Von: Martina Kastner Die Burghauser Ringer sind nicht aufzuhalten. Nicht einmal die enorme Belastung des Doppelwettkampfwochenendes konnte die Siegesserie der Wackerianer in der Ersten Bundesliga Ost stoppen. Nach einem grandiosen 28:10-Heimsieg gegen den AC Lichtenfels und dem 24:14-Erfolg in Eisenhüttenstadt liegen die Salzachstädter somit weiterhin ungeschlagen an der Tabellenspitze. „Die Mannschaft hat geschlossene Leistungen abgerufen. Wir können mit den Ergebnissen also zufrieden sein.“, zog Trainer Siegfried Seibold ein positives Fazit. ![]() Gergely Kiss zeigte sowohl gegen Steffen Hartan als auch gegen Robert Glor eine hervorragende Leistung. ![]() Ivan Djorev besiegte den Lichtenfelser Tobias Glücker mit schlafwandlerischer Sicherheit. ![]() Nikolay Kurtev machte gegen Ivan Schell kurzen Prozess. Gegen den Franfurter Rafal Statkiewicz musste er jedoch über fünf harte Runden gehen. ![]() Gegen den amtierenden Weltmeister Hristo Marinov hinterließ Eugen Ponomartschuk in allen vier Runden den dominanteren Eindruck. Den Heimkampf vor rund 500 ringsportbegeisterten Zuschauern, zu denen auch der Trainer des Fußball-Drittligisten SV Wacker Burghausen, Mario Basler, und Bürgermeister Hans Steindl zählten, ließ sich auch „Mr. Bean“ nicht entgehen. Dieser sorgte dank herrlich komischer Einlagen für strapazierte Lachmuskeln bei Alt und Jung. Den Kampf eröffnete schließlich Ivan Djorev mit einem 4:0-Pflichtsieg durch technische Überlegenheit. Im Anschluss hielt Ivan Ivanov den 121,8 Kilogramm schweren Lichtenfelser Mirian Giorgadze, gegen den der Ex-Burghauser Theodoros Tounousidis im Team der Hallbergmooser letztes Wochenende noch mit 0:3 verlorgen hatte, mit 3:0 gut in Schach.
Wieder einen tollen Kampf lieferte auch Andreas Maier bis 60 kg klassisch. Er unterlag zwar mit 1:3. Startete laut Seibold aber „technisch brillante Versuche“, die immerhin zu einem Rundengewinn führten. Als „traumhaft schön“ bezeichnete Seibold schließlich das Halbschwergewichtsduell der beiden Freistilspezialisten Gergely Kiss und Steffen Hartan. Nachdem sich der bis dahin in sechs Kämpfen ungeschlagene Lichtenfelser Hartan die erste Runde mit 6:4 gesichert hatte, zeigte Kiss die größere Willensstärke und bezwang ihn in den folgenden drei Abschnitten mit 1:0, 4:2 und 2:0.
Nach dem technisch überlegenen Punktsieg von Nikolay Kurtev, schlug sich Eugen Ponomartschuk gegen den vor wenigen Wochen in Moskau zum Weltmeister im klassischen Mittelgewicht gekürten Hristov Marinov bei der 1:3-Niederlage wacker. Einmal mehr eine exzellente Leistung bot Wackers Aushängeschild Matthias Maasch. Der Klassikspezialist fügte dem Gästeringer Andreas Spinnler mit 3:0 die erste Saisonniederlage zu und versetzte das Publikum dank eines tollen Überwurfes erhaltenen Fünferwertung im ersten Abschnitt in Ekstase.
Miroslav Geshev baute die Wacker-Führung mit einem technisch überlegenen Punktsieg weiter aus, ehe Christian Maier ausgerechnet an seinem 20. Geburtstag eine 1:3-Niederlage gegen seinen ehemaligen Teamkameraden Serghei Siscov einstecken musste. Maier lieferte beim Kampf gegen seinen Ex-Verein, zu dessen Mitgliedern er immer noch ein freundschaftliches Verhältnis pflegt, einen starken Kampf ab. Zum Sieg reichte es zwar nicht, doch wusste er seine Beweglichkeit gut einzusetzen und so verbuchte er verdienterweise Abschnitt 2. In Runde 3 brachte er den gestarteten Beinangriff nicht bis zur Vollendung, weshalb er diese Runde unglücklich abgeben musste. Letztlich zog das Geburtstagskind aber ein positives Fazit: „Der Kampf war trotzdem ein Geschenk für mich, da er eine Lehre für mich war.“, meinte Maier und fügte hinzu: „Wenn ich die ein, zwei Fehler abstelle, kann ich den Kampf für mich entscheiden. Daran muss ich weiterarbeiten.“
Maiers Vereinskamerad Mykola Daragan setzte dem Ganzen dann mit seinem Schultersieg in Runde 1 gegen Johannes Kraus noch die Krone auf. Auch Bürgermeister Steindl war daher vom Kampfabend begeistert: „Die Ringer sind momentan sensationell gut drauf.“ Ihre gute Form stellten sie dann auch beim Auswärtskampf am Sonntagnachmittag unter Beweis. Ausgerechnet am Doppelwettkampfwochenende mussten sie zum am weitesten entfernt liegenden Verein, der KG Frankfurt/Oder Eisenhüttenstadt anreisen. Bereits um 4.30 Uhr begann am Tag der Deutschen Einheit die rund 700 km Hinfahrt in die Oderstadt. Da dem Kampf in der Inselhalle in Eisenhüttenstadt laut Protokoll nur 80 Personen beiwohnten, war die Stimmung zwar keines Falls mit der in Burghausen zu vergleichen. Die wenigen anwesenden Fans waren aber von den gebotenen Kämpfen angetan. Die 55 kg Klasse blieb bei Burghausen allerdings aufgrund von Einsparungsmaßnahmen unbesetzt. Somit erhielten die Gastgeber kampflos vier Punkte.
Die Bulgaren Miroslav Geshev und Ivan Ivanov punkteten mit 3:0, während Andreas Maier trotz starker Leistung eine 0:3-Niederlage einstecken musste. Gergely Kiss machte im Halbschwergewicht kurzen Prozess und beförderte seinen Gegner in Runde 1 auf die Schultern. Ebenfalls mit 4:0 punkteten die Weltergewichtler Christian Maier und Mykola Daragan, die ihren Gegnern technisch überlegen waren. Eugen Ponomartschuk gewann mit 3:1, sein Vereinskamerad Nikolay Kurtev mit 3:2. Beim Kampf von Ponomartschuk erhielt Andreas Maier laut Protokoll während eine "gelbe Karte wegen Beklatschens". Trainer Siegfried Seibold fand dies "ungerecht" und meinte: "Da sieht man wie kleinlich die Kampfrichter teilweise sind. Gegen die teils unqualifizierten Zwischenrufe der Gastgeber hat der Kampfrichter hingegen nichts unternommen."
Da Matthias Maasch eine Pause erhielt, kam Tobias Ruoss bis 66 kg klassisch zu seinem Bundesligadebüt. Der Jugendringer konnte eine technische Unterlegenheit zwar nicht verhindern. Schlug sich jedoch tapfer. „Jetzt richten wir den Blick nach vorne und konzentrieren uns auf die nächsten Kämpfe.“, gibt Seibold die Marschroute vor und fügt hinzu: „Am Montag ist aber erst mal trainingsfrei. Die Pause haben sie sich verdient.“
Fotos vom Kampf gegen Lichtenfels finden Sie >>> HIER <<< Links: Verwandte News: Dateien: |
<- zurück zur News-Übersicht