Von: Jürgen Löblein Von 15.06. bis 17.06. fanden sich die Spitzenringer im griechisch-römischen Stil in Burghausen ein um die Deutschen Meister zu ermitteln. Bis auf einige wenige verletzungsbedingte Ausfälle war in Burghausen alles am Start, was Rang und Namen im deutschen Ringsport hat. Somit stand einer hochklassigen Meisterschaft nichts im Wege. Original Zitat des DRB „Der Ausrichter, SV Wacker Burghausen, sorgte zusammen mit der Stadt Burghausen für einen perfekten Rahmen und präsentierte sich als hervorragender Gastgeber, unzählige Helfer gepaart mit hervorragenden Örtlichkeiten und durchdachter Organisation sorgten für einen reibungslosen Ablauf“. Die Burghauser Ringer konnten hier zum wiederholten Mal zeigen, was der SV Wacker Burghausen bewegen kann. Mehr als 60 freiwillige Helfer haben von Mittwochmittag an dafür gesorgt dass Zwei Zelte aufgebaut wurden, die Sportparkhalle in eine Ringerarena verwandelt wurde, eine Live Übertragung aus der Halle in die Zelte ermöglicht wurde und Küchen sowie Grillstationen mit kulinarischen Köstlichkeiten bestückt wurden. Pünktlich am Montagnachmittag war dann alles wieder abgebaut und aufgeräumt. Ermöglicht wurde die Austragung eines derartigen Großevents jedoch nicht nur durch die Helfer der eigenen Abteilung. Zu allererst bedurfte es der Unterstützung durch den Verein und der Stadt Burghausen. Was hier in den letzten Jahren beim SV Wacker gewachsen ist, ist wirklich überragend. Angeführt von Dr. Thomas Frey als 1. Vorsitzenden des SVW sowie Geschäftsführer Heiko Hiller und Vereinsmanager Andreas Huber und den Mitarbeitern der Geschäftsstelle werden die Abteilungen in ihrem Wirken in hervorragender Manier unterstützt. Hervorzuheben ist auch die Hilfe der Mitarbeiter des Bauhofes Burghausen die uns bei allen Veranstaltungen in hervorragender Form unterstützen. So macht Vereinsarbeit und Vereinsleben richtig Spaß und bietet unseren Sportlern die Möglichkeit sich zu entwickeln und hervorragende Leistungen abzuliefern. In welcher Form das dann möglich ist, konnte man bei der Deutschen Meisterschaft „dahoam“ eindrucksvoll erleben. Obwohl die beiden langjährigen Aushängeschilder der Abteilung nicht antreten konnten standen in 10 Gewichtsklassen sage und schreibe sechs Burghauser Mannschaftsringer in den Finalkämpfen um Platz eins und zwei. Das sportliche Niveau fügte sich somit in die Organisation nahtlos ein. Insgesamt 116 Athleten kämpften an den zwei Tagen um die Medaillen und aufgrund der Auslosungen bekamen die Zuschauer bereits am Samstag zahlreiche Spitzenkämpfe zu sehen. Dominiert wurden die Meisterschaften oftmals von den Favoriten, ein außergewöhnlich erfolgreiches Wochenende erlebte jedoch die Gastgeber-LO aus Bayern, die sich die Länderwertung mit selten da gewesenem Vorsprung vor Württemberg und Saarland sicherte. Alleine sieben bayerische Vertreter erreichten das Finale um den Titel, hierbei sicherten sich Fabian Schmitt (55kg) der in der Saison 2018/19 für den SV Wacker antreten wird, unser sympathischer Neuzugang aus dem letzten Jahr, Ramsin Azizsir (97kg), Hannes Wagner (82kg) und der neue Shootingstar aus dem Wacker-Team Witalis Lazovski (67kg) Gold. Eigengewächse Andreas Maier, Maxi Lukas und Christopher Krämer (TSV Westendorf) errangen Silber. Gespannt blickten viele Zuschauer auf die wieder eingeführte Gewichtsklasse bis 55kg. Am Ende galt der Titelträger Fabian Schmitt doch bei vielen als Favorit und konnte sich auch in beeindruckender Manier den Titel sichern und machte deutlich, dass in diesem Limit kein Weg an ihm vorbei führt. Mit Fabian werden die Burghauser Ringer in der kommenden Saison große Freude haben. Der absolut bodenständige und symphytische Neuzugang aus Nürnberg wird den Kader in den unteren Gewichtsklassen eminent verstärken und die Mannschaft noch ein Stück weiter nach vorne bringen. Deutlich spannender ging es im Schwergewicht zur Sache. Das Los bescherte allen Anwesenden ein Traumfinale, Etka Sever, Titelträger bis 98kg aus dem Vorjahr, rückte eine Gewichtsklasse auf und forderte dort den Titelverteidiger Christian John. Beide Athleten marschierten souverän ins Finale und lieferten sich eins tolles Duell mit laufenden Führungswechseln. Kurz vor Ablauf der Zeit erkämpfte sich John mit einer finalen Attacke die Führung und verteidigte die Goldmedaille. Nahezu ein Abbild dieses Turnierverlaufs gab es auch bis 60kg, im Finale lieferten sich die bis dato komplett ungefährdeten Etienne Kinsinger und Christopher Krämer einen tollen Zweikampf um die deutsche Spitze. Kinsinger ging in Front, Krämer glich im zweiten Durchgang aus und konnte den Vorteil der Oberlage beinahe nutzen, Kinsinger wehrte den Ausheber allerdings in letzter Sekunde erfolgreich ab. Christopher Krämer drückte weiterhin aufs Gas und forcierte die Entscheidung, doch Kinsinger agierte den entscheidenden Tick cleverer und konterte Krämer aus. Es folgte das Halbschwergewicht bis 97kg. Wacker-Topmann Ramsin Azizsir, der seit diesem Jahr aus der 87kg Klasse nach oben gerückt ist konnte die Klasse souverän für sich entscheiden. Einzig Finalgegner Felix Radinger konnte dem Bayer in der letzten Minute des Finals eine Wertung abnehmen und auf 2:6 verkürzen, eine Gesamtbilanz von 28:2 Punkten spiegeln die Dominanz von Ramsin jedoch wieder. Nun bleibt zu hoffen, dass er die Möglichkeit bekommt um seine Stärke auch im Rahmen der WM im Oktober in Budapest zu präsentieren. Deutlich ausgeglichener gestaltete sich der Turnierverlauf bis 63kg. Bereits am Samstag gab es heiße Fights früh im Wettkampf. Andrej Ginc traf auf Dustin Scherf und siegte nach tollen sechs Minuten mit 6:3, im rein bayerischen Halbfinale lieferten sich Lokalmatador Andreas Maier und Deniz Menekse eine noch spektakulärere Auseinandersetzung. Hier behielt Andreas Maier mit 7:6 die Oberhand. Nicht weniger spannend wurde es am Sonntag im Finale um Gold. Ginc ging in Front und alles sah nach einem souveränen Finalsieg aus, doch Maier mobilisierte angepeitscht vom Heimpublikum die letzten Kräfte und ging in der letzten Minute in Front. Doch das letzte Wort war noch nicht gesprochen - Ginc setzte alles auf eine Karte und drehte den Kampf erneut. Zwar errang Andreas Maier zwei Sekunden vor Ende die Oberlage, wurde dabei jedoch zuvor knapp von der Kampffläche gedrängt - der mit Sicherheit bitterste Moment der gesamten Meisterschaften aus Sicht des Ausrichters. Somit muss Andreas Maier nächstes Jahr nochmals voll angreifen um sich seinen Meistertitel abzuholen, den er absolut verdient hätte. Anschließend konnten die Zuschauer erst einmal durchatmen, denn es stand das Finale bis 87kg an - hier stieg das entscheidende Duell bereits im Vorfeld. Denis Kudla wies den erfahrenen Jan Fischer im Halbfinale souverän mit 3:0 in die Schranken und sicherte sich am Sonntag mit einem ungefährdeten 8:0-Sieg über Simon Weißhaar souverän den Titel. Auch das folgende Finale war eine klare Angelegenheit, was ebenfalls vor allem der Auslosung geschuldet war. Bis 72kg hieß der Topfavorit selbstverständlich Doppelweltmeister Frank Stäbler, der sich am Ende auch die Goldmedaille sicherte. Doch diese musste er sich hart erarbeiten, im Achtelfinale traf er auf Maximilian Schwabe und zog mit einem 5:0 Punktsieg ins Viertelfinale ein. Auch dort wartete mit Timo Badusch ein starker Kontrahent, doch auch hier behielt Stäbler mit 4:1 die Oberhand. Während das Finale aus Sicht Stäblers sehr schnell und erfolgreich beendet war, lieferten sich Schwabe und Badusch im Vorfeld ein tolles Match in der Hoffnungsrunde. Badusch ging früh mit einem Wurf in Führung, doch Schwabe kam im Kampfverlauf immer stärker auf. Mit etwas Glück und viel Geschick brachte Badusch einen knappen 5:5 Sieg ins Ziel und gewann Bronze. Auch in 82kg Klasse gab es bereits am Samstag das vorweggenommene Finale, Titelverteidiger Hannes Wagner traf an seinem Geburtstag im Halbfinale auf seinen Teamkollegen Roland Schwarz und beschenkte sich selbst. Mit einer starken Bodenabwehr und einem konsequenten Konter gewann er letztlich auf Schulter. Das Finale gegen den Burghauser Lokalmotadoren Maxi Lukas war leider eine sehr einseitige Begegnung. Ein souveräner 8:0 Sieg brachte dem körperlich extrem starken Wagner erneut den Titel. Trotz der Final-Niederlage stellt der Vize-Meistertitel ein toller Erfolg für Lukas dar, auf den er im kommenden Jahr aufbauen kann. Wieder spannend wurde es dann bis 77kg, der junge Karan Mosebach forderte die Nummer 1 Florian Neumaier. Da beide Ringer im Stand sechs Minuten Gas gaben, entschied die Bodenlage über Sieg oder Niederlage. Hier konnte Neumaier den Brandenburger einmal drehen und gewann knapp mit 3:1.Im letzten Kampf der Meisterschaft im Finale bis 67kg war dann das Tempo noch einmal höher und die Zuschauer erlebten das Highlight der Meisterschaften. Michael Widmayer, einer der absoluten Publikumslieblinge aus dem Wacker-Kader, warf gleich zum Auftakt den Mitfavoriten und amtierenden Deutschen Meister Erik Weiß mit einem fulminanten 6:6 Sieg aus dem Wettbewerb und zog am Ende sicher ins Finale ein. Dort traf er auf Wacker-„Neuzugang“ Witalis Lazovski, der sich ebenfalls dank beeindruckenden Kämpfen bis ins Finale vorkämpfet. Dort gingen beide Athleten über sechs Minuten volles Tempo. Lazovski, der dritte direkte Starter für Burghausen in einem Finale, sorgte dann für eine kleine Überraschung und einen Titel für den SV Wacker. Nach seinem knappen 3:0 Punktsieg fiel er den Trainern erschöpft in die Arme und jubelte über seinen ersten Titel im Männerbereich. Eine schwierige Situation für alle Burghauser Sportler und Fans: Zwei Burghausen Mannschaftsringer in einem Kampf gegeneinander - und das im Finale der Deutschen Meisterschaften. Es war dennoch ein krönender Abschluss von herrlichen Meisterschaften. Der Titel wird Witalis weiteren Auftrieb geben und eventuell wird man ihn bald bei Europa- und Weltmeisterschaften anfeuern können. Links: Verwandte News: Dateien: |
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