Von: Martina Kastner Bereits zum dritten Mal in Folge treffen die Burghauser Ringer im Viertelfinale um die Deutsche Mannschaftsmeisterschaft am Sonntag (15 Uhr) auf die RWG Mömbris Königshofen. Die Wackerianer konnten die Gruppenphase als einzige Mannschaft ohne Niederlage überstehen, sodass sie die bevorstehende Reise nach Mömbris mit einer gehörigen Portion Selbstbewusstsein im Gepäck antreten könnten. Aus sportlicher Sicht schien das Los also zu passen und so freute sich Trainer Siegfried Seibold direkt nach der Auslosung auf einen „spannenden Vergleich gegen den Zweiten der Weststaffel“. ![]() Szene vom Viertelfinale 2009: Mykola Daragan deklassiert den Mömbriser Benjamin Stange im letzten Kampf des Abends und sichtert dem SVW den knappen 17:18 Auswärtssieg Als man nur wenige Minuten später erfuhr, dass die Verantwortlichen der RWG den Auswärtskampf von Samstagabend auf Sonntagnachmittag verlegen, nahm die Vorfreude der Burghauser allerdings etwas ab. Aufgrund einer Veranstaltung des Blasorchesters steht den Unterfranken ihre Halle am Samstag nicht zur Verfügung. Die daraus resultierende Terminverlegung entspricht den Statuten des Deutschen Ringerbundes, was auch in Burghausen bekannt war.
Für Unmut auf Burghauser Seite sorgte allerdings die Tatsache, dass man erst wenige Minuten nach der Auslosung davon erfuhr. Wie dem Veranstaltungskalender des Marktes Mömbris zu entnehmen ist, steht der Konzerttermin schon seit Jahresbeginn fest und auch den RWG-Verantwortlichen war dieser laut eigener Aussage schon seit längerem bekannt. Burghausens Abteilungsleiter Jürgen Löblein meinte daher: „Eine frühzeitige Rundmail an die vier möglicherweise betroffenen Ostvereine hätte für mehr Planungssicherheit gesorgt.“
Sollte es dennoch zu dem dritten Aufeinandertreffen der beiden Vereine kommen, hat Burghausen zumindest im direkten Vergleich aus den letzten Jahren die Nase vorn. Sportlich hatte man sich auch in den beiden ersten Viertelfinals durchgesetzt. Vor zwei Jahren schieden die Wackerianer dann aber am grünen Tisch aus, da einer ihrer schwedischen Ringer bei dem Vierstädteturnier (Fyrstads) in seinem Heimatland gestartet war. Was damals noch als Doppelstart und somit irregulär galt, ist heute von Seiten des Deutschen Ringerbundes erlaubt. Einem Start der schwedischen RWG-Ringer bei dem am Samstag stattfindenden Fyrstadsfinalen stünde somit nichts im Wege.
Vorherige Aufeinandertreffen hin oder her, am Sonntag werden die Karten neu gemischt. Und obwohl das Mömbriser Aufgebot durch den sehr großen Kader nur zur erahnen ist, macht Trainer Seibold kein Geheimnis um seine Zielsetzung: „Unser Ziel ist es, mindestens ins Finale zu kommen. Dafür müssen wir auch Mömbris schlagen.“ Um den Traum vom Finaleinzug tatsächlich zu realisieren, müssen die Wackerianer ihr volles Leistungspotential ausschöpfen. Vor allem in den unteren Gewichtsklassen scheint Mömbris von der Papierform her stärker besetzt.
Bis 55 kg Freistil steht ihnen Krasimir Krastanov zu Verfügung. Der für Großbritannien startende Ringer dürfte den Burghauser Fans noch aus den Derbys mit seinem Ex-Verein, dem SC Anger, bekannt sein. Auch im klassischen Stil der 60 kg sind die Mömbriser mit Ceyhun Zaidov erstklassig besetzt.
Bis 66 kg klassisch wird es wohl zum Kräftemessen zwischen den beiden deutschen Topringern Matthais Maasch und Bengt Trageser kommen. Mit einem deutschen Spitzenathleten bekommt es auch Wackers Nikolay Kurtev (66 kg Freistil) zu tun. Sein Gegner Saba Bolaghi erkämpfe bei den diesjährigen Deutschen Meisterschaften den Vize-Titel im Seniorenbereich.
Sehenswerte Vergleiche bahnen sich im Weltergewicht an, wo Klassikspezialist Mykola Daragan mit Benny Stange nicht allzu große Probleme haben dürfte. Die Rolle des Favoriten nimmt auch der wiedergenesen zu scheinende Christian Maier ein, wenn er im Freistil auf Sebastian Christoffel trifft. Eine härtere Nuss hat derweil Miroslav Geshev zu knacken. Der Bulgare wird bis 84 kg Freistil wohl mit Peter Weisenberger die Kräfte messen. Seinem Vereinskameraden Eugen Ponomartschuk steht ein Kampf gegen den Schweden Fisnik Zahiti bevor, während Freistil-Ass Gergely Kiss im Halbschwergewicht auf den deutschen Nationalkaderathleten Oldrik Wagner treffen könnte.
Im Schwergewichtsduell, welches im Vorkampf aufgrund des erneuten Stilartenwechsels im klassischen Stil ausgetragen wird, muss sich Ivan Ivanov voraussichtlich dem bärenstarken Schweden Johan Euren entgegenstemmen. Im Vorfeld des Mannschaftsvergleiches ist kein Favorit auszumachen, Wacker-Coach Siegfried Seibold gibt sich aber gewohnt kämpferisch: „Mömbris ist die erste Hürde. Diese wollen wir nehmen.“ Zunächst einmal muss aber die finanzielle Hürde genommen werden. Die aufgrund der Terminverlegung entstandenen Mehrkosten belasten das Budget der Ringer zusätzlich. Ob die finanziellen Mittel für die Deckung dieser Kosten freigegeben werden, muss daher erst noch in einer vom Vorstand einberufenen Sitzung geklärt werden. Links: Verwandte News: Dateien: |
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