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25.01.2010
 
Ringer unterliegen im Rückkampf deutlich – und sind stolz auf das Erreichte
 
Von: Martina Kastner


Die erfolgreichste Saison der Burghauser Ringer hat am vergangenen Samstag mit der 11:24-Niederlage im Rückkampf des Halbfinals beim KSV Aalen 05 ein Ende genommen. Die Wackerianer waren beim Auswärtskampf nicht in der Lage den aus der 15:21-Hinkampf-Schlappe resultierenden 6-Punkterückstand aufzuholen und mussten somit zu sehen, wie der KSV Aalen 05 den Finaleinzug feierte. Nur drei von zehn Burghauser Aktiven konnten ihre Kämpfe siegreich gestalten. Das war schlicht und einfach zu wenig. „Bis auf ein paar Ausnahmen waren das heute eher enttäuschende Leistungen.“, gab Abteilungsleiter Erwin Damoser zu Protokoll. Trotzdem könne man laut dem SVW-Ringerchef aber „stolz sein, auf das was die Mannschaft diese Saison erreicht hat.“

Sharur Vardanyan sorgte trotz starker Rückenschmerzen für einen der drei Burghauser Siege

Bereits beim öffentlichen Wiegen konnten die rund 1040 Zuschauer in der Aalener Greuthalle mitverfolgen, dass der Burghauser Youngster Thomas Hohendorf (55 kg) mit Übergewicht auf die Waage ging. Doch auch bei der Aufstellung der Gastgeber gab es die eine oder andere Überraschung. Trainer Anton Nuding hatte sich dazu entschieden ihren Weltklasse-Ringer Arsen Julfalakyan diesmal eine Klasse höher, also bis 84 kg griechisch-römisch gegen Eugen Ponomartschuk einzusetzen. Den Platz des Armeniers in der 74 kg Klasse nahm folglich Hans-Jörg Scherr, Bruder des Ex-Wackerianers Christoph Scherr, ein.

 

Wie sich während des Wettkampfabends herausstellte, ging der Plan der KSV-Verantwortlichen voll auf und so laufen beim KSV bereits die Vorbereitungen auf den Finalkampf gegen den SV Germania Weingarten. Weingarten setzte sich nach dem 25:10-Sieg im Hinkampf auch im Rückkampf mit 20:17 gekonnt gegen den Meister der vergangenen Saison, KSV Köllerbach durch.

 

Nach dem die Aalener sich in der 55 kg Klasse aufgrund des Übergewichts von Thomas Hohendorf kampflos über vier Punkte freuen durften, stockte Schwergewichtler Stefan Kehrer das Punktekonto der Hausherren weiter auf. Er errang gegen Wackers georgischen Freistilspezialisten David Otiashvili ein klares 3:0 (1:0, 3.0, 2:0). Im Anschluss sicherte Ivan Djorev den Burghausern in der 60 kg Freistilklasse die ersten Punkte des Abends. Der erfolgreichste Punktesammler der Salzach-Staffel lies beim 3:0-Sieg (3:1, 2:0, 1:0) gegen Vitalie Railean nichts anbrennen und spielte seine Routine voll aus.

 

Für einen weiteren Sieg auf Seiten der Oberbayern sorgte Vladislav Metodiev. Der bulgarische Klassikspezialist gab bis 96 kg zwar die ersten beiden Runden unglücklich an Coskun Efe ab, biss anschließend aber die Zähne zusammen und kämpfte sich trotz der sich bereits in Runde eins bemerkbar machenden Rippenproblemen zurück. Dank seiner super Einstellung sicherte sich Metodiev die folgenden drei Runden gegen den äußerst passiv zu Werke gehenden Vize-Juniorenweltmeister. Der 3:2-Sieg (0:1, 0:2, 3:0, 1:0, 3:0) des Burghausers war am Ende redlich verdient.

 

Einen spannenden Kampf über vier Runden lieferten sich in der 66 kg Kategorie klassisch Matthias Maasch und Christian Fetzer. Die beiden Ringer kreuzten schon auf zahlreichen Meisterschaften die Klingen und so rangen sie auch am Samstag beide voll auf Sieg. Runde 1 musste Maasch allerdings vorzeitig abgeben, da sich Fetzer mit einer blitzschnellen Aktion eine verdiente 5’er-Wertung sicherte. Das wollte Maasch natürlich nicht auf sich sitzen lassen und so erkämpfte er sich den zweiten Abschnitt mit 3:1. Im folgenden Kampfabschnitt erteilte das Drei-Mann-Kampfgericht dann eine absolut strittige Verwarnung gegen Maasch, was eine 2’er Wertung für Fetzer und somit dessen Rundengewinn bedeutete. Runde 4 gab Maasch dann knapp mit 0:1 ab, was seine 1:3-Niederlage besiegelte. Zur Pause stand es somit 15:7 für Aalen.

 

Im Freistil-Mittelgewicht lagen die Stärken ebenfalls auf Seiten der Aalener. Wackers Miroslav Geshev verkaufte sich gegen den besten Punktesammler der Württemberger, David Bichinashvili, zwar ganz anständig, die 0:3-Niederlage (0:2, 0:2, 1:1) konnte er aber nicht verhindern. Ebenfalls mit 0:3 (0:1, 0:1, 0:6) unterlag Dimitar Tsvektov (66 kg/Freistil) gegen den ungeschlagenen Anatolie Guidea. Immerhin eine Runde für sich verbuchen konnte Eugen Ponomartschuk. Dem mit nur 76,6 Kilogramm deutlich leichteren Europameister Arsen Julfalakyan hatte der Mittelgewichtler (GR) aber nur wenig entgegenzusetzen. Er verlor mit 1:3 (0:1, 1:0, 1:0, 2:0). Während auf Aalener Seite schon vereinzelt „Finale, Finale“-Rufe zu hören waren, lies der von Rückenschmerzen geplagte Sharur Vardanyan (74 kg/GR) mit seinem 3:0-Sieg (4:0, 1:0, 3:0) gegen Hans-Jörg Scherr auch die mitgereisten SVW-Anhänger nochmals Jubeln. Keinen Grund zur Freude hatten die Burghauser dagegen im letzten Mattenduell, als Ivan Deliverski (74 kg/FR) eine 0:3-Schlappe (2:2, 0:1, 0:3) gegen Olegk Motsalin, den er im Hinkampf noch klar mit 3:0 beherrscht hatte, kassierte.

 

Als die erste Enttäuschung über das Ausschieden verflogen war, wurden im Wacker-Lager bereits Pläne für die nächste Saison geschmiedet. Trainer Siegfried Seibold gab sich dabei gewohnt erfolgshungrig: „Nächstes Jahr werden wir wieder versuchen das Finale zu erreichen. Wir geben nicht auf.“

 

 

Stimmen zum Halbfinal-Rückkampf:

 

Siegfried Seibold (SVW-Trainer): Aalen hat heute geschafft, was wir eigentlich wollten. Sie waren heute zu stark für uns. Als Trainer kann ich natürlich nicht zufrieden sein. Ich hatte mir schon mehr ausgerechnet, aber mein Plan ist nicht aufgegangen. Jetzt schauen wir weiter nach vorne und in der nächsten Saison versuchen wir dann erneut ins Finale zu kommen.

 

Anton Nuding (KSV-Trainer): In allererster Linie muss ich Burghausen vollen Respekt zollen. Wir haben zwei super Kämpfe gegen sie erlebt und es beide Male wurde Ringsport vom Feinsten geboten. Fakt ist unsere Mannschaft hat nach einem eher verkorksten Saisonstart Größe bewiesen. Sie sind zusammengewachsen und jeder hat seine Leistung gebracht. Ich bin deshalb sehr stolz hier in Aalen Trainer sein zu dürfen. Im Finale wollen wir natürlich noch mal eins drauflegen und Deutscher Mannschaftsmeister werden.

 

Erwin Damoser (SVW-Abteilungsleiter): Wir sind nicht in überaus großer Erwartung hierher gefahren. Wenn man allerdings schon so weit gekommen ist, will man natürlich mehr. Leider hat es nicht gereicht. Deshalb geht die Welt aber auch nicht unter. Wir haben diese Saison gesehen, dass mehr drin ist und so wird es unser Ziel sein, auch nächste Saison wieder voll anzugreifen. Minimalziel sind dann zunächst wieder die Play-Offs.

 

Matthias Maasch (SVW-Ringer): Aalen hat heute eine tolle Leistung abgeliefert und ich wünsche ihnen viel Glück fürs Finale. Dass ich heute 1:3 verloren habe ist natürlich scheiße. Ich habe alles gegeben, aber Christian war heute stärker. Ich hoffe, dass ich mich das nächste Mal dafür revanchieren kann. Vom Finaleinzug können wir bisher nur träumen, aber vielleicht können wir ja nächste Saison vor einer ähnlichen Kulisse dieses Ziel erreichen.

 

Stefan Kehrer (KSV-Ringer): Der Kampf war heute sehr gut. Ich habe mich gestern im Training schon gut gefühlt und wusste, ich kann heute was reißen. Die Außenseiterchancen liegen mir meist besser, als wenn ich selbst die Favoritenrolle habe. Mit diesem Publikum können wir es schaffen, Deutscher Mannschaftsmeister zu werden.



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