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07.11.2010
 
Sensationeller Derby-Sieg gegen Hallbergmoos
 
Von: Hans Mühlthaler


Zumindest in der Ostgruppe der 1. Ringer Bundesliga scheinen die Burghauser Ringer derzeit unschlagbar zu sein. Mussten sich die Seibold-Schützlinge in der Vorrunde auf eigener Matte noch mit einem ganz knappen 21:20 Sieg über den bayerischen Rivalen SV Siegfried Hallbergmoos begnügen, so stand nun in der Fremde ein unglaublicher 24:15 Triumph zu Buche. Dabei sah es nach dem öffentlichen Wiegen nicht unbedingt danach aus, dass die Wackerianer ihre weiße Weste verteidigen würden, denn von der Papierform her schien die Gastgeberstaffel einen Tick stärker. Letztlich waren sich beide Trainer darüber einig, dass die größere mentale Stärke und der unbändige Siegeswille der Gästeringer ausschlaggebend für den Erfolg in diesem mitreißenden Duell zweier Spitzenteams waren.

Csongor Knipli legte mit seinem Schultersieg gegen Ramunas Dagys den Grundstein für den Derbysieg

Miroslav Geshev konnte dem bislang ungeschalgenen Soslan Gattsiev die erste Saisonniederlage beibringen

Vladislav Metodiev musste hingegen die erste Saisonniederlage gegen den ex-Burghauser Theo Tounousidis hinnehmen.

Im Abschluss-Kampf gegen Ergün Aydin musste sich Christian Maier aus einigen brenzligen Situationen befreien um seinen Sieg feiern zu können.

Schon der Auftakt war ganz nach dem Geschmack der rund 150 mitgereisten Burghauser Schlachtenbummler, denn nach zwei Kämpfen führten die Salzachstädter bereits 7:0. Zunächst schulterte der 17-jährige SVW-Neuzugang Csongor Knipli (55 kg) den ein Jahr älteren aus Litauen stammenden Fünften der Juniorenweltmeisterschaften, Ramunas Dagys, in der dritten Runde mittels Kopfzug, danach machte sich Schwergewichtler Gergely Kiss an seinem 27. Geburtstag selbst ein schönes Geschenk. Mit schnellen Beinangriffen zermürbte der Ungar den 18 kg schwereren Polen Bartolomej Bartnicki und sicherte sich somit ein 3:0.

Die klare Mannschaftsführung schmolz in den beiden darauffolgenden Gefechten auf 9:6, da sich Martin Maier (60 kg) und Vladislav Metodiev (96 kg) jeweils mit 1:3 Runden geschlagen geben mussten. Freistilspezialist Maier ging zwar jedesmal mit einem blitzsauberen Beinangriff in Führung, sein Gegenüber Christopher Geiger verstand es aber ausgezeichnet kurz vor Rundenende auszugleichen. Mit dem Gewinn der ersten Runde deutete Metodiev seine Klasse an, hatte aber im weiteren Kampfverlauf dem Ex-Burghauser Theodoros Tounousidis nicht mehr entgegenzusetzen. Eine souveräne Vorstellung bot im letzten Kampf vor der Pause 66 kg-Klassiker Matthias Maasch, der den sehr defensiv eingestellten Michael Prill mit 3:0 in die Schranken wies.

Trotz der 12:6 Pausenführung war die Mannschaftsbegegnung für die Wackerianer noch nicht in trockenen Tüchern, denn weitere fünf hoch spannende Duelle standen noch bevor.

Eine Weltklasseleistung präsentierte Miroslav Geshev in der Klasse bis 84 kg Freistil gegen den Weißrussen Soslan Gattsiev. Bereits in Runde vier stand der Bulgare in Diensten des SV Wacker vor dem Sieg, ließ sich diesen aber Sekunden vor dem Ende noch entreißen. Im alles entscheidenden fünften Abschnitt zeigte Geshev erneut sein Kämpferherz. Unter dem frenetischen Beifall seiner Fans holte er das 3:2 für seine Truppe. Dass der Hallbergmooser Marcel Fornoff ein durchaus ernstzunehmender Gegner für SVW Freistiler Nikolay Kurtev (66 kg) sein sollte, zeigte die knappe Entscheidung im Vorrundenduell. Routiniert agierend verhinderte er aber dieses Mal einen Rundengewinn seines Kontrahenten, obwohl dieser in Abschnitt drei den Vorteil des Beinfassens hatte. Mit dem 3:0 Kurtev´s führte die Seibold-Truppe drei Kämpfe vor Schluss komfortabel mit 18:8.

Nicht nach Plan lief es für Eugen Ponomartschuk, der zwar dem Litauer Laimutis Adomaitis durchaus ebenbürtig war, zunächst aber mit 0:2 Runden in Rückstand lag. Nur noch wenige Sekunden trennten den Burghauser vor dem Gewinn des dritten Durchganges, als der Mattenleiter auf unerlaubte Beinarbeit erkannte und dem Gegner somit eine Zweierwertung zusprach. Die darauffolgende Reaktion Ponomartschuk´s ahndete der Referee mit der roten Karte und der damit verbundenen Disqualifikation.

Ringersport vom Feinsten wurde dann wieder in den beiden abschließenden Gefechten der 74 kg Klasse geboten. SVW-Publikumsliebling Mykola Daragan fügte im klassischen Stil Angstgegner Aleksandr Kazakevic mit 3:1 die zweite Saisonniederlage zu und Freistiler Christian Maier kämpfte in einem an Dramatik nicht zu überbietenden Fight seinen Freund Ergün Aydin mit 3:2 nieder. Wie aktionsreich der Abschlusskampf der beiden mit viel Risiko zu Werke gehenden deutschen Topringer war, spiegelt sich in der Vielzahl der vergebenen Wertungen wider. Am Ende hatten beide Athleten 13 Punkte auf ihrem Konto stehen.


Das spannende Derby der beiden Gruppenfavoriten erwies sich im Beisein des Bayerischen Fernsehens wieder einmal als tolle Werbung für den Ringersport.

Stimmen zum Kampf:

 

Mahmoud Karimi (Trainer Hallbergmoos):
Jeder einzelne der Burghauser Mannschaft zeigte sich hoch motiviert, wir dagegen waren nicht in der Lage unser Vorhaben umzusetzen. Bei uns hat die mentale Stärke und das Selbstvertrauen gefehlt um den entscheidenden Punkt zu schaffen, beim Gegner war das genau andersrum. Nach der Niederlage in 55 kg hoffte ich noch dies aufholen zu können, als dann aber auch 120 kg Freistil verloren ging war´s vorbei.

 

Siegfried Seibold (Trainer Burghausen):
Wir sind 10 Mann und alle können gewinnen. Heute waren es sieben Siege gegen einen sehr starken Gegner, damit bin ich natürlich zufrieden. Bei zwei der drei Niederlagen haben wir Runden mitgeschrieben und auch Eugen hat kämpferisch alles gegeben. Der Schultersieg von Csongor und der darauffolgende tolle Sieg von Gergely gegen diesen Topmann hatten der Moral der Mannschaft natürlich sehr gut getan.

 

Csongor Knipli (55 kg Neuzugang):
Ich bin sehr glücklich und auch stolz gegen den WM-Fünften einen Schultersieg erzielt  und somit meine Mannschaftskameraden mit vier Punkten unterstützt zu haben.

 

Christian Maier (74 kg Freistil Neuzugang):
Trotz der Niederlage im Hinkampf verspürte ich keinen großen Druck, wenngleich ich das Ergebnis natürlich umdrehen wollte. Ich habe mich gut vorbereitet und so gerungen wie ich es liebe, wenn es vielleicht heute teilweise etwas zu ungestüm war. Taktik ist weniger meine Stärke, ich möchte Bewegungen reinbringen und letztendlich war es ein geiler Kampf gegen meinen Freund.



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