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18.01.2010
 
Vier Einzelsiege waren vor der Rekord-Kulisse zu wenig
 
Von: Martina Kastner


Mit einer 15:21-Niederlage im Halbfinal-Hinkampf gegen den KSV Aalen 05 haben es die Burghauser Ringer am Samstagabend in eigener Halle versäumt, den ersten Schritt in Richtung Finale zu machen. Vor der Rekord-Kulisse von geschätzten 1200 Zuschauern zeigten die Wackerianer zwar eine kämpferisch starke Leistung, die vier errungen Einzelsiege waren am Ende aber zu wenig. Da aber schon der Halbfinaleinzug den größten Erfolg der Vereinsgeschichte darstellt, können die Salzachstädter laut Trainer Siegfried Seibold „einigermaßen zufrieden“ sein. Im Rückkampf werden die Burghauser trotzdem noch mal alles geben, um vielleicht das Unmögliche doch noch möglich zu machen. Seibold räumt seiner Mannschaft „natürlich noch Außenseiterchancen aufs Weiterkommen“ ein, weil sich die Niederlage im Hinkampf mit sechs Punkten Differenz noch einigermaßen in Grenzen hielt.

Der bulgarische Meister Ivan Ivanov bezwang den 119,2 kg schweren Ralf Böhringer mit 3:1

Andreas Maier zeigte gegen den Rumänen Constantin Bulibasa einen guten Kampf und konnte sich dabei die erste Runde sichern.

Eugen Ponomartschuk beeindruckte die Zuschauer durch seinen herausragenden Standkampf gegen Patric Nuding.

Trotz aller Anstrengungen reichte es für Matthias Maasch nicht zum Sieg gegen Thomas Swierk.

Ivan Deliverski beweies gegen Olegk Motsalin erneut, dass er zu den besten seiner Klasse gehört.

Für den ersten der vier Einzelerfolge auf Burghauser Seite sorgte Routinier Ivan Djorev im Auftaktkampf der Klasse bis 55 kg Freistil. Der Bulgare hatte gegen den Jugendringer Andreas Herzig dabei leichtes Spiel. Er zögerte nicht lange und beförderte den Aalener Youngster nach 1.30 Min auf beide Schultern. 4:0. Im Anschluss baute Ivan Ivanov (120 kg/GR) die durch seinen Landsmann errungene Führung weiter aus. Ivanov, der letzte Woche seinen Titel bei den bulgarischen Meisterschaften erfolgreich verteidigen konnte, zeigte auch diesmal eine ausgezeichnete Leistung was ihm den 3:1-Sieg (1:0, 2.0, 0:1, 1:0) gegen Ralf Böhringer sicherte. 7:1.

 

Überaus positiv überraschen konnte im folgenden Kampf der 60 kg Klasse griechisch-römisch Andreas Maier. Das Burghauser Eigengewächs erkämpfte sich gegen den Rumänen Constantin Bulibasa die erste Runde mit 1:0. Die weiteren drei Abschnitte musste Maier dann allerdings dem Gast überlassen, was letztendlich zu einer 1:3-Niederlage (1:0, 0:2, 0:1, 0:1) führte. 8:4. Ebenfalls zu Gunsten der Baden-Württemberger verlief der Freistil-Halbschwergewichtskampf zwischen Wackers Nikolay Chterev und David Bichinashvili. Chterev konnte dem Tempo und der agilen Ringweise des Olympia-Fünften nur wenig entgegensetzten und konzentrierte sich vollkommen auf die Defensivarbeit. Da während den ersten beiden Abschnitten keiner der beiden eine Wertung erzielte, musste nach Ablauf der 2 Minuten der Freistil-Clinch eine Entscheidung herbeiführen. Das Drei-Mann-Kampfgericht entschied sich beide Male  für Bichinashvili als den aktiveren Ringer. Dieser durfte somit das Bein des Burghausers fassen, was er innerhalb der vorgegebenen 30 Sekunden auch zu nutzen wusste. In Runde 3 reichte dann ein Verwarnungspunkt aus, um den 3:0-Sieg des amtierenden deutschen Meisters zu besiegeln. Die Wacker-Führung schmolz folglich auf 8:7.

 

Im letzen Kampf vor der Pause konnte Burghausens bulgarischer Freistilspezialist Dimitar Tsvetkov (66 kg) seinem Landsmann Anatolie Guidea nur bedingt Paroli bieten. Er unterlag mit 0:3 (0:3, 0:1, 0:1) und Aalen ging somit erstmals in Führung. 8:10. Auf die in der Halbzeitpause dargebotene Showeinlage der Burgkirchner Akrobatikgruppe „Akrosphere“ folgte der Mittelgewichtskampf zwischen Eugen Ponomartschuk und Patric Nuding. „Klassiker“ Ponomartschuk musste zwar Runde 1 abgeben, kämpfte sich aber wieder heran und gewann am Ende verdient mit 3:1 (0:1, 2:0, 1:0, 1:0). 11:11.

 

Genau andersherum lief es bei seinem Vereinskameraden Matthias Maasch (66 kg/GR). Das Eigengewächs, welches letzte Woche ein fulminantes Comeback feierte, musste diesmal eine 1-3-Niederlage (0:1, 1:0, 0:1, 0:1) gegen den starken Polen Tomasz Swierk einstecken. 12:14. Ohne jeglichen Rundengewinn blieb diesmal Miroslav Geshev. Der Bulgare fand gegen Emzarios Bentinidis in der Klasse bis 84 kg Freistil kein Konzept und gab somit ein 0:3 (0:1, 0.2, 0:1) ab. 12:17. Besser lief es bei seinem Landsmann Ivan Deliverski. Der „Freistilfuchs“ lies Aalens besten Punktesammler der Gruppenphase, Olegk Motsalin, beim 3:0-Sieg (2:0, 1.0, 2:1) bis 74 kg kaum eine Chance. 15:17.

 

Im letzten Duell des Abends musste der eigentliche Freistilspezialist Florian „Duffy“ Dörfler den leicht verletzten Mykola Daragan im klassischen Stil vertreten, da auch Sharur Vardanyan und Ville Lehmusvirta nicht eingesetzt werden konnten. Mit dem amtierenden Europameister Arsen Julfalakyan bekam „Duffy“ dabei eine schier unlösbare Aufgabe gestellt. Überraschend war dabei die durch eine 2’er-Wertung errungen Führung Dörflers in Runde 1, wenngleich sie nicht lange Bestand hatte und sich der Armenier auch Abschnitt 1 noch klar mit 8:2 sicherte. Letztendlich konnte Dörfler eine 0:4-Niederlage (2:8, 0:6, 0:1) aufgrund technischer Unterlegenheit nicht verhindern. Der Endstand von 15:21 verspricht auf jeden Fall einen spannenden Rückkampf in Aalen, bei dem auch die Burghauser laut Seibold nicht ganz chancenlos sind: „Noch ist nichts entschieden.“

  

 

Stimmen zum Halbfinal-Hinkampf:

 

Siegfried Seibold (SVW-Trainer): Die Kämpfe bis 66 kg griechisch-römisch und 84 kg Freistil waren heute für die Niederlage ausschlaggebend. Maasch hat zwar alles probiert, aber leider sprang nur eine Runde raus. Geshevs 0:3-Niederlage darf nicht passieren. Das war zu wenig. Positiv überrascht haben mich Andreas Maier und Ivan Ivanov. Trotz der heutigen Niederlage ist aber noch nichts vergeben. Eine Außenseiterchance auf den Finaleinzug besteht immer noch, denn abgerechnet wird erst zum Schluss.

 

Erwin Damoser (Abteilungsleiter SVW): Leider haben wir es heute nicht geschafft, den ersten Schritt in Richtung Finale zu gehen. Es wäre durchaus mehr drin gewesen. Von Geshev war ich etwas enttäuscht. Besonders gut gefallen haben mir hingegen die Leistungen von Ivanov und Ponomartschuk. Dass Andreas Maier seine Chance genutzt hat, freut mich auch sehr. Im Rückkampf ist immer noch alles möglich, auch wenn der erneute Stilartenwechsel nicht unbedingt positiv für uns ist.

 

Anton Nuding (KSV-Trainer): Ich bin überwältigt. Das war heute eine starke Leistung meiner Mannschaft. Wir mussten etwas umstellen, da unsere Ungarn aufgrund eines Trainingslagers nicht anreisen konnten, aber das konnten wir ausgleichen. Richtungsweisend war der Kampf im klassischen Stil bis 66 kg, den Swierk für sich entscheiden konnte. Spitzenkämpfe gab es auch bis 84 und 96 kg Freistil. Das war schon Werbung für den Ringsport. Im Rückkampf hoffen wir auch auf ein volles Haus. Uns erwarten offene Kämpfe, bei denen wir alles geben werden, denn wir wollen unbedingt ins Finale!

 

Ivan Ivanov (SVW-Ringer): Da ich beim Großen Preis von Deutschland schon einmal gegen Böhringer verloren habe, freut mich mein heutiger Sieg umso mehr. Das Publikum war heute sehr gut. Insgesamt war meine erste Saison in Burghausen sehr schön für mich. Hier gehen die Dinge den Weg, den sie gehen sollen und ich fühle mich wohl. Leider konnte heute die 74 kg Kategorie klassisch nicht so gut besetzt werden, sonst wäre noch mehr möglich gewesen.

 

Florian Dörfler (SVW-Ringer): Für mich war es heute natürlich sehr schwer, mich als Freistiler im klassischen Stil zurechtzufinden. Ich habe sieben Jahre keinen Kampf mehr im griechisch-römischen Stil gemacht und dann gleich im Halbfinale gegen den amtierenden Europameister zu ringen, war schon nicht so leicht. Ich war selbst ganz überrascht als ich in Runde eins sogar in Führung ging. Mehr war dann aber auch nicht drin.



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