Von: Michael Buchholz War das spannend, war das ein Krimi! Buchstäblich in letzter Minute ist den Ringern des SV Wacker Burghausen vor über 300 begeisterten Zuschauern am Samstagabend ein 15:14-Erfolg geglückt, so dass am kommenden Samstag in Hallbergmoos der große Showdown um den Titel in der 2. Bundesliga Süd steigen kann. Die Salzachstädter reisen mit einem Punkt Vorsprung zu den Siegfried-Ringern nach Hallbergmoos, brauchen also mindestens ein Unentschieden, um auch am Ende ganz oben zu stehen. „Das geht nur, wenn wir in Bestbesetzung antreten können“, weiß Trainer Alexander Schrader, der gegen Westendorf auf den erkrankten Punktegaranten Andi Maier verzichten musste. ![]() Rehabilitation gelungen: Nikolay Kurtev sichert seinem Team in letzter Sekunde den Heimsieg und wird so zum gefeierten Helden. ![]() Toller Auftakt des Kampfabends: Die beiden Freistilspezialisten Ivan Djorev und Fatos Durmishi stellten ihre Greco-Fähigkeiten eindrucksvoll unter Beweis. ![]() Mikiay Naim machte mit schönen Techniken kurzen Prozess mit seinem Gegner Markus Stechele. ![]() In der Halbzeitpause erfolgte die Ehrung der Sportler, die vor 40 Jahren den Grenzlandliga-Pokal zum ersten Mal nach Burghausen holten. ![]() Kurz vor dem Abflug: Matthias Maasch wuchtet Tizian Reggel aus dem Boden, dessen artistisch anmutende Gegenwehr vergebens war. Der Verzicht auf den Greco-Leichtgewichtler war natürlich auch einer der Gründe, warum es am Ende gegen Westendorf so knapp geworden ist. „Für die Zuschauer ist so ein spannender Kampf natürlich das Höchste, aber nach meinen Nerven fragt ja keiner“, beschrieb Spartenchef Jürgen Löblein die Gemengelage seiner Gefühle. In Hallbergmoos steht Löblein gleich der nächste Stresstest für sein Nervenkostüm bevor - das ist so sicher wie das Amen in der Kirche. Und natürlich wollen die Burghauser unbedingt als Erster über die Ziellinie gehen, nachdem sie ja die Tabelle von Anfang an angeführt haben. Vor dem letzten Kampf führten die Westendorfer, die zwischenzeitlich schon mit 14:8 vorne lagen, mit 14:12, so dass Nikolay Kurtev unbedingt drei Mannschaftspunkte holen musste, um das Blatt noch zu wenden. Nach einem Beinangriff und zwei Einser-Wertungen führte der Bulgare gegen Simon Einsle zur Pause mit 4:0, konnte zu Beginn der vierten Minute mit einem weiteren Beinangriff noch mal zwei Punkte sammeln, tat sich gegen mutig verteidigenden Westendorfer in der Folge aber sehr schwer. Erst nach 5:20 gab’s wegen Passivität die nächste Wertung und 27 Sekunden vor Schluss konnte der Freistil-Weltergewichtler unter dem frenetischen Jubel der Burghauser Fans den entscheidenden Einser am Mattenrand erobern. „Ich fand es gut, dass Nico nicht zwei sondern drei Punkte holen musste. Dafür sind die Burschen schließlich da“, zeigte sich Schrader diesmal mit Kurtev, den er in der Woche zuvor kritisiert hatte, zufrieden. Restlos einverstanden war Schrader aber nicht mit dem Auftreten seiner Mannschaft: „Als Trainer kann man nie ganz zufrieden sein. Es gibt immer Dinge, die man besser machen kann.“ Nach drei Kämpfen lagen die Gastgeber schnell mit 8:0 in Front. Ivan Djorev musste sich im Greco-Feder, wie in der Vorrunde, erneut mit Fatos Durmishi messen und konnte den mehrfachen finnischen Meister beim 6:6 nur aufgrund der höheren Anzahl an Zweierwertungen schlagen, wobei dem Westendorfer praktisch mit dem Schlussgong der Ausgleich gelungen ist - sozusagen die Ouvertüre für den folgenden Krimi. Nach einem 14:0 von Miro Geshev im Freistil-Schwergewicht fehlte den Burghausern theoretisch schon ein Punkt, auch wenn Mikyay Naim gegen Markus Stechele den erwarteten Überlegenheitssieg lieferte. Erstmalig schlug im Greco-Halbschwer das Pendel zugunsten der Gäste aus, als sich Eugen Ponomartschuk gegen den zwölf Kilogramm schwereren Ex-Burghauser Vladislav Metodiev aufarbeitete, aber nur zwei Verwarnungspunkte sammeln konnte, so dass sich der Vize-Europameister von 2012 beim 2:2 aufgrund der höheren Wertung den Sieg schnappte. Maier-Ersatz Halit Yilmaz mühte sich im Greco-Leicht redlich, konnte aber gegen den zweifachen Deutschen Meister Christopher Kraemer nichts ausrichten und im Freistil-Mittel konnte Johann Eitel gegen Steve Masuch wenigstens den Vierer verhindern. Wie in der Vorrunde war Mehmed Ferrain im Freistil-Leicht für Enes Akbulut trotz guter Ansätze einfach zu stark und als Maxi Lukas gegen den körperlich unheimlich präsenten und gewohnt aggressiv auftretenden Michael Heiß mit 1:4 verlor, war der Sechs-Punkt-Rückstand vor den Weltergewichten perfekt: Konzentriert und extrem zielstrebig löste Matthias Maasch seine Aufgabe gegen Tizian Reggel, den er anfangs gleich zwei Mal drehen konnte, ehe er mit zwei schönen Würfen nach 2.23 Minuten für Klarheit sorgte und damit die Voraussetzung für den finale Erfolg geschaffen hatte.
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