Von: Martina Kastner Mit zwei Siegen an einem Wochenende haben die Burghauser Ringer nicht nur ihren Vorsprung in der Ostgruppe auf sechs Punkte ausgebaut, sondern einmal mehr auch ihre Fans vollends begeistert. Annähernd 1000 Zuschauer erlebten am Samstag vor einer begeisternden Kulisse Ringkampfsport vom Feinsten. Die grandiose Leistung der Aktiven führte zum hauchdünnen 19:18-Sieg über den 1. Luckenwalder SC. Anders als mit dem klaren 23:14-Sieg im Sonntagskampf gegen Lichtenfels, war mit dem Sensationserfolg gegen Luckenwalde nicht unbedingt zu rechen. Zumal die Brandenburger mit einer topbesetzten Staffel antraten. Umso größer war daher die Freude im Wacker-Lager: „Alle zehn Mann haben ihre Leistung abgerufen. Das war ein super Kampfabend.“, freute sich Trainer Siegfried Seibold. ![]() Miroslav Geshev konnte sich gegen den für Luckenwalde startenden ex-Burghauser und amtierenden Weltmeister Mihail Ganev durchsetzen. ![]() Peter Bacsi vertrat den gesperrten Eugen Ponomartschuk mit Bravour und siegte mit 3:0 gegen den Polen Michal Jaworski. ![]() Mykola Daragan demonstrierte auch gegen den hoch gehandelten Ungarn Tamas Lörincz seine Weltklasse. ![]() Gergely Kiss besiegte den jungen deutschen Kaderathleten Nik Matuhin trotz 25 kg Gewichtsnachteil. ![]() Die Entscheidung fiel in der letzten Runde des letzten Kampfes: in einem an Dramatik nicht zu überbietendem Kampf sichtere Christian Maier dem SVW den Sieg. Auch Burghausens Stadtoberhaupt Hans Steindl und Wackers Fußballtrainer Mario Basler waren von so viel Einsatz und Leidenschaft begeistert, weshalb sie sich als besonders großzügig erwiesen und als zusätzliche Sponsoren auftraten. Steindl war aufgrund des großartigen Kampfes ganz euphorisch: „Ich bin mir sicher, dass diese Mannschaft ins Finale kommt.“ Abteilungsleiter Jürgen Löblein war ebenfalls hin und weg: „Was gibt es schöneres als beim 80-Jährigen Jubiläums des Sportvereins Wacker vor so einer Kulisse zu ringen?“
Den Auftaktkampf im Duell Erster gegen Zweiter bestritt Csongor Knipli. Der 17-jährige Ungar luchste dem Mitglied der Deutschen Nationalmannschaft Emanuel Krause bei seiner 1:3-Niederlage eine wichtige Runde ab, die sich am Ende als goldwert erwies. Mit einem extrem schweren Brocken bekam es Schwergewichtler Gergely Kiss zu tun. Der Ungar ließ sich aber selbst von 25 kg Gewichtsdifferenz nicht beirren und bezwang den Deutschen Nik Mahutin mit 3:1.
Im Anschluss hielt Martin Maier die Niederlage gegen den amtierenden Vize-Europameister Radoslav Velikov mit 0:3 in Grenzen. „Martin hat sich teuer verkauft.“, war Seibold zufrieden In der 96 kg Klasse feierte der 18-jährige Michael Marnette sein Bundesligadebüt. Dem Gast Ivan Nemeth hatte der zuvor in der Bayernliga angetretene Marnette aber nicht viel entgegenzusetzen. So konnte er eine Schulterniederlage nicht mehr abwenden.
Eine Niederlage musste auch Matthias Maasch einstecken. Anders als im Hinkampf gab er diesmal nur ein 0:3 an Eusebio Diaconu ab. Zur Pause, in der die Akrobatiktruppe „Akrosphere“ mit einem gelungenen Auftritt für Stimmung sorgte, lagen die Gäste mit 14:4 in Führung und auf Burghauser Seite wurde munter diskutiert, wie wohl die Kämpfe in Hälfte zwei verlaufen werden.
Besser als erwartet lief dann der Kampf im Freistil-Mittelgewicht. Hier lieferten sich die beiden Bulgaren Miroslav Geshev und der Ex-Burghauser Mihail Ganev ein packendes Mattengefecht, bei dem Geshev am Ende mit 3:1 die Oberhand über den amtierenden Weltmeister Ganev behielt. Verantwortliche und Zuschauer waren von dieser Glanzleistung gleichermaßen begeistert. Reichlich Applaus kassierte auch Nikolay Kurtev, der den Luckenwalder Michel Schneider mit 3:0 in Schach hielt.
Im klassischen Mittelgewicht präsentierte sich Peter Bácsi als würdiger Vertreter des gesperrten Eugen Ponomartschuks, der seine Mannschaft vom Mattenrand aus mit Tipps unterstütze. Bácsi besiegte Michal Jaworski mit 3:0. Nach acht Kämpfen lag Luckenwalde aber immer noch mit 15:13 in Führung. Dank einer starken kämpferischen Leistung konnte Weltergewichtler Mykola Daragan das Blatt zu Gunsten der Burghauser wenden. Der ukrainische Mattenfuchs gab gegen den starken Tamas Lörincz Vollgas und bezwang ihn mit 3:1.
Beim Stand von 16:16 musste dann Christian Maier auf die Matte. Dabei traf er ausgerechnet auf Martin Obst, dem er im Hinkampf noch unterlegen war. Trotz der großen Last auf seinen Schultern und einigen strittigen Kampfrichterentscheidungen hatte sich Maier gut unter Kontrolle und so behielt er in einem an Spannung nicht zu überbietenden Mattenfight mit 3:2 die Oberhand, was seinem Team den 19:18-Erfolg sicherte.
Ausgerechnet Maier war es dann, der im Sonntagskampf gegen seinen Ex-Verein, den AC Lichtenfels passen musste. Der angeschlagene Freistilspezialist wurde durch Nikolay Kurtev vertreten, der in der 74 kg Klasse gegen Serghei Siscov mit 0:3 den Kürzeren zog. Ebenfalls mit 0:3 unterlag Michael Marnette dem Lichtenfelser Toni Georgiev. Andreas Maier verlor trotz starker Leistung mit 1:3 gegen Namensvetter Andreas Spinnler, während Csongor Knipli und Martin Maier technisch überlegen waren. Mykola Daragan feierte einen Schultersieg nach nur 36 Sekunden und Miroslav Geshev erhielt die vier Punkte kampflos, da ihm kein Lichtenfelser Gegenüberstand. Der Europameister von 2008, Peter Bácsi, steuerte einen 3:1-Sieg bei, während Thomas Hohendorf mit 3:0 ebenfalls vollauf überzeugen konnte. Bis 120 kg wurde auf Burghauser Seite kein Ringer aufgeboten. Mit dem Pflichtsieg und dem grandiosen Erfolg gegen Luckenwalde in der Tasche, können die Burghauser nun dem bevorstehenden Heimkampf gegen Frankfurt/Oder Eisenhüttenstadt gelassen entgegensehen.
Stimmen zum Kampf gegen Luckenwalde:
Siegfried Seibold (Trainer Burghausen): Es ist schön zu sehen, dass die Mannschaft stabil ist, auch wenn es mal nicht so gut läuft. Es braucht eben zehn Mann, um erfolgreich zu sein. Jeder Rundengewinn war wichtig. Miroslav Geshev hat gegen den aktuellen Weltmeister eine ausgezeichnete Leistung geboten. Das war schon sensationell!
Andreas Zabel (Trainer Luckenwalde): Wir haben die Punkte heute in 84 kg Freistil und 120 kg liegen gelassen. Wir hatten fest mit der Revanche gerechnet und sind jetzt natürlich enttäuscht. Aber trotzdem macht es Spaß vor so einer Kulisse zu ringen. Unserem Halbschwergewichtler Mirko Englich haben wir eine Pause gegönnt, da auch Ivan Nemeth zu seinen Einsätzen kommen sollte. In den Play-Offs werden wir versuchen so weit wie möglich zu kommen. Dort erwarten uns wohl ähnlich harte Kämpfe wie heute. Links: Verwandte News: Dateien: |
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