohomiro Matsunaga einen wahrlich harten Brocken vorgesetzt. Dank einer guten Defensivarbeit konnte Djorev die Niederlage gegen den Silbermedaillengewinner von Peking mit 0:3 (0:1, 0:3, 0:1) aber noch in Grenzen halten. Anschließend kam es zum rein bulgarischen Duell zwischen Wackers Halbschwergewichtler Vladislav Metodiev und Georgi Petkov, da die Mömbriser ihren Topringer aus Schweden, Jakob Cedergren, laut Trainer Gerhard Weisenberger „aufgrund der schweren Geburt seines Kindes nicht einsetzen“ konnten. Klassikspezialist Metodiev kam das sehr gelegen. Er fertigte seinen Landsmann souverän mit 3:0 (3:0, 1:0, 1:0) ab und glänzte dabei mit einem wunderschönen Ausheber in Runde eins.

 

Dann kam es zu einer Begegnung mit der wohl niemand im Vorfeld gerechnet hatte. Wackers Aushängeschild Matthias Maasch stand nach einer schweren Halswirbelsäulenverletzung, die er sich im letzten Kampf der Vorrunde gegen den SC Anger zugezogen hatte, erstmals wieder auf der Matte. Erst am vorigen Donnerstag hatte der Vollblutringer das Okay von Seiten der betreuenden Ärzte bekommen, dann auf die Schnelle rund vier Kilogramm Gewicht gemacht und sich so gut es ging auf den Kampf vorbereitet.

 

In der 66 kg Kategorie (GR) wollten die Mömbriser ursprünglich Benny Hofmann aufbieten. Als sie aber kurz vor dem öffentlichen Wiegen spitzbekamen, dass Maasch ringt, zogen auch sie mit dem Aserbaidschaner Ceyhun Zaidov noch ein Ass aus dem Ärmel. Doch das spielte keine Rolle, denn angepeitscht von den Fans wuchs Maasch in dem Duell teilweise über sich hinaus und hielt Zaidov am Ende mit 3:1 (3:0, 0:2, 5:0, 1:0). Dabei sorgte vor allem sein brillanter Ausheber in Runde 3 für Ausnahmezustand in der Halle. Zur Pause stand es dann 9:8 für Burghausen.

 

Die gute Stimmung erhielt im Anschluss einen kleinen Dämpfer, da Miroslav Geshev (84 kg/Fr) dem Gästeringer Peter Weisenberger mit 0:3 (1:3, 0:1, 0:1) klein beigeben musste. Saba Bolaghi (66 kg/FR) baute die RWG-Führung mit einem 4:1-Sieg (0:1, 4:0, 3:0, 6:0) gegen den SVW’ler Dimitar Tsvektov weiter aus. Erneut keine technische Wertung erzielen konnte Mittelgewichtler Eugen Ponomartschuk. Der „Klassiker“ bezwang den Mömbriser Michael Carl aber immerhin mit 1:0 (0:1, 1:0, 1:0, 1:0).

 

Nach acht Kämpfen stand es somit 11:15 für die Unterfranken. Die Entscheidung musste also in der 74 kg Klasse fallen. Im klassischen Stil gelang Wackers ukrainischer Wunderwaffe Mykola Daragan, der in einer Internetumfrage zum beliebtesten Ringer des Jahres 2009 gewählt wurde, ein 3:0-Sieg (2:0, 1:0, 3:1) gegen Benny Stange - und das obwohl er aufgrund einer mehr als strapaziösen Anreise in den 30 Stunden vor dem Kampf kaum Schlaf gefunden hatte.

 

Vor dem alles entscheidenden Duell im Freistil lag die RWG aber immer noch mit 15:14 in Führung. Der ganze Druck lastete folglich auf den Schultern von Ivan Deliverski. Der Bulgare lies sich davon aber kaum beunruhigen. Er zündete ein wahres „Technik-Feuerwerk“ und machte mit einem technisch überlegenen 4:0-Sieg (2:0, 6.0, 4:0) gegen Landsmann Milan Blagoev den 18:15-Erfolg perfekt, was Mannschaft und Fans gleichermaßen in Ekstase versetzte. Der nächste Heimkampf gegen Aalen kann also ruhig kommen, denn Trainer Seibold lies gleich nach dem Sieg wissen: „Wir wollen mehr!“

  

Stimmen zum Kampf:

 

Siegfried Seibold (SVW-Trainer): Die Mannschaft hat heute über lange Strecken eine hervorragende Leistung gezeigt. Auch die Verlierer haben alles gegeben und teilweise Wertungen mitgeschrieben. Vor Matthias Maaschs Leistung ziehe ich meinen Hut. Das war absolute Spitzenklasse! Die Stimmung war auch sagenhaft. Da macht es richtig Spaß das Team zu betreuen. Jetzt wollen wir mehr und auch gegen Aalen ist nichts unmöglich. Ich freue mich schon auf spannende Wettkämpfe.

 

Gerhard Weisenberger (RWG-Trainer): Wir haben heute nicht schlecht gerungen. Durch den Ausfall von Cedergren ist uns leider ein sicherer Sieg verloren gegangen. Das Comeback von Maasch war natürlich sensationell. Wir haben deshalb vor dem Kampf noch kurzfristig umgestellt und Ceyhun Zaidov statt Benny Hofmann ringen lassen. Maasch hat aber trotzdem die entscheidenden Punkte geholt. Von meinen Leuten haben mich vor allem Bolaghi und Weisenberger positiv überrascht.

 

Hans Steindl (Erster Bürgermeister Stadt Burghausen): Ich bin ja oft beim Ringen, aber das war heute wirklich der Höhepunkt was die Spannung anbelangt. Es war einfach begeisternd. Das Comeback von Maasch hatte keiner erwartet. Dass eine Burghauser Ringerinstitution, wie er es ist, so stark ringt und solch einen unbändigen Willen zeigt, freut mich sehr. Jetzt freue ich mich auf Aalen. Da werden wir mit Sicherheit auch finanziell etwas mithelfen.

 

Ivan Deliverski (SVW-Ringer): Das war heute ein sehr guter Kampf für uns. Das Team bildet jetzt ein gutes Kollektiv und auch das Publikum war einfach fantastisch. Ich selbst habe mich heute sehr fit gefühlt. Ich bin in sehr guter Form und möchte am Donnerstag bei den bulgarischen Meisterschaften um Platz eins mit ringen.

 

Nikolay Chterev (SVW-Ringer): Ich bin sehr glücklich darüber, dass wir heute gewonnen haben. Meinen Sieg widme ich heute meinem Trainer Siegi, der immer an mich geglaubt hat. Dieser Sieg ist speziell für ihn! Das Publikum war heute wieder gigantisch. Das beste Publikum überhaupt. Ich hoffe, das wird nächsten Samstag auch so sein.

 

Mykola „Kola“ Daragan (SVW-Ringer): Ich wusste, dass ich heute für das Publikum sterben und gewinnen musste. Es lag viel Verantwortung auf mir. Die Schiedsrichterentscheidungen konnte ich teilweise nicht ganz nachvollziehen. In Anbetracht dessen, dass ich nur ungefähr 2 Stunden geschlafen habe, bin ich mit meiner Leistung schon zufrieden.

 

Matthias Maasch (SVW-Ringer): Dafür, dass ich ohne Training gerungen habe, bin ich ganz zufrieden. Mir geht es wöchentlich besser und als ich das Okay von den Ärzten hatte, dass das Band in der Halswirbelsäule wieder hält, hab ich angefangen Gewicht zu machen. Unterm Kampf habe ich nicht bewusst an die Verletzung gedacht und mehr oder weniger einfach genossen, wieder ringen zu können. Das Publikum war fantastisch und ich bin sehr froh, dass die Mannschaft weiter ist. Gegen Aalen rechne ich uns aber nur Außenseiterchancen aus.

 

Erwin Damoser (Abteilungsleiter SVW-Ringen): Ich bin überglücklich. Der Teamgedanke und die Zusammenarbeit innerhalb der Abteilung haben uns soweit gebracht. Heute hat der Einsatz von Maasch der Mannschaft Flügel verliehen. Sein Kampf war sehr stark. Auch Daragans Kampf verdient Hochachtung, da er aufgrund eines gestrichenes Fluges eine Anreise mit vielen Strapazen auf sich nehmen musste. Der heutige Erfolg hat auch die Sponsoren beflügelt und wir haben daraufhin schon einen Sponsor für den nächsten Heimkampf gefunden.



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