Von: Michael Buchholz Jetzt ist es passiert: Am drittletzten Kampftag der 2. Ringer-Bundesliga Süd ist der bislang ungeschlagene SV Wacker Burghausen gestrauchelt. Die Mannschaft von Trainer Alexander Schrader unterlag am Samstag mit 12:13 bei der RKG Freiburg und muss jetzt bei nur noch einem Punkt Vorsprung vor dem SV Hallbergmoos um den Titel fürchten. „Ich bin ganz schön angefressen, die Enttäuschung ist riesengroß“, ärgert sich Schrader vor allem über einen Teil seiner bulgarischen Ringer: „Wir haben das die ganze Woche besprochen, dass sich jeder bis zur letzten Minute voll reinhauen muss und dann kommt da einfach nichts. Es wäre so einfach gewesen, wenn die Burschen nur halbwegs funktioniert hätten.“ Bis zum letzten Kampf führten die Gäste mit 12:11, ehe Niko Kurtev im Freistil-Welter gegen Ion Vasilachi auf die Matte musste, den er im Hinkampf mit 3:0 besiegt hatte. „Er hätte einfach nur gewinnen müssen, ringt dann aber so einen Mist zusammen. Fürchterlich! Da frage ich mich, was ihn da geritten hat“, ging Schrader mit dem EM-Vierten nach dessen 1:7-Pleite hart ins Gericht. Nicht minder erbost war der Trainer über Mikyay Naim und Miro Geshev. Naim führte gegen den ins Freistil-Bantam aufgerückten Krasimir Krastanov zur Pause noch 4:0 und unterlag aber am Ende mit 4:8. Schrader: „Er hat überhaupt keinen Dampf gemacht, war körperlich in keiner guten Verfassung. Ein ganz schlechter Kampf von Mikyay.“ Geshev hätte nach Ansicht von Schrader im Freistil-Schwergewicht gegen Viktor Reh deutlich höher gewinnen müssen als 6:2: „In der ersten Runde macht er keinen einzigen Beinangriff. Das ist einfach zu wenig. Wir haben ihm gesagt, dass er von Anfang an Dampf machen und drei Punkte holen muss.“ Dass die Gäste überhaupt bis zum letzten Kampf im Rennen lagen, hatten sie an diesem Abend vor allem Maxi Lukas und Eugen Ponomartschuk zu verdanken. Lukas war im Greco-Mittel gegen Maximilian Reemnsperger bei einem 0:1-Rückstand eigentlich schon ziemlich am Ende seiner Kräfte, ehe er nach viereinhalb Minuten noch mal richtig aufdrehte. „Ich weiß nicht, wo er diese Energie noch hergeholt hat“, so Schrader, der sich verwundert die Augen rieb: „Plötzlich macht er Dinge, die er eigentlich gar nicht kann und holt aus dem Stand noch fünf Punkte. Unglaublich! Wenn alle diesen Willen gehabt hätten, wären wir mit Sicherheit nicht als Verlierer von der Matte gegangen.“ Der ins Greco Halbschwer aufgerückte Ponomartschuk ließ Yasin Uzun von Beginn an keine Luft zum Atmen, bearbeitete ihn permanent und feierte vor Ablauf der vierten Minute einen Überlegenheitssieg. Im Greco-Leicht verzichtete Andi Maier sogar auf die Abschlussfeier nach der Techniker-Prüfung, gedankt wurde es ihm aber nicht so recht, denn der körperlich überlegene Amiran Shavadze schob den Burghauser immer wieder ohne Griffansatz an den Mattenrand und gewann so mit 8:0. Schrader: „Ich habe noch vor dem Kampf mit dem Mattenleiter wegen der kleinen Matte gesprochen. Da hat er mir versichert, dass es keine Punkte fürs Rausschieben geben wird, wenn kein Griff erkennbar ist. Und dann kommt so etwas. Ein Sieg wäre für Andi an dem Tag nicht drin gewesen, aber eine Niederlage mit zwei Punkten und dann hätten wir eben Unentschieden gerungen.“ Enes Akbulut und Johann Eitel machten im Freistil-Leicht und im Freistil-Mittel gegen Florian Losmann und gegen Lars Schäfle eigentlich gute Kämpfe, beide führten jeweils bis kurz vor Schluss nach Punkten und unterlagen dann jeweils noch mit je einem Punkt Unterschied - eine Frage der Konzentration und Entschlossenheit. Während Ivan Djorev in der Eingangsklasse schon nach wenigen Sekunden triumphierte, war die klare Niederlage von Haliz Yilmaz im Greco-Welter einkalkuliert: Der Ersatz des angeschlagenen Matthias Maasch musste sich nach 1:40 Minuten dem technisch überlegenen Rainhold Kratz beugen. Links: Verwandte News: Dateien: |
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