Von: Martina Kastner Mit der 15:21-Niederlage im Hinkampf des Halbfinales um die Deutsche Mannschaftsmeisterschaft gegen den KSV Aalen 05 haben sich die Burghauser zwar noch eine Außenseiterchance auf den Finaleinzug gewahrt, doch auch der Rückkampf in der Aalener Greuthalle verspricht nicht leichter zu werden. Die Trauben hängen hoch für die Salzachstädter. Sehr hoch sogar – und doch lässt man sich im Wacker-Lager nicht entmutigen: „Abgerechnet wird erst am Schluss. Noch ist schließlich nichts vergeben.“, gibt sich Trainer Siegfried Seibold kämpferisch. „Möglich ist alles.“, stimmt Abteilungsleiter Erwin Damoser zu, wenngleich er den erneuten Stilartenwechsel in den beiden unteren und oberen Gewichtsklassen als „nicht unbedingt positiv“ bewertet. Der Auftaktkampf wird diesmal somit im klassischen Stil ausgetragen werden. Auf Seite der Baden-Württemberger wird dabei wohl der Rumäne Constantin Bulibasa abtrainieren. Ohne das unter Ringern allseits bekannte Problem des Gewichtabkochens können die „schweren Jungs“ in der 120-kg-Kategorie Freistil antreten. SVW-Coach Siegfried Seibold hat hierbei die Wahl zwischen dem aktuellen bulgarischen Meister Nikolay Chterev und dem Georgier David Otiashvili. Im Aufgebot des KSV Aalen wird bis 120 kg mit dem Deutschen Seniorenmeister der letzten drei Jahre, Stefan Kehrer, gerechnet.
Zu einem hitzigen Duell zweier Routiniers wird es vermutlich bis 60 kg Freistil kommen, wenn Wackers Ivan Djorev auf den 34-jährigen Vitalie Railean trifft. Railean, der aus Moldawien stammt, aber die deutsche Staatsbürgerschaft besitzt, belegte bei den Olympischen Spielen in Sydney 2000 den guten siebten Platz. Djorev wird sich also ins Zeug legen müssen, um wichtige Punkte für seine Mannschaft zu erringen. Mit einem weiteren Deutschen werden die Aalener die 96 kg Kategorie klassisch besetzten. Coskun Efe ist amtierender Vize-Weltmeister der Junioren und daher ebenfalls nicht zu unterschätzen.
Noch vor der Pause kommt es zu einem Mattenduell das Hochspannung pur verspricht. Matthias Maasch (66 kg/GR), der im Viertelfinale nach einer schweren Halswirbelverletzung sein Comeback feierte, wird entweder erneut auf Tomasz Swierk treffen oder sich mit Christian Fetzer duellieren. Gegen den bärenstarken Polen Swierk hatte das Burghauser Eigengewächs im Hinkampf mit 1:3 das Nachsehen und somit noch eine Rechnung offen.
Seine Hinrunden-Schlappe wieder gut machen möchte auch Freistilass Miroslav Geshev. Der Bulgare unterlag voriges Wochenende dem Griechen Emzarios Bentinidis im Mittelgewicht mit 0:3. Kommt es im Rückkampf nicht zu einer Neuauflage dieses Duells scheint es möglich, dass sich Geshev gegen den Olympia-Fünften David Bichniashvili beweisen muss. Dieser glänzte in Burghausen mit einem 3:0-Sieg im Halbschwergewicht. Da der Punktbeste Aalener (44:4 Zähler) aber bereits zu diesem Zeitpunkt nur 84,1 kg auf die Waage brachte, ist ein Start im Mittelgewicht durchaus denkbar. Doch ganz egal für wen sich das Aalener Trainergespann Anton Nuding/Hüseyin Karaman entscheiden, Geshev wird über sich hinauswachsen müssen, um das Burghauser Punktekonto aufzustocken.
Keine leichte Aufgabe hat auch Wackers Freistilspezialist Dimitar Tsvetkov vor sich. Der Bulgare wird bis 66 kg vermutlich erneut mit seinem Landsmann Anatolie Guidea die Klingen kreuzen. Im Hinkampf unterlag Tsvetkov dabei deutlich mit 0:3. Anders ist die Situation bei Eugen Ponomartschuk. Der Mittelgewichtler (GR) hielt den Aalener Patric Nuding mit 3:1 gut in Schach und kann nun mit dem daraus gewonnen Selbstvertrauen positiv gestimmt in den Rückkampf gehen.
Einen besonderen Hochkaräter werden die Ostalb-Bären wohl im klassischen Stil der 74 kg Kategorie auf die Matte schicken. Der Armenier Arsen Julfalakyan nahm bereits in Burghausen den Platz des einzigen Nicht-EU-Ausländers im Aalener Aufgebot ein und auch vor heimischen Publikum scheint einem Start des amtierenden Europameisters nichts im Wege zu stehen. Sollte es im letzten Mattenduell des Abends zu einer Neuauflage des Freistil-Weltergewichtskampfes zwischen Ivan Deliverski und Olegk Motsalin kommen, scheint Wacker zumindest in dieser Gewichtsklasse favorisiert. Deliverski feierte vergangenes Wochenende einen 3:0-Sieg gegen den Griechen. SVW-Trainer Seibold kann aber auch Florian Dörfler einsetzten, um somit die Deutschquote zu erhöhen.
Wer am Ende des Kampfabends dann tatsächlich Jubeln darf, wird sich noch herausstellen. Der mögliche Finalgegner steht hingegen so gut wie fest. Der SV Germania Weingarten hat das Tor zum Finale mit einem 25:10-Hinkampfsieg gegen den KSV Köllerbach schon sperrangelweit aufgestoßen und wird sich wohl auch im Rückkampf nicht mehr die Butter vom Brot nehmen lassen. Links: Verwandte News: Dateien: |
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